Mit dem Planungsbüro Stadtgespräch aus Kaiserslautern sollen in den kommenden Monaten Ideen für einen Maßnahmenkatalog entwickelt werden. Für die Umsetzung kommunaler wie privater Projekte im Naheort, die später im fertigen Konzept enthalten sind, stellt das Land umfangreiche Fördermittel in Aussicht.
Dorfmoderation steht im Mittelpunkt
Das übergeordnete Ziel ist die Erarbeitung eines Konzepts zur Steuerung einer nachhaltigen Entwicklung der Gemeinde, informieren die Planer von Stadtgespräch. Im Mittelpunkt des Programms steht die Dorfmoderation: Die Einwohner von Heimbach sind dazu aufgerufen, sich mit Verbesserungsvorschlägen aktiv an der künftigen Gestaltung des Dorfs zu beteiligen. Zum Auftakt ließ Stadtgespräch anonyme Fragebogen an alle Haushalte im Ort verteilen, in denen verschiedenen Interessensfelder abgeklopft wurden – 71 ausgefüllte Exemplare fanden den Weg zurück.
Daraus ergab sich ein erstes Meinungsbild zu ortsrelevanten Themen wie Versorgung, Verkehr, Wohnqualität, Gemeinschaftsleben, Serviceangebote, Natur, Gastronomie und Tourismus. Auffällig: Deutlichen Handlungsbedarf sehen die Heimbacher Bürger bei den Punkten Versorgung, Gesundheitseinrichtungen, dem Ausbau der Radwege im und rund um das Dorf sowie in puncto allgemeine Wohnsituation. Weiter geht aus den Fragebogen hervor, dass eine Verbesserung des Ortsbilds, Wohn- und Freizeitangebote für Senioren, ein Treffpunkt für den Nachwuchs und die Gestaltung von Plätzen gewünscht sind.
Mit den Themen Bauen und Wohnen beschäftigte sich auch jüngst der erste von vier geplanten Bürgerworkshops in der Besenbinderhalle. Das Interesse daran war rege: Drei große Tische waren voll besetzt mit Einwohnern unterschiedlicher Altersgruppen, darunter auch viele junge Gesichter. „Das ist hervorragend“, lobte Planerin Julia Kaiser von Stadtgespräch. Sie bekannte offen, dass sie mit einer geringeren Resonanz gerechnet habe.
Groß war der Fleiß der Beteiligten: Jeder Gruppe wurde zu Beginn ein umfangreiches Plakat ausgehändigt, das es mit Anregungen zu den Themen „Bauen und Wohnen“ zu füllen galt. Nach etwa einer halben Stunde munteren Gedankenaustauschs waren die braunen Vorlagen mit etlichen bunten Klebezetteln überzogen. Die Ausarbeitungen wurden anschließend allen Anwesenden von den jeweiligen Gruppen vorgestellt.
Viele Ideen zusammengetragen
Ein Jugendraum, die Umnutzung des alten Kindergartens, der Umbau des Gemeindehauses am Bahnhof, ein größerer Versammlungsraum, ein Treffpunkt für Vereine, der Erhalt des Kirchengebäudes, mehr Grünflächen, eine Parkanlage, ein Bücherschrank, eine Ladestation für E-Autos, ansprechendere Ortseingänge, die Einrichtung von Internethotspots und ein Rückhaltebecken waren nur einige von vielen Vorschlägen, die die Heimbacher Bürger zusammengetragen hatten.
Gleich mehrfach aufgegriffen wurde das Thema Umnutzung und Erhalt der profanierten Kirche als ortsbildprägendes Gebäude. Eine interessante Idee lautete wie eingangs erwähnt, dass das ehemalige Gotteshaus mithilfe eines Investors möglicherweise in eine Kletterhalle umfunktioniert werden könnte. Jedenfalls soll sich für die Kirche eine Weiterverwendung finden, die deren Erhalt sicherstellt. Da waren sich die Teilnehmer des Workshops einig. Die Ergebnisse wurden von den Stadtgespräch-Planern dokumentiert. Wann der nächste Bürgerworkshop stattfindet, soll zeitnah bekanntgegeben werden.