Probleme am Erbeskopf: Betreiber bangen um ihr Geschäft
Probleme am Erbeskopf: Trailpark kann nicht in die Saison starten
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Noch steht alles still auf der Bike-Trailanlage am Erbeskopf. Der Saisonstart musste verschoben werden, weil der Lift für den Transport der Räder nicht genutzt werden kann. Foto: Christa Weber/Trierischer Volksfreund
Christa Weber/Trierischer Volksfreund. Christa Weber/Trierischer Volksf

Hilscheid. Der Trailpark am Erbeskopf ist beliebt bei Mountainbikern in der Region. Doch die Saison konnte bisher nicht beginnen. Die Betreiber sehen ihr Geschäft gefährdet.

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Der Frust ist groß bei Martin Halm. Mit seinem Geschäftspartner Daniel Gregor betreibt er den Bike-Trailpark am Erbeskopf, und normalerweise würden sich dort seit Ostern die Mountainbike-Fahrer auf den Strecken im Wald und auf der Skipiste tummeln. Doch die Anlage ist geschlossen, der Saisonstart auf unbestimmte Zeit verschoben. „Es vergeht Wochenende um Wochenende, das wir nicht nutzen können“, ärgert sich Halm. „Auch die Feiertage im Mai sind uns alle verloren gegangen.“

Zugseile und Masten beschädigt

Das Problem: Anfang Januar stürzten bei einem Unwetter mehrere Bäume auf die Liftanlage, mit der sich die Biker samt Rädern wieder den Berg hochziehen lassen. Neben dem Zugseil wurden zwei Masten am Lift 4 schwer beschädigt (wir berichteten). Die Betreiber des Trailparks haben deshalb laut Halm schon im Februar den zuständigen kommunalen Zweckverband angesprochen. Nach einigem Hin und Her werde der Lift jetzt zwar repariert, sagt Halm: „Aber wie lange das dauert, wissen wir nicht.“

Deshalb kam die Idee auf, den kleineren Lift 2 direkt neben der kaputten Anlage, der länger nicht mehr genutzt wurde, zu reaktivieren. Denn der Ausfall des Trailparks wird für die Betreiber allmählich zum finanziellen Problem: „Wirtschaftlich stehen wir langsam mit dem Rücken zur Wand“, sagt Halm. Einnahmen bleiben aus, gleichzeitig fallen „Fixkosten“ wie Pachtzahlungen für die Nutzung der Waldflächen weiter an. Zudem habe der Betrieb erst kürzlich in Leihbikes investiert. Der Lift 2 ist nach einiger Vorarbeit nun zwar grundsätzlich betriebsbereit. Laut Halm ist eine notwendige TÜV-Abnahme erfolgt, ebenso die Freigabe für die Mitnahme von Fahrrädern und eine Betriebsleiter-Schulung.

Die rechtliche Prüfung der Betriebsgenehmigung steht noch aus

Die Nachweise lägen alle beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Koblenz, der den Liftbetrieb genehmigen muss: „Aber wir haben wochenlang nichts gehört.“ Offenbar gebe es Probleme wegen der Verantwortlichkeiten, sagt Halm. Denn in der Vereinbarung mit dem Zweckverband gehe es nur um eine befristete Nutzung des Lifts 2 für diese Saison.

Der LBM erklärt auf Nachfrage, es lägen seit vergangener Woche „die wesentlichen Unterlagen vor, die noch rechtlich bewertet werden müssen“. Etwa sei noch nicht geklärt, wie sich die temporäre Weiterführungserlaubnis für den Lift und der befristete Betreiberwechsel für diese Saison auswirkten. Es müsse noch rechtlich geprüft werden, ob danach die Betriebsgenehmigung für den Zweckverband „wieder auflebt“ oder neu erteilt werden muss. Die Behörde bemühe sich, „um eine zeitnahe rechtliche Prüfung“ und die nötigen Zustimmungen.

Aus Sicht des Trailpark-Betreibers trägt auch der Zweckverband eine Mitschuld an der aktuellen Misere. Er habe Verständnis dafür, sagt Martin Halm, dass solche Gremien mit mehreren Mitgliedskommunen nicht so schnell handlungsfähig seien. Doch hätte man seiner Ansicht nach den Prozess beschleunigen können – oder eine vertragliche Lösung finden können, um den kleinen Lift schon jetzt ganz an die Trailpark GmbH zu übertragen.

„Komplexe Vertragsangelegenheiten“

Vera Höfner, Vorsteherin des Zweckverbands und Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Thalfang, spricht auf Nachfrage von einem „Riesenrückschlag“ für den Ganzjahrestourismus am Erbeskopf. Wenn dort ein Angebot wegfalle, sei dies für alle Betreiber von Freizeitattraktionen am Berg eine schwierige Situation. Der Zweckverband habe „alles auf den Weg gebracht, was wir tun können“, sagt Höfner. Die Versicherung habe für den Lift 4 die Freigabe zur Reparatur erteilt. Wegen der massiven Schäden werde dies jedoch eine Weile dauern.

Am Betrieb der Lifte seien „sehr viele Behörden“ zu beteiligen. Der Verband müsse rechtliche Vorgaben beachten und habe jetzt die am einfachsten umsetzbare Lösung gewählt.

Im Mai sei „ohne Verzug“ die Vereinbarung mit der Trailpark GmbH für den Lift zwei als Alternative unterzeichnet worden. „Der laufende Genehmigungsprozess liegt nicht mehr in unseren Händen“. Und für eine unbefristete Nutzung des Lifts zwei wären laut Höfner darüber hinaus weitere „komplexe Vertragsangelegenheiten“ zu klären.

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