Maschinenring Hunsrück
Rabatte bei Autokäufen sind der Renner
Der Maschinenring Hunsrück kann seinen Mitgliedern bei Autokäufen Rabatte anbieten: ein Angebot, das gern genutzt wird und die Mitgliederzahl nach oben treibt.
Sebastian Gollnow. picture alliance/dpa

Der Maschinenring Hunsrück steht nicht oft im Scheinwerferlicht. Aber er ist sehr beliebt unter Landwirten. Ende 2024 wurden 2689 Mitglieder gezählt. Rund 900 davon sind Landwirte, weitere 100 Firmen und Kommunen.

Ein wichtiges Standbein für den Maschinenring Hunsrück sind die Rabatte, die der Verein seinen Mitgliedern bei Autokäufen anbieten kann. Allein 2024 orderten diese 771 Abrufscheine. Damit liege man bundesweit an der Spitze, berichtete der Vorsitzende Christian Halm. Der Jurist aus Neunkirchen/Saar sprach in der Jahreshauptversammlung bei Bauer Beelitz in Gösenroth von einem „gigantischen Aufschwung“, der sich in diesem Jahr fortzusetzen scheint. Bis 10. März kamen weitere 325 Autokäufe dazu. Dafür gab’s einen kräftigen Sonderapplaus für Geschäftsführer Frank Metzen.

Der Maschinenring und seine Mitglieder profitieren dabei von einem Großkundenrabatt, den der Bundesverband mit einzelnen Marken abgeschlossen hat. Die Initialzündung kam dabei 2018 von dem Verein im Hunsrück mit Sitz in Ohlweiler, der für die Landkreise Birkenfeld und Rhein-Hunsrück zuständig ist. Neu hinzugekommen ist jüngst das Autohaus Scherer in Simmern mit der Marke Audi.

Diese Geschäftsidee beeinflusst auch die Mitgliederzahlen positiv. Ende 2024 waren es 2689. Rund 900 davon sind Landwirte, weitere 100 Firmen und Kommunen. Der große Rest sind Fördermitglieder, die beigetreten sind, um günstig ein Auto zu kaufen. Sie müssen sich verpflichten, mindestens zwei Jahre dabei zu bleiben. Insofern hat auch der Maschinenring etwas davon. Christian Halm bezeichnete Frank Metzen, der ausdrücklich sein Team lobte, auch bei den weiteren Aktivitäten als Spinne im Netz, bei der alle Fäden zusammenlaufen.

Anforderungen der Berufsgenossenschaft ernst nehmen

Den Maschinenring gibt es einmal als MR GmbH fürs operative Geschäft und dann als Verein mit Vorstand und Mitgliedern. Zu den von ihm beackerten Feldern gehört auch die Beratung in Sachen Arbeitssicherheit. „Wenn was passiert, wird’s ernst“, verwies der Vorsitzende auf die hohe Bedeutung dieses Themas. Der Maschinenring helfe dabei, der Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern voll und ganz gerecht zu werden. Da sei es mit einer Unterweisung nicht getan, sondern man müsse am Ball bleiben, um den Anforderungen der Berufsgenossenschaft gerecht zu werden.

Bestimmte Aufträge werden mittlerweile mit Drohnen erledigt, beispielsweise die Kontrolle von Solarmodulen von oben, aber auch die Suche nach Rehkitzen auf dem Acker. Damit können Landwirte nach Aussage von Christian Halm massivem Ärger aus dem Weg gehen. Den gebe es nämlich, wenn bei der Feldarbeit oder der Ernte ein Tier getötet werde. Der einzelne Landwirt sei dabei in der Verantwortung. Das könne zu einer Anklage und im Extremfall sogar zu einer Bewährungsstrafe führen.

Besondere Konditionen für Versicherungen und Stromlieferungen

Gegründet wurde der Maschinenring Ende der 1960er-Jahre als Vereinigung und Gemeinschaft für Landwirte – als Netzwerk zum Austausch von Maschinen und Möglichkeit, der eigenen Klientel zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen. Die Vermietung von Maschinen als Kerngeschäft sinkt indes laut Frank Metzen seit Jahren, habe sich zuletzt aber auf niedrigem Niveau stabilisiert. Große Bedeutung hat die Verwertung von Sekundärstoffen. Hinter dem sperrigen Begriff verbirgt sich die Nutzung von unbelasteten Schlämmen aus kommunalen Kläranlagen.

Ziel ist es, den Verein für seine Mitglieder mit neuen Angeboten immer attraktiver zu machen. Dazu zählen neuerdings besondere Konditionen für Versicherungen und Stromlieferungen. Der Trend geht generell in Richtung Kooperationen: Der einzelne Maschinenring soll nicht mehr möglichst alles anbieten, sondern sich auf bestimmte Leistungen spezialisieren, die dann auch von den Nachbarn abgerufen werden können.

Christian Halm wurde in Gösenroth ebenso wie seine Stellvertreter Markus Eiden aus Hermeskeil und Felix Engel aus Mörschied einstimmig für weitere drei Jahre als Vorsitzender bestätigt. Als Beisitzer wählte die Versammlung Jenny Apelt (Ohlweiler), Bernd Jung (Dienstweiler), Friedrich Sachsenweger (Morbach), Dennis Schmidt (Dickenschied und Christian Wüllenweber (Sohren).

Top-News aus der Region