Neues Nationalpark-Programmheft ab Mitte Dezember erhältlich - Rangertouren startenwegen Corona nächstes Jahr erst Ende März
Neues Nationalpark-Programmheft: „Wildkatz 2021“ weckt Lust auf Abenteuer
Eins steht fest: Ein Blick ins Programmheft des Nationalparks Hunsrück-Hochwald für das kommende Jahr ist alles andere als für die Katz. Die ab Mitte Dezember erhältliche Publikation im Magazinstil enthält eine Fülle an nützlichen Informationen für einen Besuch im Schutzgebiet. Foto: Nationalparkamt

Kreis Birkenfeld. Allein das Titelbild mit dem fauchenden Wappentier des Schutzgebiets ist ein echter Hingucker, der Appetit macht, einen Blick ins knapp 70-seitige Innere zu werfen. „Wildkatz 2021“ heißt der Titel des erneut im Magazinstil aufgemachten Nationalpark-Programmhefts fürs nächste Jahr, das ab Mitte Dezember erhältlich sein wird. Wegen der Corona-Pandemie gibt es im Hinblick darauf, ob und ab wann Besucher gewisse Freizeitangebote nutzen können, natürlich noch einige Unsicherheiten. Klar ist aber schon jetzt, dass die Rangertouren durch Hochwald und Hunsrück 2021 erst später als sonst, nämlich ab dem 28. März, also in der Woche vor Ostern, starten werden.

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„Wir haben vor allem an den Feinheiten gearbeitet“, sagt Sören Sturm, für die Öffentlichkeit zuständiger Abteilungsleiter im Nationalparkamt, über die „Wildkatz 2021“. Vor einem Jahr hatte das Nationalparkamt mit dem 2020er-Exemplar seinem Programmheft erstmals einen veränderten Charakter im Magazinstil mit vielen hochwertigen Fotos gegeben. „Früher war das Merkmal unserer Programmbroschüren, dass sie doch sehr textlastig waren und sie zum Beispiel sehr ausführliche Beschreibungen von Ranger- und Erlebnistouren enthielten“, erinnert sich Sturm im NZ-Gespräch zurück. „Mehr Bild, weniger Text“ lautet nach dem Relaunch, der bei Gästen des Nationalparks, den Partnerbetrieben und den Medien gut angekommen sei, nun schon zum zweiten Mal die Devise.

Die „Wildkatz 2021“ soll mit ihrer „sehr innovativen Herangehensweise unser Programm und unsere Angebote verpacken. Dabei ist wie schon im vergangenen Jahr das Ziel, für unsere Gäste alle relevanten Informationen für einen Nationalparkausflug in einem zu bündeln: von der ersten Information über die Anreise, Angebote im Nationalpark, Service durch das Nationalparkamt bis zu den Einkehr- und Übernachtungstipps bei Partnern und Hinweisen auf Merchandising“, fasst der Abteilungsleiter zusammen.

Mit den Fotografien soll ein leichterer Zugang zu den vielfältigen Angeboten entstehen, die bei einem Besuch im Nationalpark warten. Ergänzt wird das Programmheft durch Tipps der Mitarbeiter aus dem Nationalparkamt. Neu sind vor allem die Seiten zu den Nationalparktoren, von denen das am Erbeskopf mit der Ausstellung „Willkommen im Urwald von morgen“ im Hunsrückhaus schon besteht, während die Tore am Keltenpark in Nonnweiler-Otzenhausen und an der Wildenburg bei Kempfeld noch in der Zukunftsplanung sind. Allerdings starten an den beiden letztgenannten Standorten bereits seit Längerem regelmäßig Erlebnistouren. Für das neue Programmheft wurden zudem einige Modernisierungen im Layout und Anpassungen im Programmangebot vorgenommen. Auch das Verzeichnis der Partnerbetriebe – die Zahl ist inzwischen auf 52 angewachsen – wurde aktualisiert.

App schon rund 10.000-mal genutzt

Großer Wert wurde auch auf den Hinweis auf die neue Nationalpark-App gelegt. „Etwa 10.000 App-Nutzer haben wir in einem halben Jahr gezählt. Damit konnten wir so nicht rechnen. Das sind jedenfalls mehr Gäste als bei unseren ansonsten sehr beliebten Ranger- und Erlebnistouren sowie Schulklassenangeboten zusammen“, stellt Mariam Landgraf, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Onlinekommunikation, fest.

„Man kann davon ausgehen, dass mindestens 90 Prozent unserer Gäste auf eigene Faust unterwegs sind. Sie schließen sich keiner Führung an oder sind zu einem Zeitpunkt im Nationalpark, an dem keine Angebote stattfinden. Und genau für diese Besucher bietet die App jederzeit die Möglichkeit einer digitalen Begegnung mit Rangern, Orientierung und weiteren Service, wie den nächsten Partnerbetrieb“, sagt Landgraf weiter. Abteilungsleiter Sören Sturm ergänzt im NZ-Gespräch zudem, dass sich die App – obwohl sie schon vor Ausbruch der Pandemie entwickelt wurde – gerade in Corona-Zeiten bewährt habe, weil sie gerade für Individualgäste eine gute Chance biete, für Individualgäste, den Nationalpark kontaktlos zu erleben. Mithilfe der App lassen sich zum Beispiel kostenlos drei digitalen Rangertouren zum Nachgehen herunterladen.

