Artenschutzturm ist fertig
Niederhambach: Nur noch das Penthouse ist frei
unter großer Beteiligung der Bevölkerung wurde sowohl die Versorgungsstation Emma wie der Artenschutzturm von Landrat Miroslaw Kowalski, dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Matthias König, und Ortsbürgermeister Bernd Jaeckel eröffnet.
Thomas Brodbeck

Das passt: Ein neuer Versorgungsautomat für die Menschen und ein Vogelhotel, das auch Unterschlupf für Fledermäuse bietet, stehen ab sofort in Niederhambch einträchtig nebeneinander.

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Alle Wohnungen sind schon belegt, nur noch das Penthouse ganz oben ist noch frei. Gemeint sind die Nistkästen im Artenschutzturm in Niederhambach. Mehrere Dutzend Vogelhotels für Meisen, Schwalben, Mauersegler und andere gefiederte Freunde hängen an den Außenwänden des alten und komplett umgebauten Trafogebäudes zum Artenschutzturm. Und auch an Unterkünfte für Fledermäuse wurde gedacht. Allein der Nistplatz für ein Storchenpaar auf dem Dach blieb – zumindest in diesem Jahr – noch unbelegt. Dabei landeten und inspizierten schon mehrere Störche die neu angelegte Unterkunft. Man darf hoffen, dass im nächsten Jahr die ersten Störche dort ihr Nest einrichten und Niederhambach um eine weitere Attraktion reicher wird.

Der neue Artenschutzturm in Niederhambach - ein alte, umgebaute Trafostation, die nun Nistplätze für Singvögel, aber auch für Fledermäuse bietet.
Thomas Brodbeck

Ganz offiziell eröffnet und eingeweiht wurde der Artenschutzturm zusammen mit der neuen Nahversorgungsstation „Emma“ am Dreschplatz in Niederhambach. Es sieht ganz danach aus, als würden die beiden Projekte sowohl von den Bürgern wie auch den Vögeln und Fledermäusen gut angenommen. Denn am sonnigen Donnerstagnachmittag kamen mehr als 70 Menschen aus Niederhambach und den umliegenden Gemeinden zusammen, um gemeinsam mit Landrat Miroslaw Kowalski, Ortsbürgermeister Bernd Jaeckel sowie dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Birkenfeld, Matthias König, und Vertretern der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, die extra aus Bonn angereist waren, die zwei „Meilensteine“ zu eröffnen und zu feiern.

„Rund 170 Stunden Eigenleistung von 15 engagierten Bürgerinnen und Bürgern sprechen eine deutliche Sprache“, sagte Matthias König: „Die Heimat wird von uns gemeinsam gestaltet! Besonderer Dank gilt auch dem Naturpark Saar-Hunsrück für die Förderung sowie den Mitarbeitern aus der Bauabteilung unserer Verbandsgemeinde für die Unterstützung bei der Umsetzung.“

80 Prozent Förderung durch das Land

Und auch bei der Automatenstation, die fast identisch in Gimbweiler und Schwollen errichtet wurden, gab es neben der 80-prozentigen Förderung durch das Ministerium viele weitere wichtige Akteure. Dadurch ist die Versorgung mit frischen, regionalen Produkten, zum Teil direkt vom Metzger, ganz ohne Personal, gewährleistet. Dabei übernimmt das Kaufhaus Pees in Niederbrombach nicht nur die Bestückung der drei „Emmas“, sondern brachte sich auch mit seiner Erfahrung ein.

Den Namen Emma gaben der Automatenstation die Bürger nach einer Umfrage, sicher an Anlehnung an die guten, alten Tante-Emma-Läden, deren Zeit leider längst vorbei ist. Für einen zünftigen Grillabend mit Holzkohle, Würstchen, Fleisch, Käse und Getränken kann man sich hier versorgen. Aber auch viele weitere Produkte lagern gut gekühlt und sichtbar in den Automatenfächern.

Angestoßen wurde die Idee bereits im Jahr 2023 vom damaligen Bürgermeister von Niederhambach, Peter Schwarzbach. Doch es dauerte seine Zeit, bis alle Bauanträge eingereicht, Holzbauträume geplatzt und Lärmschutzgutachten eingeholt waren. Deshalb steht Emma auch nur zwischen morgens 6.15 Uhr bis abends 21.45 Uhr zur Verfügung – aus Lärmschutzgründen. Doch gegen alle Widerstände konnten dann doch die Eröffnung von Emma und Artenschutzturm gemeinsam auf dem Dreschplatz mit Würstchen, Getränken und vielen guten Gesprächen gefeiert werden. Ganz so, wie es Bürgermeister Jaeckel mit den Schlussworten seiner Rede ausdrückte: „Als Zeichen für ein lebendiges, zukunftsorientiertes Niederhambach. Ein Ort, an dem Natur- und Umweltschutz, aber auch Lebensqualität und Gemeinschaft groß geschrieben werden.“

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