Verbandsversammlung zum Ökompark Heide-Westrich befasst sich mit Masterkonzept und Bebauungsplan nördlich der A 62
Ökompark Heide-Westrich: Zweckverband befasst sich mit Masterkonzept für die Expo Real
Das Planungsbüro Kernplan hat mithilfe einer Künstlichen Intelligenz Ansichten für einen nachhaltigen Gewerbepark mit vielen Grünflächen und der Nutzung erneuerbarer Energien entworfen. Dies soll zur Vermarktung für die anstehende Immobilienmesse Expo-Real genutzt werden. Foto: Kernplan
Kernplan/Illingen

Hahnweiler. Das Planungsbüro Kernplan aus Illingen hat dem Zweckverband Ökompark Heide-Westrich am Mittwochabend in seiner letzten Sitzung dieser Legislaturperiode das überarbeitete Konzept zur Erschließung des Industrie-, Gewerbe- und Handwerkergeländes auf den Gemarkungen Hahnweiler, Leitzweiler und Rückweiler vorgestellt.

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„Es wird endlich konkret“, freute sich Projektplaner Hugo Kern. Gemeinsam mit Verbandsvorsteher Bernd Alsfasser erläuterte er den Mitgliedern im Zweckverband die Entwicklung und den aktuellen Sachstand für das nunmehr insgesamt 109 Hektar umfassende Areal.

Neben der Autobahnauffahrt für den Ökompark umfasst das Areal drei Teilbereiche. Dies sind ein Logistikzentrum bei Hahnweiler als Industriegebiet mit rund 23 Hektar nutzbarer Fläche, ein Gewerbe- und Handwerkerpark in Leitzweiler mit knapp 27 Hektar für eine Gewerbe- und Industrieansiedlung sowie ein Innovationscampus in Rückweiler. Diese Fläche erstreckt sich zwar ebenfalls über gut 28 Hektar, allerdings sollen durch Abstandsvorgaben und Begrünung nur 18 Hektar für Gewerbebetriebe, Dienstleister, Start-ups oder Weiterbildungsstätten mit engen Vorgaben beim Lärmschutz ermöglicht werden.

Bürgerversammlung in Rückweiler

Diesem Masterkonzept stimmten die Anwesenden als Rahmenplan für die weitere Erschließung zu. Außerdem wurde auch der Bebauungsplan für den Ökompark Nord für die Flächen in Rückweiler und Leitzweiler zur Offenlage freigegeben. Dieser soll aber auf Drängen der Vertreter Rückweilers, Ortsbürgermeister Lutz Altekrüger und SPD-Gemeindeverbandsvorsitzende Marianne Thömes, erst nach einer erneuten Vorstellung des Konzeptes in einer Bürgerversammlung ausgelegt werden. Diese soll bis zum Beginn der Sommerferien terminiert werden, da parallel die Abstimmungen mit der Landesregierung für eine Präsentation des Ökomparks auf der Immobilienmesse Expo-Real in München Anfang Oktober beginnen müssen.

Ganz unbescheiden ist es das beste Gewerbe- und Industriegebiet in Rheinland-Pfalz, mittig zwischen Trier und Kaiserslautern.

Hugo Kern, Fachplaner für den Ökompark

Hierfür präsentierte Moritz Kern mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) erstellte fotoähnliche Projektionen, die Industrie- und Gewerbehallen in einem stark begrünten Umfeld und unter Nutzung erneuerbarer Energien simulieren. So sind für das Industriegebiet Hahnweiler beispielsweise die Windräder bei Gimbweiler im Hintergrund zu sehen, während die Produktionshallen dort bis zu 20 Meter Bauhöhe erreichen könnten.

Kern betonte, dass die Bauhöhe in jedem der drei Teilbereiche an das Umfeld und die möglichen Anlieger angepasst sei. So werde es für den Innovationspark Rückweiler Begrünungsstreifen und vorgeschriebene Bauhöhen von acht Metern im Außenbereich geben. Kern mahnte allerdings auch an, dass das mehr als 20 Jahre alte Logo des Ökomparks dringend aktualisiert werden müsse.

Mehr Fläche für Autobahnauffahrt

Ein weiteres Thema für den geplanten Neubau einer Autobahnauffahrt ist die benötigte Fläche für die beiden Kreisverkehrsplätze und den Neubau der K 60-Brücke über die Autobahn. Denn entgegen dem bereits 2002 genehmigten Bebauungsplan für den Südabschnitt des Ökomparks bei Hahnweiler wird die Autobahnauffahrt deutlich mehr Fläche erfordern, als vor mehr als 20 Jahren angedacht. Und diese benötigte Fläche für den Neubau der Brücke über die Autobahn und die Zuwegung liegt mit gut zwei Hektar auf der Gemarkung Gimbweiler. „Es gibt nur zwei Alternativen: Gimbweiler tritt für den Bau der Autobahnzufahrt wieder dem Zweckverband bei, oder es muss ein getrenntes Verfahren angestrengt werden“, erklärte Hugo Kern.

VG-Bürgermeister Bernd Alsfasser informierte die Anwesenden, dass er bereits ein Gespräch mit Gimbweilers Ortsbürgermeister Gerd Linn geführt und der Gemeinde die Pläne überlassen habe, um eine Entscheidung des neuen Gemeinderats zu ermöglichen. „Es ist eine grundsätzliche Bereitschaft vorhanden, übergangsweise wieder beizutreten“, erläuterte Alsfasser. Lutz Altekrüger bekräftigte dies und betonte, dass der Zweckverband für diese zeitweise neuerliche Mitgliedschaft auf Beiträge Gimbweilers verzichten solle. Dem pflichteten die anderen Verbandsmitglieder bei. „Ein abgetrenntes Verfahren wäre viel zeitaufwendiger“, weiß Kern.

Was soll mit Lkws passieren, wenn die Firmen abends schließen? Wo sollen die parken?

Hahnweilers Erster Beigeordneter Jürgen Griebel befürchtet, dass Lkw-Fahrer künftig auch im Ökompark Stellplätze suchen.

Ein weiteres Thema, mit dem man sich befassen müsse, seien Lkw-Fahrer, die im Anlieferverkehr oder bei Überschreiten der Lenkzeiten künftig im Ökompark nachts parkten und Pausen einlegen wollten. Hier müsse man sich Gedanken machen, betonte Hahnweilers Erster Beigeordneter Jürgen Griebel. Einen Vorschlag aus der Runde, die Firmen zu verpflichten, auf ihrem jeweiligen Gelände Stellplätze vorzuhalten, fand Griebel schwer umzusetzen: „Wenn die abends die Firma schließen, lässt niemand noch Lastwagen auf sein Gelände.“

Auch Kern erklärte, dies müsse man betrachten. Denn auch wenn die Erschließungswege in allen drei Arealen auf 6,50 Meter Breite ausgebaut werden sollten, seien die Straßen nicht zum Parken von Lkws gedacht. Das bekräftigte auch Bernd Alsfasser, der an einen Feuerwehreinsatz im Industriegebiet Schneeweid in Baumholder erinnerte, wo der Einsatz durch parkende Lkw behindert wurde.

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