Apropos Corona: Das nach wie vor sich ausbreitende Virus und die völlig offene Frage, wie die Entwicklung in den kommenden Monaten aussehen wird, hat auch auf das Programm 2021 spürbaren Einfluss. „Wir haben uns dazu entschieden, unsere Rangertouren erst zum 28. März beginnen zu lassen. Der Kommunikationsaufwand, auf jede neue Landesverordnung zu reagieren, ist schlichtweg zu groß. Bei den Erlebnistouren laufen die Abstimmungen mit den zertifizierten Nationalparkführern. Und trotzdem steht natürlich derzeit alles unter Vorbehalt“, sagt Harald Egidi, Leiter des Nationalparkamtes. Er legt deshalb potenziellen Besuchern eindringlich nahe, auf der Nationalpark-Internetseite nachzuschauen, um sich aktuell zu informieren, ob Angebote stattfinden können oder nicht.

Auch die normalerweise ganzjährig angebotene Gipfeltour am Nationalparktor Erbeskopf wird wegen der Corona-Lage „Stand jetzt“, so Egidi, 2021 erst am 28. März erstmals durchgeführt. „Dafür findet sie dann aber täglich, außer montags, um 14 Uhr statt. Sie dauert zwischen zwei und drei Stunden“, betont der Nationalparkamtschef.

Die Rangertour am Sauerbrunnen wurde dagegen aus dem Programm gestrichen. „Die Besucherzahlen haben einfach nicht gepasst. Und noch viel gravierender: Die für uns zuständigen Fachkräfte für Arbeitssicherheit hatten erhebliche Bedenken, Gruppen über die B 269 zu führen. Sie haben dringend davon abgeraten. Zwei Punkte, die wir nicht ausblenden konnten, obwohl wir uns erhofft hätten, dass auch mehr Gäste vom Ferienpark Hambachtal kommen“, sagt Egidi. Er betont, dass – um Kritik vorzubeugen – die Tourist-Information der VG Birkenfeld frühzeitig in die Entscheidungsfindung eingebunden und Alternativen eruiert wurden. „Wir hoffen, dass wir zusammen mit Partnern an besonders gut besuchten Wochenenden möglicherweise Catering-Angebote platzieren können. Dabei kommen vor allem die Börfinker Ochsentour und der Wanderparkplatz am barrierefreien Rundweg in Thranenweier infrage.

Das ist aber noch in Abstimmung“, lässt Harald Egidi erste Tendenzen durchblicken. „Schön wäre es, wenn wir dann Wanderungen über Catering von Partnern und Führungen von Nationalparkführern noch stärker miteinander verbinden können. Wir erhoffen uns dadurch auch, erste Beschwerden und Hinweise auf erhöhtes Müllaufkommen besser steuern zu können. In jedem Fall wird es eine neue digitale Tour auf der Traumschleife am Ochsenbruch geben“, ergänzt Egidi. Mittlerweile gibt es schon 52 Partnerbetriebe des Nationalparks.

Besucherboom auf Traumschleifen

„Neben dem, was die Partnerinitiative auszeichnet, haben wir im Programmheft einen Link zu einem neuen Video eingebaut. „Unsere Partner haben gerade den ersten Lockdown sehr intensiv genutzt, um sich weiterzuentwickeln. Viele haben danach vom Boom der Naherholung profitiert. Betriebe, die auf Wanderer und Radfahrer spezialisiert waren, konnten das gerade im Sommer nutzen“, erzählt Matthias Spieles, Produktleiter der Partnerinitiative. Es habe auf fast allen Traumschleifen eine deutliche Zunahme an Gästen gegeben. „Vielleicht haben wir auch deshalb einige neue Bewerbungen erhalten“, so Spieles weiter. Außerdem war auffällig: Die Gäste haben sich geändert. Während in den vergangenen Jahren viele gelbe Nummernschilder – also zum Beispiel Urlauber aus den Niederlanden – auf den Parkplätzen zu sehen waren, kamen die Gäste dieses Jahr natürlich auch wegen Corona vor allem aus dem für den Nationalpark besonderes relevanten Umfeld von 60 Minuten rund um die Hochwald-Hunsrück-Region.

„Das passt genau zu dem, was wir uns vorgenommen haben. Wir wollen noch mehr in den Alltag vordringen und eine Brücke zur regionalen Bevölkerung bauen, die ja vereinzelt immer noch Vorbehalte gegen den Nationalpark hat“, sagt Sturm im Gespräch mit unserer Zeitung. Die „Wildkatz 2021“ soll somit nicht nur auswärtigen Besuchern Appetit auf einen Abstecher in den Nationalpark zu machen, sondern auch die Lust der einheimischen Bevölkerung wecken, den „Urwald von morgen“ vor der eigenen Haustüren zu entdecken.

Das Programmheft „Wildkatz 2021“ ist ab Mitte Dezember an den bekannten Anlaufstellen wie den drei Nationalparktoren, bei Partnern aus der Hotellerie und Gastronomie sowie in den regionalen Tourist-Informationen erhältlich. Für 2021 werden aber auch weitere Anlaufstellen in der Region gesucht: „Insbesondere der Einzelhandel, Bäckereien und Apotheken könnten uns dabei helfen“, sagt Abteilungsleiter Sören Sturm abschließend. red/ax

Ab sofort ist die „Wildkatz 2021“ im Internet unter www.nlphh.de/wildkatz abrufbar. Weitere umfassende Infos gibt es unter www.nationalpark-hunsrueck-hochwald.de

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