SPD-Politiker ist im Alter von 74 Jahren an den Folgen einer Covid-19-Infektion in Bad Kreuznach verstorben
Naheland trauert um Peter Wilhelm Dröscher – zahlreiche ehrenamtliche Tätigkeiten
Peter Wilhelm Dröscher ist verstorben. Der SPD-Politiker hinterlässt seine Ehefrau, drei Kinder und ein Enkelkind. Foto: Armin Seibert
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Kirn. Am Ende hat er den Kampf gegen die Krankheit verloren: Peter Wilhelm Dröscher ist am Mittwoch an den Folgen von Covid-19 in einem Krankenhaus in Bad Kreuznach verstorben. Dies bestätigte seine Tochter Judith Schindler unserer Zeitung am Donnerstag. Er hinterlässt seine Frau, drei Kinder, ein Enkelkind und seine Geschwister. Zuletzt lebte er mit seiner Frau in seinem Elternhaus in Kirn.

Peter Wilhelm Dröscher war seit 1969 SPD-Mitglied und vom 20. Mai 1996 bis zum 30. Juni 2014 Mitglied des rheinland-pfälzischen Landtags. Sein Vater war der bekannte SPD-Politiker Wilhelm Dröscher. Peter Wilhelm Dröscher machte nach dem Abitur eine Ausbildung zum Industriedesigner und studierte Gesellschaftswissenschaften in Darmstadt. Von 1979 bis 1990 arbeitete er als Leiter einer Heimvolkshochschule in Oer-Erkenschwick im Ruhrgebiet. Anschließend arbeitete er bis 1996 als Leiter des Projekts Geriatrie/Altenhilfe, war Dozent an verschiedenen Altenpflegeschulen und hatte Lehraufträge an der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt und der Gesamthochschule Kassel inne.

Von 1996 bis 2014 war er Abgeordneter im Landtag Rheinland-Pfalz, seit 1999 Mitglied des Kreistages Bad Kreuznach, von 2001 bis 2014 Vorsitzender des Petitionsausschusses und der Strafvollzugskommission sowie sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Erste Ratserfahrungen sammelte er zwischen 1977 und 1979 in Höchst im Odenwald, und auch in Oer-Erkenschwick saß er im Stadtrat (1989 bis 1990). Ab 1994 saß er für die SPD im Kirner Stadtrat, ab 2004 war er ehrenamtlicher Erster Beigeordneter seiner Heimatstadt.

Zu alledem kamen auch noch seine zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten, die aufgrund ihrer Fülle hier nicht alle aufgelistet werden können: Innerhalb der SPD hatte Dröscher vielfältige Vorstandstätigkeiten auf kommunaler und Landesebene inne, unter anderem war er von 2003 bis 2013 Landesvorsitzender der SPD-AG 60 plus. Auch war er seit 1977 Aufsichtsratsvorsitzender der Kirchlichen Altenhilfe an Nahe und Glan und Mitglied von Fachbeiräten zur Altenpolitik auf Bundesebene. Er arbeitete aktiv mit im DRK-Ortsverband Kirn, seit 2002 als Vorsitzender und war Mitgründer der Tafel Kirn.

Peter Wilhelm Dröscher war auch sehr sportlich. Viele Jahre lang spielte er Handball und Fußball, nach seiner aktiven Zeit wurde er Handballschiedsrichter, Vereinsvorsitzender beim SV Titania Oer-Erkenschwick (1981–1989) und beim VfR 07 Kirn (seit 1995 stellvertretender, seit dem Jahr 2011 Vorsitzender).

Dröscher hatte immer ein Herz für jene Menschen, die Hilfe brauchen. Seit 1977 ist die Wilhelm-Dröscher-Stiftung im Kirner Land für hilfebedürftige Menschen aktiv. Seit 1996 war das Wahlkreisbüro von Peter Wilhelm Dröscher Anlaufstelle für viele Bürger mit den verschiedensten Anliegen. Mit dem Ausscheiden aus dem Landtag im Juni 2014 konnte dieses Angebot als Bürgerbüro der Wilhelm-Dröscher-Stiftung weitergeführt werden. Gemeinsam mit einer Mitarbeiterin, die regelmäßig Sprechstunden für Aussiedler abhält, und einem angestellten Sozialarbeiter führte Peter Wilhelm Dröscher dieses Bürgerbüro als ehrenamtlicher Geschäftsführer. Zu den bisherigen Beratungs- und Hilfeangeboten ist in den vergangenen drei Jahren die Einbindung in die Flüchtlingsinitiative Kirn gekommen. Die Wilhelm-Dröscher-Stiftung unterhält ein Möbellager und unterstützt Flüchtlinge begleitend bei Behördenangelegenheiten und allen Fragen des Lebens in Deutschland. sib

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