Von unserem Redakteur Sascha Saueressig
Für Forstmitarbeiter oder Jäger existiert dieses Rettungsnetz schon seit Jahren mit kartografierten und digital erfassten Rettungspunkten. Diese sind an vielen Stellen mit Schildern gekennzeichnet, die ein weißes Kreuz auf grünem Grund mit der Beschriftung „Anfahrpunkt für Rettungsfahrzeuge“ zeigen. Die Tafeln sind nummeriert, sodass Polizei und Rettungskräfte den jeweiligen Standort auf der Karte eindeutig zuordnen können.
Nun soll jedermann als weitergehendes Angebot mit der kostenlosen Applikation (kurz: App) „Hilfe im Wald“ für Smartphones die Verbindungsaufnahme in Notfällen ermöglicht werden. Denn ein Mobiltelefon haben inzwischen die meisten Waldbesucher dabei. Mithilfe der App können Smartphone-Nutzer mit der aktivierten GPS-Funktion ihre Position via Satellit bestimmen und zuverlässig umliegende Rettungspunkte orten, um zielgenau Hilfe zu rufen. Der Vorteil: Auch ohne Netzempfang zeigt die App dem Nutzer bei aktiviertem GPS-Sender die genaue Position, den nächstgelegenen Rettungspunkt und die Entfernung dorthin an. Mit Telefon- und Internetverbindung werden die jeweiligen Punkte in einer Karte hervorgehoben, und es lässt sich eine Verbindung mit der Notrufnummer 112 herstellen. Dem Rettungsdienst können Hilfesuchende dann die eigene Position sowie die Nummer des nächsten Rettungspunktes mitteilen.
„Wir sind aktuell dabei, die festgelegten Rettungspunkte im Wald neu auszuschildern“, berichtet Gerd Womelsdorf, Leiter des Forstamtes Idarwald. Im vergangenen Jahr haben die Mitarbeiter der Forstämter Idarwald und Birkenfeld die bestehenden Rettungspunkte überprüft, neue hinzugefügt und andere gestrichen. „Wir haben unser Netz verdichtet“, erklärt Georg Graf von Plettenberg, Leiter des Forstamtes Birkenfeld.
Im Dezember habe man auch die Privatwaldbesitzer und Ortsgemeinden angefragt, ob es Einwände gegen eine neue Beschilderung auch auf ihren Grundstücken gebe. Doch noch sind längst nicht alle Schilder erneuert und mit der 112 als zusätzlicher Angabe für die sogenannte Rettungsapp versehen. Eigentlich sollte Ende Januar alles ausgeliefert sein, doch Lieferschwierigkeiten verzögern die Ausschilderung. „Unser Ziel ist es, dass die Schilder bis zum Start der Wandersaison hängen“, sagt der Rhaunener Forstamtschef.
Ganz so weit ist das Starterteam des künftigen Nationalparks noch nicht. „Wir sind noch dabei, dass künftige Wegekonzept im Nationalpark abzustimmen, danach richtet sich auch die Beschilderung der Rettungspunkte“, erläutert Christoph Eiden. Bis dieses Konzept aber genehmigt sei, werde auch im Nationalpark noch mit den alten Rettungspunkten gearbeitet. Die überarbeiteten Rettungspunkte werden dann sukzessive auf den verbleibenden Wegen des Nationalparks neu ausgewiesen, erläutert Eiden.
Die Rettungs-App selbst wird ständig erweitert und aktualisiert. Verfügbar ist das Programm momentan für alle Smartphones mit Android- und Windows-Betriebssystemen. Eine IOS-Version für iPhones ist für das laufende Jahr angekündigt.