Idar-Oberstein
Nachwuchswettbewerb: Fabelwesen, Leoparden und Venusfliegenfallen dienten als Anregung
Für dieses Edelsteinobjekt aus Leopardenjaspis erhielt Ronja Pieroth den ersten Preis im Nachwuchswettbewerb.
CH-Photodesign/Cornelia Heinz

Stärke, Kraft und Mut - diese drei Eigenschaften verbindet Ronja Pieroth mit einem ihrer Lieblingstiere, dem Leoparden. Für ihr Edelsteinobjekt „Parda“ aus Leopardenjaspis, Labradorit, Onyx und Colorit gewann die Auszubildende bei der Herbert Stephan KG in Frauenberg den ersten Preis beim 33. Deutschen Nachwuchswettbewerb für Edelstein- und Schmuckgestaltung Idar-Oberstein 2022.

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Für dieses Edelsteinobjekt aus Leopardenjaspis erhielt Ronja Pieroth den ersten Preis im Nachwuchswettbewerb.
CH-Photodesign/Cornelia Heinz

„Mit meinem Leopardenauge möchte ich sowohl die oben genannten Eigenschaften als auch die anmutige, sanfte und schöne Seite dieser Tiere verkörpern. Das von Colorit umschlossene Auge aus Labradorit und Onyx reflektiert Licht genau wie das der Raubtieraugen. Das Fell, graviert aus Leopardenjaspis, wirkt beruhigend und ergänzt das Auge perfekt. In der Sonne funkelt das Objekt besonders schön, sodass man sich für einen kleinen Moment darin verliert“, erklärt sie.

Die Juroren Josy Rais und David Strebel überzeugte, „dass man mit vergleichsweise wenig Gestaltung einen unglaublichen Effekt erzielen kann. Die Einfachheit bei diesem Stück, das von der Natur vorgegeben wurde, ist ganz wichtig und zugleich schön.“ Für ihren Jurykollegen Thomas Färber war es einfach „Liebe auf den ersten Blick. Er hat mich angeschaut und war mein Lieblingsstück. Ich musste nicht nachdenken, es hat mich emotional gepackt.“ Die Jury sah auch das gestellte Wettbewerbsthema „Welcome to the Jungle“ hervorragend umgesetzt und vergab den ersten Preis einstimmig.

Das Collier von Philipp Munsteiner wurde mit dem zweiten Preis ausgezeichnet.
CH-Photodesign/Cornelia Heinz

Im väterlichen Betrieb in Stipshausen wird Philipp Munsteiner, Gewinner des zweiten Preises, ausgebildet. Seinen Wettbewerbsbeitrag, ein Collier aus Gelbgold, Citrin und Brillant, beschreibt er folgendermaßen: „Der Schliff des Citrins im ‚Dragon-Cut‘ ist inspiriert von den gleichnamigen Fabelwesen und spiegelt dies eindrucksvoll in der Gestaltung wider. Viele aneinandergereihte, spitze Einschnitte erinnern an Zähne, Klauen oder auch Schuppen der Sagengestalt.“

Jurymitglied Dr. Michael Kiefer zeigte sich von diesem gut tragbaren und handwerklich kompromisslosen Halsschmuck sowie der guten Umsetzung des Wettbewerbsthemas überzeugt: „Ein sehr facettenreiches Stück und der Blick hinein offenbart viele Geheimnisse, wie es auch beim Dschungel der Fall ist.“ Jurorin Josy Rais war insbesondere davon fasziniert, „dass der Betrachter bei diesem Anhängerschmuck je nach Blickwinkel immer etwas anderes sieht, was der Arbeit eine große Spannung und Lebendigkeit verleiht“.

Die im Dschungel beheimatete Venusfliegenfalle diente dem Träger des dritten Preises, Lars Bracht (Verl), als Inspirationsquelle für seinen Ohrschmuck aus Gold, Silber und Citrinen. „Das Zentrum bilden die beiden Laser-Cut Citrin-Navette. Diese werden durch Laser geschnittene und gewölbte Außenschalen aus Silber gehalten. Der an einen Pflanzenstil erinnernde Bügel verbindet den Ohrhaken mit dem Rest des Schmuckstücks. Vollendet wird das Stück durch die sich verjüngenden Fangzähne aus Gold“, erklärt er seine Wettbewerbsarbeit.

Die Ohrhänger von Lars Bracht wurden mit dem dritten Preis ausgezeichnet.
CH-Photodesign/Cornelia Heinz

Jurymitglied Frank Frühauf honorierte, „wie die Venusfliegenfalle als Teil des Dschungels als Vorlage für diesen gut tragbaren und facettenreichen Ohrschmuck diente, womit das Wettbewerbsthema großartig und überaus kreativ umgesetzt wurde“. Für Juror David Strebel handelt es sich um „eine handwerklich perfekte Arbeit bei der die tollen Citrine von der Verzahnung aus Silber und Gold, die man von der Venusfliegenfalle kennt, festgehalten werden“.

Belobigungen gab es für Klaus Bauer (Idar-Oberstein) für ein Objekt aus Silber, Diamanten, gelben Zirkonia, Pariser Oxid, Emaille und Schiefer, Tieu Hong Luu (Idar-Oberstein) für ein Lederband mit Anhänger aus versteinertem Holz, Silber, Chrom-Aventurin und Pietersit sowie für Marie-Therese Hahn (Sensweiler), die einen Ring aus geschwärztem Silber, Gelbgold, Prasiolith und Colorit eingereicht hatte. red

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