Delegation der US-Army besuchte das neue OIE-Biomasseheizwerk
Neues OIE-Biomasseheizwerk: Beim 9-Millionenprojekt in Baumholder läuft alles nach Plan
Im neuen Biomasseheizwerk der OIE in Baumholder ist modernste Technik verbaut. Foto: Jean-Claude Dirckx

Baumholder. Anfang Dezember 2019 wurde das OIE-Biomasseheizwerk in Baumholder „angefeuert“. Dieses „Anfeuern“ unterscheidet sich kaum vom früheren ersten Erhitzen des Küchenherdes mit Papier und Holzspänen. Nachdem das Einheizen des Kessels erfolgreich verlief, sollte die Anlage im April offiziell mit einer Feierstunde in Betrieb genommen werden. Die Veranstaltung war jedoch – wie so viele ihrer Art – der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen.

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Nichts desto trotz läuft die Anlage seit Inbetriebnahme sehr erfolgreich und hat seit Dezember vergangenen Jahres schon knapp 30.000 Megawattstunden Wärme für die amerikanischen Liegenschaften in der Westrichstadt erzeugt. „Wir sind sehr zufrieden mit der Leistung, die das Biomasseheizwerk bisher erarbeitet hat“, so OIE-Vorstand Ulrich Gagneur.

Erst kürzlich machten sich Greg Williams und Rodney Arend von der US-Army vor Ort ein Bild. Sie ließen sich den Anlagenbetrieb erläutern und waren begeistert vom Heizwerk. Schließlich verfügt die Anlage über die modernste Technik und den höchsten Automatisierungsgrad, um sie sicher, effizient und mit geringem Personaleinsatz zu betreiben. „It’s beautiful,“ sagte Williams bereits, als er aus dem Auto ausstieg und die Anlage von Weitem betrachtete. Beide Besucher betonten, dass es eine Wärmeerzeugung dieser Art an keinem anderen Armystandort – selbst in den USA nicht – gebe. Am 1. April 2019 war der Spatenstich für das 9-Millionen-Euro-Projekt erfolgt, alle Baumaßnahmen liefen nach Plan.

„Das war eine ganz starke Teamleistung unserer Wärmeabteilung. Wir haben es ihr zu verdanken, dass wir es in noch nicht einmal einem Dreivierteljahr geschafft haben, die Anlage zu errichten und in Betrieb zu nehmen und das mit einer Auftragsvergabe zum großen Teil an hiesige Unternehmen. So geht regionale Wertschöpfung“, freut sich der OIE-Vorstand. Das im Heizwerk verwendete Altholz stammt aus einem Umkreis von rund 50 Kilometern.

Insgesamt ist es möglich, die Anlage drei bis fünf Tage durchgehend ohne Holzlieferung zu betreiben. Nachdem Williams bereits beim Einmauern der Zeitkapsel dabei war und sie jetzt wieder erkannte, zeigte er sich erfreut, dass seit Baubeginn bis hin zum Erzeugungsprozess alles erwartungsgemäß und wie seitens OIE zugesagt verläuft. 15.000 Tonnen weniger CO2 werden durch den Betrieb der neuen Anlage in die Atmosphäre entweichen. Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 2000 Litern Heizöl entspricht das ungefähr einer CO2-Emission von 2300 Einfamilienhäusern.

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