14,6 Millionen Euro für 2,5-Kilometer-Abschnitt
Ortsumgehung Rhaunen: Anwohner mussten 26 Jahre auf diesen Spatenstich warten
Gruppenbild ohne Dame, dafür aber mit Spaten – Wirtschaftsminister Volker Wissing gab bei diesem symbolischen Akt den Startschuss für die Bauarbeiten der neuen Ortsumgehung Rhaunen. Alle Beteiligten freuen sich, dass die Realisierung des 2,5 Kilometer langen Teilstücks nun begonnen hat. Foto: Reiner Drumm

Rhaunen. „Wichtig“ – das war beim Spatenstich für die Ortsumgehung Rhaunen (L 190) am Mittwochmorgen die am häufigsten benutzte Vokabel. LBM-Leiter Norbert Olk verknüpfte sie mit dem Zusatz „historisch“, Verkehrsminister Volker Wissing fügte „ein für ganz Rheinland-Pfalz bedeutendes Projekt“ hinzu, Landrat Matthias Schneider verwies auf die besondere Tragweite auch für die gesamte Westpfalz, während der Viscon-Sprecher Wolfgang Hey daran erinnerte, dass es sogar noch etwas Wichtigeres gebe – nämlich die Anbindung der Umgehung nach Norden und nach Süden.

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14,6 Millionen Euro sollen in den nächsten Jahren in die neue, rund 2,5 Kilometer lange Ortsumgehung investiert werden. Sie verläuft westlich von Rhaunen und erhält zwei Anbindungen an das bestehende Straßennetz. Neben dem Bau der Straße müssen auch drei Bauwerke errichtet werden. Das größte davon ist die rund 345 Meter lange und 40 Meter hohe Talbrücke, die den Rhaunelbach überspannt. Auch das Wirtschaftswegenetz wird neu geordnet. Begonnen wurde am Mittwoch am Königsstein mit den Vorbereitungen für eine Überführung über die in Richtung Stipshausen verlaufende Landesstraße 162.

„Mit dem Bau der neuen Umgehungsstraße entlasten wir den Ortskern von Rhaunen vom Durchgangsverkehr und erreichen für die Bürger erheblich mehr Lebensqualität“, betonte Verkehrsminister Wissing. Als Teil der sogenannten Hunsrückspange entstehe mit der Ortsumgehung eine leistungsfähige Verkehrsader für den überregionalen Verkehr, mit der die Nahregion zukünftig besser an den Hunsrück angebunden werde.

Die Maßnahme wird unter Federführung des Landesbetriebes Mobilität (LBM) Bad Kreuznach durchgeführt. Leiter Olk lobte besonders die Unterstützung über kommunale Grenzen und Parteien hinweg. Er bedauerte allerdings, dass Bad Kreuznachs Landrätin Bettina Dickes und ihr Kollege aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis, Marlon Bröhr, nicht ebenfalls zum Spaten hatten greifen können.

Dies bewerkstelligte dann aber mit ganz besonderer Freude Landrat Schneider. Er betonte, dass durch diesen Spatenstich die Anbindung an die Nordsee und ihre Häfen ein Stück nähergekommen ist, und sagte dem Kreis Birkenfeld eine „belastbare, große Zukunft“ voraus. Schneider nutzte geschickt die Möglichkeit, um auch auf das am Idarkopf geplante Bikeparkprojekt hinzuweisen, „das mindestens genauso wichtig wie die Hunsrückspange ist, um Akzente zu setzen“. Besonderen Dank richtete Schneider an Viscon-Sprecher Wolfgang Hey und seine Mitstreiter. Ihr bürgerschaftliches Engagement sowie ihre Ausdauer und Hartnäckigkeit könnten gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Hey selbst sprach von einem großartigen Tag. Nicht unerwähnt ließ er, dass Ministerpräsidentin Malu Dreyer das Bauprojekt „stets in unserem Sinne begleitet hat“ – wie auch mehr als 10.000 Bürger, die sich mit ihrer Unterschrift für die Hunsrückspange ausgesprochen haben, und rund 700 Betriebe mit 40.000 Beschäftigten. Hey hatte im Vorfeld der Festveranstaltung recherchiert, dass der Spatenstich für die L 190-Ortsumgehung Rhaunen 26 Jahre zurückliegt. Und so fügte er am Ende seines Grußwortes hinzu: „Ich hoffe, dass die Umsetzung der restlichen Bauvorhaben nur einen Bruchteil dieser Wartezeit ausmachen wird.“

Von unserem Redakteur
Andreas Nitsch

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