Bund der Steuerzahler: „Sanieren, bis die Polizei kommt...“
Seit Frühjahr 2014 war die Polizei Idar-Oberstein behelfsmäßig untergebracht, zunächst in der Birkenfelder Heinrich-Hertz-Kaserne, dann in der OIE. Immer wieder musste das Ende der Arbeiten im ehemaligen Gebäude der Stadtverwaltung und des Göttenbach-Gymnasiums hinausgeschoben werden, weil neue Probleme auftauchten – mal beim Brandschutz, mal bei der Statik.
Wände, die in den alten Plänen als tragend dargestellt waren, entpuppten sich als marode oder viel zu schwach, zudem war offensichtlich in der Bauphase um 1870 auch beim Material ziemlich gespart worden. Viel zu spät erfassten die Verantwortlichen beim Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) den tatsächlichen Umfang der nötigen Sanierungsarbeiten am fast 150 Jahre alten Gebäude.
LBB: “Umschwenken auf Neubau wäre auch teurer geworden"
Das Gebäude steht zwar nicht unter Denkmalschutz, gleichwohl gilt die historische Fassade als schützenswert. „Nach Offenlage der baulichen Mängel hätte ein Umschwenken auf eine Neubaulösung in der Sanierungsphase ebenfalls Zusatzkosten und Terminverzögerungen mit sich gebracht“, erläuterte vor einem Jahr Unternehmenssprecher Markus Ramp vom LBB gegenüber der NZ: „Abrisskosten, neue Standortsuche, komplette Neuplanung, neue Genehmigungsverfahren hätten auch viel Geld und Zeit gekostet.“ Ein Teil der Baukostensteigerung des Projekts sei zudem der allgemeinen rasanten Preissteigerung im Baugewerbe geschuldet. „Dies wäre auch bei einem Neubau zu berücksichtigen gewesen“, so Ramp. Geld gespart wurde durch ein neues Wärmeversorgungskonzept, bei dem Polizei, Finanzamt und Hallenbad von einem modernen Blockheizkraftwerk der OIE versorgt werden.
Der neue PI-Chef Sebastian Schick sieht das Ergebnis der langwierigen Sanierungsarbeiten positiv: „Idar-Oberstein verfügt jetzt über eine topmoderne Polizeiinspektion nach dem neusten Stand der Technik in einem sehr schönen historischen Gebäude.“ Auch den zentralen Standort am Kreisel Göttschieder Straße auf der Schnittstelle zwischen Idar und Oberstein schätzt der 43-jährige vormalige Dozent an der Polizeihochschule am Flughafen Hahn, der im Oktober die Nachfolge von Stephanie Habel antrat, als ideal ein.
Wache ist nur einen Tag geschlossen
Der Polizeirat geht davon aus, dass der Umzug an die alte Wirkungsstätte problemlos vonstatten geht. Lediglich am Umzugstag selbst werden keine Anzeigen entgegengenommen. Schick bittet die Bürger, entweder einen Tag zu warten, wenn dies möglich ist, oder ihre Anzeige online zu erstatten. Zudem stehen Bezirksbeamte bei der Stadtverwaltung Idar-Oberstein (Tel. 06781/568 75 21 oder -20) und bei der Verbandsgemeinde Herrstein (Tel. 06785/799.110 oder -111) als Ansprechpartner zur Verfügung. Der Streifendienst ist vom Umzug nicht betroffen.
- Anzeigen können in Rheinland-Pfalz auch im Internet erstattet werden unter: www.polizei.rlp.de/ onlinewache