Christina Schwardt ist neue Geschäftsführerinbei IHK-Regionalstelle
Neue IHK-Regionalgeschäftsführerin Christina Schwardt: Terminkalender ist bis Weihnachten voll
Christina Schwardt ist neue Regionalgeschäftsführerin der südlichsten Region der IHK Koblenz mit rund 5500 Mitgliedsunternehmen im Kreis Birkenfeld. Tatkräftig unterstützt wird die 36-Jährige mit Wurzeln in Vollmersbach in der Kennenlernphase von IHK-Vizepräsident Hans-Jörg Platz. Foto: Stefan Conradt
Stefan Conradt

Die Zeit der Vakanz in der IHK-Geschäftsstelle Idar-Oberstein war nur kurz: Seit dem 1. Oktober ist Christina Schwardt neue Regionalgeschäftsführerin der südlichsten Region der IHK Koblenz mit rund 5500 Mitgliedsunternehmen im Kreis Birkenfeld. Natürlich hat die gebürtige Vollmersbacherin erst einige von ihnen besucht, sie hat sich aber vorgenommen, jede Woche mindestens zwei Betriebe kennenzulernen: „Mein Terminkalender bis Weihnachten ist voll.“

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Die 36-Jährige ist Nachfolgerin von Jonas Klein, der die Geschäftsstelle Idar-Oberstein dreieinhalb Jahre geleitet hat und zum 1. Juli ins IHK-Dienstleistungszentrum Pirmasens (Südwestpfalz) gewechselt ist. Christina Schwardt hat an der Universität Trier Germanistik, Betriebs- und Medienwissenschaft studiert und war anschließend bei der Hochschule Trier am Umwelt-Campus Birkenfeld (UCB) unter anderem in der Stabsstelle Qualitätssicherung (übrigens gemeinsam mit der neuen Wirtschaftsförderin des Landkreises, Christina Biehl) unter anderem im Fachbereich Umweltwirtschaft/ Umweltrecht und in der Stabsstelle Qualitätssicherung tätig.

Seit Mai 2017 war sie Referentin des Hochschulpräsidiums Trier. Die Kontakte zur Heimat sind in all den Jahren nicht abgerissen: „Ich war ja nie weit weg.“ So ist sie nach wie vor Vorstandsmitglied der Wirtschaftsjunioren Idar-Oberstein.

Nicht nur IHK-Vizepräsident Hans-Jörg Platz ist froh, dass man die Stelle so schnell wieder besetzen konnte – noch dazu „mit einer kompetenten Kraft aus der Region“. Beide wissen, dass die Lage in vielen Unternehmen angesichts der großen aktuellen Probleme alles andere als rosig ist: „Viele Unternehmen waren schon durch Corona gebeutelt.“ Dass nun Inflation, Energiekostenexplosion und gestörte Lieferketten die Lage weiter verschärfen, hätte sich noch vor wenigen Jahren niemand vorstellen können: „Dass ein Krieg in Europa ausbricht, das war ja unvorstellbar“, sagt Platz.

Die Jahresplanung steht

Die Stimmung in vielen Betrieben sei schlecht. Das gehe auch aus dem gerade veröffentlichten IHK-Konjunkturklimaindex (Bericht folgt) hervor. „Aber wo soll in der jetzigen Situation auch Optimismus herrühren?“, fragt Platz, der von der Politik einen Gas- und Strompreisdeckel fordert. „Wo das alles noch hinführt, weiß ja keiner.“

Das latente Problem des Nachwuchs- und Fachkräftemangels verschärfe die Situation etwa in der Gastronomie noch weiter, wissen Schwardt und Platz. Für das Jahr 2023 hat die neue IHK-Regionalgeschäftsführerin viel vor: Die Jahresplanung steht, nur der Regionalbeirat muss noch zustimmen. So soll es nach langer Pause wieder einen Wirtschaftsempfang geben. Die Schulpatenschaften sollen wieder intensiviert werden. Geplant ist auch ein neuer Vorstoß in Sachen Ausbildung und Nachwuchsgewinnung: Dabei sollen interessierte Schüler zu einer „Berufssafari“ in die Akademie der Regionalgeschäftsstelle eingeladen, um dort spielerisch mögliche Berufsfelder kennenzulernen. Das Konzept wird in Kürze vorgestellt.

Wenig überraschend bei ihrer Vita ist die Idee, in vielen Bereichen – sie nennt stellvertretend Brennstoffzellen, 3D-Druck und Robotik – eng mit dem Umwelt-Campus zusammenarbeiten zu wollen. Die Entwicklung und der Einsatz von Robotern zum Beispiel könnte angesichts des akuten Fachkräftemangels eine Chance für den Mittelstand sein, ist sie überzeugt. Dabei hat sie das Projekt „Roboterführerschein“ in Kooperation mit Prof. Matthias Vette-Steinkamp vom UCB schon fest im Blick. Auch die Wiederbelebung der Innenstädte, wo Gastronomie und Einzelhandel unter Corona besonders gelitten haben, hat sie gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung auf dem Plan.

Messebetrieb läuft wieder an

Optimistisch stimmt die neue Regionalgeschäftsführerin die Rekordbesucherzahlen bei der Karrieremesse, die unlängst in der Messe Idar-Oberstein stattfand: „800 Besucher und 85 Aussteller – das ist schon eine Hausnummer.“ Aus der für Idar-Oberstein so wichtigen Schmuck- und Edelsteinbranche hat sie positive Rückmeldungen zur Geschäftslage erhalten: Offenbar sorgt die derzeitige Krise vor allem im obersten Luxussegment nicht für Kaufzurückhaltung. Gut sei in diesem Zusammenhang, dass es nach der lähmenden Corona-Krise endlich wieder Messen gebe: „Wir haben schon lange nicht mehr so viele Carnets ausgestellt wie in diesem Jahr“, berichtet Christina Schwardt.

Mit Blick auf den internationalen Handel, der im Bereich der IHK Idar-Oberstein einen weitaus größeren Raum einnimmt als in anderen Regionen, steht eine – auch für die Kammer arbeitsintensive – Umstellung an: Das bisherige internationale Zollpassierscheinheft für die vorübergehende Einfuhr und Ausfuhr von Waren soll in naher Zukunft digitalisiert und so zum „elektronischen Carnet“ werden. Dazu will die IHK im kommenden Jahr Schulungen anbieten.

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