Propaganda: Nazis indoktrinierten auch in der Region die Kinobesucher
Idar-Oberstein
Propaganda: Nazis indoktrinierten auch in der Region die Kinobesucher
Emil Klee vor dem Nohener Gasthaus Hartmann mit dem roten Tonfilmwagen der Kirner Hauptstelle des Gaupropagandaamts Moselland.
Idar-Oberstein. Vor 70 Jahren flimmerten die letzten Nazipropagandafilme über die wenigen noch intakten Kinoleinwände an der oberen Nahe. Niemals zuvor und danach wurden so viele Menschen in unserer Region derart massiv im Sinne von Fremdenfeindlichkeit und autoritären Rollenmustern beeinflusst wie zwischen 1933 und 1945. Das galt gerade auch für zahlreiche scheinbar unpolitische Unterhaltungsfilme.
Von unserem Mitarbeiter Axel Redmer
Ende 1933 gelangte „Hitlerjunge Quex“, der künstlerisch anspruchsvollste Propagandafilm des Dritten Reichs, in die Kinos der Provinz Birkenfeld. Junge Leute sollen sich beim Besuch, wie Leni Gombert später schrieb, „nicht ihrer Tränen geschämt“ haben, die sie angesichts der haarsträubenden Geschichte vom quirligen Heini „Quex“ Völler vergossen, als dieser von skrupellosen Kommunisten während des ...