Stummorgelkonzert Reichenbach
Organist erfüllt Musikwünsche an der Stummorgel
Fast 100 Besucher waren der Einladung der Kirchengemeinde Westrich-Nahe zum Orgelkonzert in die Reichenbacher Kirche gefolgt. An der historischen Stummorgel aus dem Jahr 1864 spielte Joachim Schreiber aus Simmern unterschiedliche Werke von Johann Sebastian Bach, Louis Niedermeyer, Herbert Brewer und Felix Mendelssohn.
Gerhard Müller

Mit lang anhaltendem Applaus dankten die mehr als 80 Zuhörer Kantor Joachim Schreiber für sein Orgelspiel. Der Organist hatte für die Reichenbacher Stummorgel Werke aus der Romantik herausgesucht und begeisterte mit Improvisationen.

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Gut gefüllt war die Reichenbacher evangelische Kirche am Montagabend – mehr als 80 interessierte Musikliebhaber hatten sich eingefunden. Joachim Schreiber, Kantor des Kirchenkreises Simmern-Trarbach, war auf Einladung der Kirchengemeinde Westrich-Nahe nach Reichenbach gekommen, um ein Konzert auf der historischen Stummorgel zu spielen.

„Herr Schreiber war im Zuge der Sanierung der Stummorgel als Fachberater beteiligt und hatte schon damals den Wunsch geäußert, einmal an dem Instrument ein Orgelkonzert zu spielen“, erläuterte Yvonne Leonhard, Organistin der Kirchengemeinde. Sie stellte nun den Kontakt zu Schreiber her, der gern zu einem Orgelkonzert an die Nahe kam.

Werke passend zur Entstehungszeit der Orgel

Der Schwerpunkt von Schreibers Themenauswahl waren Stücke aus der Romantik, die zeitlich gut zu der im Jahr 1864 eingeweihten Stummorgel passt. „Die Orgel stammt aus der späten Periode der Orgelbauerfamilie Stumm, und daher passen Werke der Romantik hervorragend zu dem Instrument“, erläuterte Schreiber. So spielte er unter anderem „ Prière en mi mineur“ von Louis Niedermeyer aus dem Jahr 1857, das Menuett und Trio D-Dur des englischen Komponisten Herbert Brewer sowie die Sonate Nummer zwei in c-moll von Felix Mendelssohn Bartholdy.

Dazwischen bot er den gut 80 Zuhörern drei Improvisationen, für die das Auditorium im Vorfeld Lieder angeben konnte, die Schreiber dann passend an der Orgel improvisierte, schilderte Leonhard. So spielte Schreiber unter anderem zu „When the Saints go Marching“, „Lobt froh den Herrn, ihr jugendlichen Chöre“, zum Segenslied „Bleib bei uns Herr“ oder auch zu Johann Sebastian Bachs Choralbearbeitung „Jesus bleibet meine Freude“. „Das kam super an“, berichtet Leonhard, die von einem sehr gelungenen Konzert sprach.

„Zu jedem Orgelkonzert gehört ein Werk von Johann Sebastian Bach.“
Joachim Schreiber, Kantor des Kirchenkreises Simmern-Trarbach

Apropos Bach: mit dem „Präludium und Fuge C-Dur“ BWV 846 eröffnete Schreiber den Konzertabend in Reichenbach. „Zu jedem Orgelkonzert gehört ein Werk von Bach, auch wenn die Orgel erst später gebaut wurde“, sagte der Organist eingangs, bevor er den Zuhörern einen Einblick in die Geschichte des Instrumentes und seine Klangvielfalt bot. Schreiber erhielt lang anhaltenden Applaus für seine meisterlichen Vorführungen.

„Es war ein sehr gelungenes Konzert, und die Besucher waren begeistert“, erläutert Leonhard, die sehr angetan war, dass viele der Gäste das Zusammentreffen mit dem Künstler im Nachgang nutzten, um sich noch weiter auszutauschen. Einen solch starken Zuspruch habe man im Vorfeld nicht erwartet, sagte sie.

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