Baumholder – Das Sprichwort „schlechte Generalprobe, guter Erfolg bei der Aufführung“, galt für die Baumholderer Cheerleader am vergangenen Wochenende nicht. Die öffentliche Generalprobe in der Westrichhalle am Samstag verlief gut, so gut, dass die Junior Storms beim Spirit Challenge, der Offenen Deutschen Meisterschaft der Cheerleader in Koblenz tags darauf, schon Schlimmes befürchteten, zumal die Darbietung nicht ganz so gut lief wie bei der Generalprobe.
Doch nachdem die Jury das Ergebnis mitteilte, war die Freude riesengroß, berichtet Trainerin Amalia Lang. Die Juniors Storms, das Jugendleistungsteam der unter dem Dach des VfR Baumholder trainierenden Cheer Athletics, belegten den ersten Platz. Besser konnte es gar nicht ausgehen. Das Leistungsteam der Pee Wees, die Little Thunders, erreichte in Koblenz den zweiten Platz. Dieser Erfolg freut die Trainerin ganz besonders, weil die Teilnahme bei der Offenen Meisterschaft im vergangenen Jahr ein regelrechter Höllentrip gewesen sei. Damals war ein Mitglied der Gruppe erkrankt und es war bis kurz vor dem Start nicht klar, ob das Teammitglied mit dem Neue-Grippe-Virus infiziert war oder nicht.
Die Meisterschaft 2009 in Koblenz war von Sorge und grenzenloser Nervosität geprägt, berichtet Lang. Noch ein Jahr danach erinnert sie sich lebhaft an „die grauenvollen Stunden“ für sie, die Eltern und natürlich die Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren, die bis kurz vor Beginn nicht wussten, ob sie überhaupt an der Meisterschaft würden teilnehmen können und wie schlimm es um ihre Teamkameradin stand. Doch diese erhielt am Wettkampftag Neue-Grippe-Entwarnung und kam tatsächlich noch zum Wettkampf, bei dem die Gruppe eine tolle aber nicht fehlerfreie Routine hinlegte und den 7. Platz belegte.
Weniger aufregend aber noch spannend genug ging es in diesem Jahr bei den Kleinsten zu. Die Twisters, das Aufbausteam, belegte in Koblenz den vierten Platz. Auch mit dem Abschneiden der Blizzards F5 beim Group Stunt, die Platz eins erreichte, ist Amalia Lang hochzufrieden. Unfair findet die Trainerin aller fünf Mannschaften allerdings die Jurybewertung der Leistung der Flashing Divas, die wegen eines technischen Fehlers, die Musik wurde erst von der Mitte des Stücks an gespielt, nur die Hälfte des Programms machen konnten und mit dem zehnten Platz Vorlieb nehmen mussten. „Das war enttäuschend und unfair“, sagt die 21-jährige.
Neben den guten Ergebnissen in Koblenz hat sich aus Sicht der Trainerin die Teilnahme an der Meisterschaft noch aus anderen Gründen gelohnt. Man lerne beim Cheerleading, dass es im Leben auf Teamleistung ankomme, man alleine nicht wirklich etwas bewerkstelligen könne. „Wir sind eine Familie, und wenn dieser Spirit fehlt, dann haben wir auch keinen Erfolg“, sagt sie. Jeder einzelne müsse Verantwortung für die Gruppe übernehmen, dem anderen auch vertrauen.
Das Cheerleading verlangt enorme Trainingsdisziplin, denn wenn eine fehlt, können beispielsweise die Pyramiden nicht geübt werden. Jeder ist auf seine Weise unersetzbar, denn jeder hat seine Position im Programm.
Unbeschreiblich sei auch der Nervenkitzel bei einer Meisterschaft. In 2 Minuten 30 Sekunden entscheide sich alles. So lange dauert ein Wettkampfprogramm. Darauf arbeiteten die 60 Mädchen und Jungen, die Amalia Lang im VfR trainiert, drei Monate lang in harter Arbeit hin.