Unglückliche Beschilderung im Bereich der Großbaustelle auf der B 41 soll geändert werden - Zum Glück hält sich niemand dran
Naheüberbauung in Idar-Oberstein versehentlich voll gesperrt: Zum Glück hält sich niemand dran
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Das war so nicht gemeint: Durch das Schild 250 (Verbot für Fahrzeuge aller Art) ist eigentlich die komplette Zufahrt zur B 41 gesperrt. Der LBM will die Falschbeschilderung nun korrigieren. Foto: Volkhart Welter
Volkhart Welter

Verstoßen Hunderte Autofahrer jeden Tag in der Großbaustelle B 41 in Idar-Oberstein gegen die Straßenverkehrsordnung? Grund für die Irritation ist ein falsches Schild, das der Landesbetrieb Mobilität (LBM) am Zugang zur Baustelle auf der Naheüberbauung am Stadteingang aus Richtung Birkenfeld aufgestellt hat.

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Es ist das Zeichen 250, das jeder kennt: Weißer Kreis mit rotem Rand. Es bedeutet: Verbot der Einfahrt für Fahrzeuge aller Art. Wo dieses Schild steht, darf kein Auto, kein Lkw und auch kein Fahrrad weiterfahren – nur Fußgänger dürfen hier durch, sofern es nicht anders beschildert ist... Das ist nicht nur NZ-Leser Volkhart Welter aufgefallen. Auch der Kreisobmann der Fahrschullehrer, Hermann Weyand aus Veitsrodt, hat sich deshalb schon an die Verkehrsbehörde gewandt.

Der LBM wollte mit dem Schild signalisieren, dass die rechte Fahrspur der Nahehochstraße für die Dauer der Bauarbeiten zwischen den Anschlussstellen Otto-Decker-Straße und Stadttheater gesperrt ist. Autofahrer müssen sich nach links einfädeln, wo der Verkehr dann einspurig auf der Gegenfahrbahn weiter und an der Baustelle vorbeigeleitet wird – was auch seit Einrichtung der Baustelle im Mai gut funktioniert. Dafür hätte aber eine Sperrbake und das blaue Schild mit weißem Pfeil nach links (Zeichen 222-10: vorgeschriebene Vorbeifahrt links) ausgereicht, wie Welter und Weyand gegenüber der NZ bekunden.

Sanierung war nach fast 40 Jahren überfällig

Es tue dem LBM leid, wenn es zu Irritationen aufgrund der missverständlichen Beschilderung gekommen sei, antwortet der Leiter des Baubüros Idar-Oberstein, Norbert Schmitt, auf die entsprechende Anfrage der Nahe-Zeitung. Es habe aber bisher keinerlei Probleme wegen der Beschilderung gegeben: „Der Verkehr fließt problemlos.“ Aus seiner Sicht betreffe das Sperrschild nur die rechte Spur, die derzeit nicht passierbar ist. Das sei so im Vorfeld auch mit der Polizei und dem Ordnungsamt Idar-Oberstein abgesprochen worden: „Von diesen Stellen gab es keinerlei Einwände wegen der geplanten Beschilderung.“ Man werde sie aber nun anpassen, verspricht der Bauleiter – aber wahrscheinlich erst mit dem Wechsel der Fahrspur.

Denn wenn der jetzige Bauabschnitt saniert ist, folgt im Anschluss die Gegenfahrbahn in Richtung Birkenfeld. Dann fließt der Verkehr auf der neu hergestellten südlichen Fahrspur. Nach fast 40 Jahren waren die Sanierung der Fahrbahnübergänge und eine Kompletterneuerung der Beläge auf der Nahehochstraße nötig geworden. Nach dem jetzigen Bauabschnitt folgt der westliche Teil am Stadteingang aus Richtung Birkenfeld inklusive des Anbindungsasts Hauptstraße/Mainzer Straße (B 422) – da wird die Verkehrsführung heikler, da sind sich alle einig.

Überholverbot ist viel zu früh verhängt

Mit der Neubeschilderung soll auch noch ein weiterer Fehler ausgemerzt werden, den Hermann Weyand ebenfalls schon bei LBM und Polizei angemahnt hat: Auf dem Anbindungsast Mainzer Straße ist auf dem allerersten Hinweisschild, das die Verengung von zwei auf eine Fahrspur anzeigt, auch schon gleich ein Überholverbotsschild montiert: „Wenn der Autofahrer sieht, dass er einfädeln muss, ist er auch schon im Überholverbot“, erläutert Weyand. Auch das werde korrigiert, verspricht Schmitt. Es sei aber so, dass weder hier noch bei der „Einfahrt verboten“-Beschilderung auf der B 41 Polizei oder Ordnungsamt in den vergangenen Wochen kontrolliert hätten: „Sie waren ja auch informiert über die geplante Beschilderung.“ Ein Schaden für Autofahrer sei also nicht entstanden.

Auch eine weitere Schwachstelle, die viele Autofahrer monieren, will der LBM beim Baustellenwechsel in den kommenden Wochen beheben: Dass bei der Fahrspurverengung auf dem Anbindungsast Mainzer Straße die linke Fahrspur gesperrt ist, führt dazu, dass sich auch Autofahrer, die eigentlich Richtung Birkenfeld/ Baumholder nach rechts auf die B 41 abbiegen wollen, in den im Berufsverkehr sehr langen Stau einreihen müssen und die Belastung so noch verschärfen. Nun wird beim LBM darüber nachgedacht, die Verengung erst ab der Abbiegespur rechts beginnen zu lassen.

Wird doch erst im Frühjahr weitergearbeitet?

Mit dem aktuellen Bauabschnitt liege man derzeit leicht hinter dem Zeitplan, berichtet Schmitt: Mit der Fertigstellung sei erst Ende August zu rechnen, geplant war eigentlich Anfang August. Da seien aber einige Regentage dazwischengekommen. Deshalb überlege man derzeit beim LBM, ob die Einrichtung des nächsten Bauabschnitts (auf der Gegenspur) noch in diesem Herbst Sinn ergibt. Denn bei Nässe und Kälte kann nicht gearbeitet werden. Deshalb wird überlegt, erst im Frühjahr weiterzumachen.

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