Von Nicole Höchst vermutlich nicht viel. Die aus Speyer importierte AfD-Frau, die eher zum gemäßigten Flügel der Partei gehört, wurde erst im Wahlkreis Bad Kreuznach-Birkenfeld nominiert, nachdem sie vorher in ihrer Heimat abgeblitzt war. Schwer vorstellbar, dass sie sich jetzt für das ihr fremde und unbekannte Naheland mächtig ins Zeug legen wird.
Bleibt also noch Antje Lezius, die sich als Neuling und politisches Leichtgewicht in ihren ersten vier Jahren als Bundestagsabgeordnete schwer getan hat – so schwer, dass selbst in der eigenen Partei bereits Kritik laut wurde. Sie ist fleißig, nett, umgänglich und bodenständig, aber zugleich als Politikerin blass, brav und bei manchen Themen auch unbedarft. Bleibt zu hoffen, dass es ihr jetzt gelingt, im Interesse der Region mehr Profil zu gewinnen.
Lezius hat auch diesmal wieder entscheidend davon profitiert, dass die CDU im früher mal tiefroten Nahe-Wahlkreis deutlich vor der SPD lag. Denn auch für diese Wahl gilt einmal mehr: So sehr ein Kandidat wie Joe Weingarten auch kämpft und sich anstrengt – gegen den Parteitrend hat er keine Chance. Auch deswegen, weil die meisten Wähler nicht zwischen Erst- und Zweitstimme differenzieren, sondern einfach nur durchwählen.
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