Das Wetter hätte nicht besser sein können: Nicht nur, dass die Eröffnung der „3. Langen Nacht der Edelsteine“ auf der Freifläche vor dem Industriemuseum Jakob Bengel stattfinden konnte – vor allen teilnehmenden Museen und Einrichtungen waren Tische aufgebaut, es wurde unter freiem Himmel gefeiert, geplaudert und gefachsimpelt. Am Edelstein-Campus gab es sogar eine Open-Air-Techno-Party, bei der sich Studenten und Besucher auch von ein paar Regentropfen am späteren Abend die Stimmung nicht vermiesen ließen.

Viel los war auch im Deutschen Mineralienmuseum, wo Cocktails gemixt wurden, und im Deutschen Edelsteinmuseum, wo es wieder eine Ginverkostung gab. In der Weiherschleife nahmen viele Besucher das Angebot wahr, das historische Schleifen auf hölzernen Kippstühlen am riesigen, wasserbetriebenen Sandstein zu beobachten. Die Führungen im Fischbacher Kupferbergwerk waren bereits im Voraus ausgebucht – das besondere Flair unter Tage hat eine hohe Anziehungskraft. In der Villa Bengel waren die beiden aktuell ausstellenden Schmuckkünstler Nioosha Vaezzadeh und Chidimma Omeke anwesend und beantworteten Fragen zu ihren Arbeiten im Rahmen des Masterstudiums am Edelstein-Campus und zu ihren nicht minder außergewöhnlichen Lebenswegen.

Draußen boten die beiden Künstlerinnen Nada Fitz und Bärbel Busch Blindporträts an – gefertigt im Handumdrehen, ohne auf das Blatt zu schauen, und anschließend handkoloriert. OB Frank Frühauf war einer der ersten, die sich trauten – danach war der Andrang ebenso groß wie die Begeisterung über diese Art von Kunst.

Bei der Begrüßung hatten Frühauf, der Geschäftsführer der Bengel-Stiftung, Peter Wenzel, die Deutsche Edelsteinkönigin Vivian Heidrich und Mirko Arend von der federführenden Messe Idar-Oberstein die Bedeutung der „Langen Nacht“ gewürdigt, die die Einrichtungen in der Schmuckstadt zusammenbringe und die Menschen auf Museen und Einrichtungen aufmerksam mache. Das funktionierte auch ohne die Intergem, in deren Rahmenprogramm die LNdE vor Jahren konzipiert worden war. Dass durch die Absage internationale Besucher und prominente auswärtige Gäste fehlten, war dennoch schade.

Unter Tage gibt es ein fliegendes Juwel
Bei der „Langen Nacht der Edelsteine“ lernten Besucher im Fischbacher Kupferbergwerk viel über Fledermäuse und ihre immer schwieriger werdende Lebenssituation. Und dass es im Bergwerk tatsächlich ein Juwel zu finden gibt.