Pfarrer Thomas Linnartz erläutert: „Der Beschluss, die Kirche in Heimbach zu verkaufen, ist gefallen und lässt sich leider nicht zurückdrehen.“ Linnartz ist im Pastoralen Raum Idar-Oberstein seit vergangenem Jahr für die Pfarreien Oberstein und Nahe-Heide-Westrich zuständig und damit auch Ansprechpartner für die Veräußerung der ehemaligen Kirche Heiliger Schutzengel.
Gemeinsam mit dem neu gewählten Verwaltungsrat des Pastoralen Raums Idar-Oberstein gehe es nun darum, sich von allen Gebäuden, von denen man sich trennen müsse oder einen Sanierungsbedarf aufweisen, einen Überblick zu verschaffen. Daher sei am kommenden Wochenende eine Rundfahrt zu den zehn Objekten in den fünf Pfarreien des Pastoralen Raums geplant, die in der künftigen Struktur nicht weiter unterhalten werden könnten. „Wir wollen, dass alle Mitglieder des Verwaltungsgrats einen einheitlichen Wissensstand haben, bevor weitere Entscheidungen getroffen werden“, sagt Linnartz.
Verwaltungsrat informiert sich
So steht dann auch ein Besuch in Heimbach auf dem Plan. Auch wenn die Bilder des Kirchenmalers Alfred Gottwald (1893 bis 1971) im Kircheninnern außergewöhnlich seien, sei der finanzielle Aufwand einer Sanierung sowie die Erreichbarkeit des ehemaligen Gotteshauses auch für einen Verkauf ein großes Hemmnis. „Das Dach ist mit einem Netz versehen, um herabstürzende Schieferschindeln zu verhindern“, erläutert Linnartz. Und auch das angrenzende Pfarrheim sei extrem sanierungsbedürftig. Dies könne die katholische Pfarrei Nahe-Heide-Westrich oder auch der Pastorale Raum finanziell nicht stemmen. Auch die Zuwegung und der Parkplatz vor der ehemaligen Kirche über die Gemeindestraße „In der Treibe“ sei nicht so einfach.
Daher habe man derzeit noch keinen Interessenten für einen Erwerb, dennoch soll die frühere Kirche abgegeben werden. Dies habe man noch nicht offensiv beworben, auf der Internetseite des Bistums Trier zur Immobilienvermarktung beispielsweise finden sich aus dem Pastoralen Raum Idar-Oberstein bislang nur zwei Grundstücke in Bundenbach und Langweiler, die in Erbbaupacht abgegeben werden sollen. „Profanierte Kirche werden eigentlich nicht über diese Seite angeboten“, erklärte Linnartz, wobei sich die profanierte Kirche St. Mauritius in Saarbrücken (allerdings als einziges ehemaliges Gotteshaus) findet.
Genutzte Gebäude stehen im Vordergrund
Grundsätzlich versuche die Katholische Kirche, im Pastoralen Raum die vorhandenen Einrichtungen zu erhalten und vor allem zu unterhalten. Doch dies sei ein zunehmendes Problem, in erster Linie müsse man – auch wenn es schwerfalle – die Unterhaltung der Kirchen und Pfarrhäuser sicherstellen, die man nutze. „Das kostet viel Herzblut, aber wir müssen uns auch in der Zukunft von Gebäuden trennen“, sagt Linnartz. Wenn sich Interessenten für die ehemalige Heimbacher Kirche fänden, werde man ein Wertgutachten machen, bevor man sich über einen Verkauf unterhalte.
Und wenn die Ortsgemeinde Interesse an den Kirchenglocken habe, wie es jüngst in der Sitzung des Gemeinderats aufkam, könne man sich auch darüber unterhalten, sagte der Priester. „Wenn sich die Gemeinde mit uns zusammensetzt, kann man auch darüber reden“, erklärt er. Dies gelte auch für jeden Interessenten an dem Gebäude. Am einfachsten könne dies über das Pfarrbüro der Pfarrei Nahe-Heide-Westrich in Baumholder unter Tel. 06783/2142 geschehen, erklärt der Pfarrer.