Mehr als 40 Musiker, Künstler, Politiker, Gastronomen, Vereinsvorständler, Journalisten und sonstige Interessierte aus der Region haben sich bis dato beim Schnüren eines „musikalischen Carepaketes“ beteiligt und verraten, welche Musik ihnen am besten über die jetzige Zeit hilft oder ihnen derzeit am passendsten erscheint. Herausgekommen ist dabei ein bunter Strauß an Vorlieben, Klassikern und Geheimtipps von Bach bis zu den Beatles, vom Schlager bis zum Hardrock. Nachlesen und über die entsprechenden Links auch Nachhören kann man das auf der Seite des Kulturamtes unter der Adresse www.kultur.io.
Da mangels aktueller Veranstaltungen derzeit auch nichts anzukündigen ist, wurden nun die sieben Großplakatwände an den Standorten Emil-Kirschmann-Brücke, Ortsausgang Tiefenstein, Kreisel am Burger King in Nahbollenbach sowie am Globus-Markt in Weierbach dazu genutzt, Arbeiten von vier Bildenden Künstlern (Bärbel Busch, Gisela Gross, Hans Benda, Ernst Slavik) und drei Fotografen (Britta Strack, Jürgen Cullmann, Gerhard Ding) abzubilden. In Zusammenarbeit mit Bärbel Busch, Sprecherin der Sparte Bildende Kunst im Kunstverein Obere Nahe, wurden die Künstler und ihre Werke ausgesucht.
„Das ist eine ganz tolle Idee“, freut sich Bärbel Busch. „Auch die Fotografen und Bildenden Künstler sind ja im Moment weitgehend von der Öffentlichkeit abgeschnitten. Vor allem für diejenigen, die von der Kunst leben, ist das in dieser schwierigen Zeit auch ein schöner Werbeeffekt.“ So sieht das auch Helmut Schmid, der Vorsitzende des Kunstvereins. „Darüber hinaus setzen wir damit auch die gute und harmonische Zusammenarbeit der vergangenen Jahre zwischen Kunstverein und Kulturamt fort, wie sie sich etwa im Bereich der Kammermusikkonzerte bewährt hat“, erklärt er.
„Ich habe eine große Leidenschaft für Kunst im öffentlichen Raum“, betont Kulturreferentin Annette Strohm. „Das ist Kunst für alle, ohne Zugangsbeschränkungen. Wenn viele Menschen nicht zur Kunst kommen, dann muss die Kunst eben zum Menschen kommen.“ Es sei auch etwas ganz anderes, ob man Kunst im Museum oder einer Ausstellung erlebe oder ob man ihr im Alltag, im täglichen Umfeld begegne. „Man sieht ein Bild öfter, bei anderem Wetter, anderem Licht, die Wahrnehmung ändert sich, wenn man ihm öfter begegnet. Es wird einem vertraut.“ Durch eine Panne bekommen die Idar-Obersteiner die Kunstwerke nun sogar an wechselnden Schauplätzen zu sehen. „Wir hatten uns ein ganz bestimmtes Konzept bei der Platzierung der Bilder überlegt“, verrät Annette Strohm.
„Die Bilder sind aber jetzt allesamt an nicht dafür vorgesehenen Stellen plakatiert worden und werden daher in den nächsten Tagen von den ‚richtigen‘ überklebt.“ So biete sich die Chance für den Betrachter, die Bilder noch einmal in einem neuen Kontext und damit vielleicht auch ganz anders wahrzunehmen.