Kreis Birkenfeld – Da steht dem Kreis Birkenfeld ein Mega-Veranstaltungswochenende ins Haus. Und was passiert? Das Wetter spielt verrückt. Glühwein statt Cocktails? Folgerichtig: Die für heute geplante Eröffnung des Naturbades im Staden wurde bis auf Weiteres verschoben, die Öffnungszeiten des Hallenbades Idar-Oberstein bleiben im Rahmen des „Winter-Fahrplanes“. Jammern hilft nicht, Winterklamotten raus, Regenschirm auf und durch. Wir blicken trotzdem mal auf die aktuelle Lage.
Wenig Hoffnung macht uns NZ-Wetterexperte Adrian Leyser: „Wie schon über weite Strecken des Frühjahrs befinden wir uns im Einflussbereich tiefen Luftdrucks. Diesmal ist es ein umfangreiches Höhentief über dem westlichen Mitteleuropa, das sich einnistet und uns am Wochenende wechselhaftes Wetter beschert. Zudem wird von Nordwesten Luft polaren Ursprungs herangeführt.“ Nach einer sehr kalten Nacht mit Tiefstwerten in Tälern und ungünstigen Lagen bis minus 3 Grad zeigt sich das Wetter auch am heutigen Samstag unbeständig. Neben einigen Regenschauern und vereinzelten Gewittern, zeigt sich ab und zu auch kurz mal die Sonne. An den Höchstwerten ändert sich wenig. 12 Grad an der Nahe sind das Höchste der Gefühle… Im Laufe des Sonntags erreicht uns von Norden ein neues Niederschlagsgebiet, das länger anhaltenden Regen bescheren könnte. Die Temperaturen erreichen Werte um 9 Grad.
Da freuen sich viele das ganze Jahr drauf: Ein Top-Programm bieten die Jazztage, die gestern Abend bei bescheidenem Wetter begannen, heute und morgen noch einmal so richtig Leben nach Idar bringen sollen. Kulturreferentin Annette Strohm kommentiert die Wetteraussichten: „Der gemeine Hunsrücker lässt sich doch nicht vom Wetter abschrecken. Für die Bühnen haben wir Heizpilze bestellt. Ansonsten muss man halt die Daunenjacke anziehen. Es ist nicht das erste Mal, dass ich mit Handschuhen in Idar stehe...“
Hart trifft es die engagierten Organisatoren des Green-Hill-Festivals auf dem Umwelt-Campus Birkenfeld, die am heutigen Samstag ein starkes Line-up mit tollen Bands und Solo-Künstlern präsentieren. Die Studenten bauen auf das Prinzip „Hoffnung“. Alternativen zum Open-Air hat man nicht, möglicherweise gibt es tatsächlich einen Glühweinstand. Der Soccer-Cup im Rahmen des Festivals dürfte wohl eher eine Art Wasserball werden…
Die Leistungsschau in Birkenfeld spielt sich überwiegend im Zelt ab, für die Autoschau draußen muss man sich eben warm anziehen. Der Bundenbacher Kindergarten feiert heute sein 20-jähriges Bestehen: Ein tolles Programm wurde vorbereitet, Draußen wird sich wohl kaum etwas abspielen. Ähnlich ergeht es dem Team des Herborner Kindergartens, das für heute zum Tag der offenen Tür einlädt. Übers Wochenende veranstaltet der TuS Breitenthal/Oberhosenbach mit großem Aufwand sein Sportfest. Das Public Viewing zum Champions League-Finale am Samstag findet im Dorfgemeinschaftshaus statt, sodass es dort keine Probleme mit Regen und Kälte gibt. Die Hunsrücker Nachtschwärmer spielen ebenso wie der MV Niederhosenbach am Sonntag im Festzelt. Auch die Tanzshow am Sonntag findet im Zelt statt, das beheizt sein wird.
Andere können die Wetter-Problematik ganz entspannt betrachten: Die Lebenshilfe lädt für Sonntag zur Feier des 50-jährigen Bestehens ins Stadttheater Idar-Oberstein ein; trockene Füße sind garantiert, beheizt ist die beste Stube der Stadt ebenfalls.
Und da gibt es noch jemandem, dem das Wetter ein bisschen in die Hände spielt: Am Wochenende verwandelt sich die Messe Idar-Oberstein in eine große Schatzkiste. Händler und Sammler aus ganz Europa zeigen bei der vierten Auflage der „Mineralienwelt“ seltene Mineralien, einzigartige Edelsteine, kreativen Schmuck sowie außergewöhnliche Fossilien und Versteinerungen. Messechef Kai-Uwe Hille hofft, wie im Vorjahr an der 3000-Besucher-Marke kratzen zu können: Da das Wetter weder zum Grillen noch zum Chillen im Garten einlädt, könnte sein Wunsch durchaus in Erfüllung gehen.
Auch in der neuen Woche ändert sich nicht viel am kühlen Wetter. Schauer und Gewitter wechseln sich mit kurzen sonnigen Phasen ab. Das Temperaturniveau steigt etwas an: Aber Höchstwerte um 15 Grad verbreiten weder Frühlings- noch Sommergefühle.
Von unserer Redakteurin Vera Müller