Natur Nachzöglinge, etwa der Tiefensteiner Friedenseiche, kann man am Wochenende erstehen
Nachzucht: Baumschule Fuchs stellt junge Riesen vor
Michael Fuchs von der Baumschule Fuchs und sein Team haben eine neue wichtige Aufgabe übernommen: Für die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) kümmert er sich um Nachzöglinge alter Baumriesen. Foto: Manfred Greber
Manfred Greber

Idar-Oberstein. Knorrige, alte Solitärbäume mit mächtigen Stammdurchmessern und kolossalen Kronen üben eine große Faszination aus, der sich kaum jemand entziehen kann. Die geschichtsträchtigen Gerichts-, Grenz- oder Tanzbäume sind seit Jahrhunderten treue Begleiter der Menschen. Viele dieser alten Riesen stehen nicht zuletzt aufgrund ihrer Seltenheit, Eigenart und Schönheit als Naturdenkmale unter besonderem Schutz. Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) setzt sich seit einiger Zeit für die Nachzucht dieser alten Bäume ein.

Dabei werden ausgewählte Bäume über Samen- und Stecklingsvermehrung nachgezogen und als sogenannte junge Riesen ausgepflanzt. Im Kreis Birkenfeld hat die Idar-Obersteiner Baumschule Fuchs diese Aufgabe in Abstimmung mit der Kreisverwaltung und der SNU übernommen. Am Wochenende stellt sie die ersten jungen Riesen nun vor: Nachzöglinge, etwa der Jahrhunderte alten Ulmen von Heiligenbösch, einer besonders alten Moorbirke aus Börfink, der Friedenseiche in Tiefenstein oder aber der Mammutbäume (Sequoias) aus dem Wald bei Mörschied, können dabei auch käuflich erworben werden. Die etwa 18 Monate alten Stecklinge sind zwischen 0,80 und 1,50 Meter (Ulme) groß und werden im Zehn-Liter-Topf für Preise ab 15 Euro verkauft, nur die seltenen Sequoias sind etwas teurer, berichtet Monika Fuchs-Seul von der Baumschule.

Die Stiftung Natur und Umwelt hatte Nachkommen alter Baumriesen aus dem Nationalparkkreis im Frühjahr 2017 an Landrat Matthias Schneider und die Baumschule Fuchs übergeben. Ausgewählte Bäume wurden von Baumexperten der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz (FAWF) über Samen und Stecklingsvermehrung nachgezogen und schließlich von der Baumschule Fuchs aufgeschult. Die ersten dieser jungen Riesen sind anlässlich zweier Tage der offenen Tür am 29. und 30. September, jeweils von 10 bis 17 Uhr, in der Baumschule in Idar-Oberstein, Hauptstraße 600 (unweit des Friedhofs Almerich), zu bewundern und bei Interesse zu erwerben. Im Rahmen des Aktionswochenendes wird nicht nur das Angebot des in dritter Generation geführten Familienunternehmens präsentiert (unter anderem sind dort Mustergrabanlagen zu sehen), es gibt auch Kunstdarbietungen (unter anderem mit Schmied Wolfgang Ax), eine Kleinmotorenausstellung und eine Buchpräsentation. Die Bäckerei Alfred Wenz versorgt die Besucher mit Kaffee, Kuchen und anderen Leckereien. Die Initiative „Tiere in Not“ informiert über ihre Arbeit und lädt zu einer Tombola ein. sc

Top-News aus der Region