„Auch zu Zeiten der Corona-Pandemie konnte die OIE mit ihrem Netzbetreiber Westnetz einen reibungslosen Betrieb der regionalen Netze rund um die Uhr sicherstellen und so die Menschen in der Region zuverlässig versorgen“, heißt es in einer Presseerklärung des Unternehmens. Der Stromverbrauch im Gebiet der OIE ist durch die Auswirkungen der Pandemie im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Verantwortlich dafür ist insbesondere der Rückgang bei gewerblichen und industriellen Kunden. Bei diesen Kundengruppen brach der Stromverbrauch in der Spitze deutlich ein.
Bei den Privathaushalten zeigte sich ein gegenläufiger Trend: „Wegen der Ausgangsbeschränkungen und dem vermehrten Arbeiten im Homeoffice stieg in den Haushalten die verbrauchte Energiemenge in den vergangenen Wochen spürbar im Vergleich zum Vorjahr an“, sagt Gagneur. Bei der Entwicklung des Stromverbrauchs würden derzeit erste Tendenzen einer Normalisierung sichtbar. Die Lockerungsmaßnahmen spiegelten sich in den aktuellen Verbräuchen einiger Kundengruppen wider. „Durch den Produktionsrückgang beziehungsweise -stopp bei großen Industriekunden können wir nach wie vor nicht von einem Normalbetrieb sprechen“, erklärt Gagneur. „Wir bemerken aber, dass insbesondere Gewerbe und Industrie wieder anziehen und ihre Stromverbräuche steigern. Hier liegt der Stromverbrauch zwar noch unter dem Vorjahresniveau, aber bereits wieder deutlich über dem Tiefstwert im April. Dies ist erfreulich und gibt erste Hinweise auf eine Belebung unserer Wirtschaft.“
70 Prozent regenerative Energie
Bis Ende 2019 waren im Versorgungsgebiet des Unternehmens mehr als 2600 dezentrale Erzeugungsanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von circa 194 Megawatt am Netz. Gut 70 Prozent des Strombedarfs im OIE-Netzgebiet werden bereits aus regenerativen Energien gedeckt. Gagneur: „Daran hat die OIE einen wesentlichen Anteil: Sie treibt das Energiesystem der Zukunft in der Region mit eigenen Anlagen und nachhaltigen Produkten voran.“ Rund 64 Millionen Kilowattstunden Strom werden durch die neu errichteten Freiflächenfotovoltaikanlagen und das Biomasseheizkraftwerk in Hoppstädten-Weiersbach erzeugt. Hinzu kommen aus der Anlage bei Neubrücke und künftig auch aus dem neuen Biomasseheizwerk in Baumholder rund 80 Millionen Kilowattstunden Wärme. Bei diesem 9-Millionen-Euro-Projekt wurden allein 4,6 Millionen Euro an Aufträgen an Unternehmen aus der Region vergeben. „Wir erzeugen nicht nur mehrere Millionen Kilowattstunden regenerative Energie, wir sparen damit auch für die Region jährlich knapp 70.000 Tonnen CO2 ein“, beschreibt Eva Wagner.
Mit der Verkabelung von Orts- und Mittelspannungsnetzen erhöhe das Unternehmen kontinuierlich die Versorgungssicherheit und damit die Verfügbarkeit benötigter Energie. Die Erweiterung des Gasnetzes schaffe weitere Optionen und die Perspektive einer nachhaltigen Versorgung der regionalen Kunden. „Das alles geht aber nicht ohne ein entsprechendes Breitbandnetz, das sowohl die Bürger als auch Industrie, Handel und Handwerk zum schnellen Internet bringt. Auch hier setzen wir unseren Weg konsequent fort“, so Wagner weiter. Mittlerweile umfasst das Glasfasernetz der OIE mehr als 160 Kilometer, in 34 Gemeinden mit rund 30.000 Einwohnern wurden knapp 400 Kilometer Leerrohre in die Erde eingebracht. „Die Grundsteine sind gelegt, nun gilt es, die Menschen in der Region mitzunehmen und sie zu beraten. Denn nur, wenn die Kunden auch persönlich von unseren Lösungen profitieren und sich daran beteiligen können, schaffen wir es, wieder Lust auf die Energiewende zu machen, die leider heute für viele Energieverbraucher eher eine Last ist“, sagt Gagneur. „Rund 52 Prozent der Energiepreise machen derzeit die staatlichen Belastungen für Steuern, Abgaben und Umlagen aus. Der Anteil der Netzentgelte beträgt 25 Prozent, Beschaffung und Vertrieb haben nur noch einen Anteil von 23 Prozent.“
Innerhalb der Initiative „Heimatliebe“ führt der Energiedienstleister auch drei Förderprogramme fort: Mit dem Förderprogramm „Energiegeladen fahren“ sichern sich Kunden einen Zuschuss von bis zu 300 Euro beim Kauf eines Elektroautos oder Hybridfahrzeugs, bei „Wärmeplus“ gibt es 250 Euro für den Tausch einer alten Heizung gegen eine neue Erdgasheizung oder eine Elektrowärmepumpe, und beim Heizungspumpentausch erhalten OIE-Kunden einen Zuschuss von 75 Euro.
Ebenfalls zum Ziel gesetzt hat sich die OIE, mit ihrem Engagement die Elektromobilität als festen Bestandteil des täglichen Lebens in der Region zu etablieren. So hat das Unternehmen die Ladeinfrastruktur auf zukünftige Bedarfe angepasst und bietet in Idar-Oberstein am Bahnhof E-Carsharing an. „Die Fahrer unseres Elektro-Renault Zoe fahren insgesamt pro Monat im Durchschnitt 750 Kilometer, das bestätigt uns in unserem Handeln, das Thema Elektromobilität voranzutreiben, auch wenn es derzeit für uns nicht wirtschaftlich ist“, lautet das Zwischenfazit des OIE-Vorstands. Und auch in der derzeitigen Lage zeigt die OIE mit ihrer neuen Initiative, dass sie zu ihren Versprechen steht: Spontan hat das Unternehmen den „Heimatliebe-Topf“ zur Unterstützung von Vereinen und ein kostenloses E-Carsharing für Nachbarschaftshelfer auf die Beine gestellt.
Daten für den Hochwasserschutz
Neu ist auch ein Pegelstandsmesspunkt am Idarbach, mit dem das Unternehmen seit einigen Wochen ein funkbasiertes System von Sensoren testet und in Zukunft anbieten will. Es übermittelt Daten an ein Rechenzentrum, die dort aufbereitet Kommunen oder Unternehmen für den Hochwasserschutz zur Verfügung gestellt werden können. „Darüber hinaus sind viele weitere Einsatzmöglichkeiten denkbar. Die Sensoren können beispielsweise Feuchtigkeit in Blumenbeeten oder Pflanzkübeln messen, Füllstände von Mülleimern erfassen oder Rettungswege überwachen. So lassen sich für Kommunen und Unternehmen Kosten reduzieren, der Service für die Bürger verbessern und durch weniger Fahrten auch die Umwelt schonen“, so Ulrich Gagneur.