Rückblick: Anfang März 2017 haben die Bauarbeiten an der Kreisstraße zwischen Bergen und Kirn begonnen. Die Realisierung des kreisübergreifenden Projekts gestaltete sich schwieriger als erwartet. Die 2600 Meter lange Strecke wurde im Hocheinbau verstärkt und auf 5,50 Meter verbreitert. Einzelne Kurven sind aufgeweitet worden, parallel dazu wurde eine neue Abwasserleitung von Bergen nach Kirn verlegt.
Leidtragende waren zunächst einmal die Menschen in Griebelschied und Sonnschied. Durch diese beiden Dörfer wurden die Fahrzeuge umgeleitet: Personenkraftwagen, Motorräder, Busse und Lastwagen – mehr als 2000 pro Tag. Dies war schon im Jahr zuvor der Fall, umfangreiche Rodungsarbeiten im Vorfeld des Straßenausbaus zwischen Bergen und Kirn machten dies erforderlich. Diesseits und jenseits der Straße musste der Wald um jeweils 25 Meter weichen – insgesamt eine Waldfläche von 55.000 Quadratmetern.
Ursprünglich sollte das Bauprojekt Ende 2017 abgeschlossen werden. Extrem harter Fels und der mühsame Bau einer Brücke über den Trübenbach machten diesem Ziel einen Strich durch die Rechnung. Bis zur Freigabe der neuen Straße sollte es bis Ende Juni 2018 dauern. Mehr als 100 Gäste nahmen an der offiziellen Freigabefeier teil. Die Verzögerungen hatten zur Folge, dass sich auch die Kosten erhöhten – um etwa 300.000 Euro auf insgesamt 2,6 Millionen Euro, die sich die beiden Landkreise Birkenfeld und Bad Kreuznach geteilt haben. Bergseits wurde der Fels mit Netzen gesichert, talseits mussten die Böschungen ebenfalls zusätzlich gesichert werden. „Jeder Meter dieser Straße hat rund 1000 Euro gekostet. Dies ist zwar verhältnismäßig teuer, aber wir haben hier auch alpine Verhältnisse“, hatten die Verantwortlichen damals erklärt.
Nun ist die Straße etwa 100 Meter nach dem Kirner Ortsschild in Richtung Bergen auf einer Länge von rund zehn Metern aufgerissen. Der Riss ist bereits geflickt worden. Aber dabei soll es keineswegs bleiben. „Wir haben Messpunkte errichtet. Damit wollen wir herausfinden, ob Bewegungen im Hang vorhanden sind“, berichtet Karsten Becker von der Kirner Straßenmeisterei. Die Verantwortlichen hoffen, dass der nun aufgetretene Riss lediglich durch eine geringe Setzung im Untergrund hervorgerufen wurde. Andernfalls müsste der Hang an dieser Stelle erneut abgetragen werden – was natürlich mit neuen Ausbauarbeiten, weiteren Kosten und Straßensperrungen sowie Verkehrsumleitungen verbunden wäre.