Startup-Chefin Kristina Nikolaus wird bei Gala mit Robert Habeck in Berlin ausgezeichnet
Nachhaltige Raumfahrt: Gründerinnen-Oscar für Ex-Idar-Obersteinerin
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Das Foto zeigt Kristina Nikolaus mit Topmanager und Awards-Botschafter René Obermann bei der Preisverleihung in Berlin. Foto: Lukas Schramm
Lukas Schramm

Idar-Oberstein/Berlin. 2013 hat sie ihr Abitur am Göttenbach-Gymnasium in Idar-Oberstein gemacht, und nun gab es eine hohe Auszeichnung: Die frühere Idar-Obersteinerin Kristina Nikolaus, Mitgründerin und Geschäftsführerin des Braunschweiger Startups „Okapi Orbits“, ist dieser Tage bei den German-Startup-Awards als Gründerin des Jahres ausgezeichnet worden.

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Das Luft- und Raumfahrtunternehmen hat eine Software entwickelt, mit der Satelliten im Weltall vor Kollisionen geschützt werden können. Zu den Nutzern gehören unter anderem die Europäische Weltraumorganisation (ESA), verschiedene Raketenhersteller und Unternehmen aus der Versicherungsbranche. Die Jury lobte das 2018 gegründete Startup als einen „Vorreiter im Bereich der nachhaltigen Raumfahrt“.

500 Gäste aus Wirtschaft und Politik hatten sich in Berlin zur großen Gala versammelt, um bei den „German Startup Awards“ Gründer, Investoren und Newcomer der Branche zu ehren.Vizekanzler Robert Habeck hielt die Eröffnungsrede. Der Startup-Verband hat zum fünften Mal die klügsten Köpfe und visionärsten Innovatoren der deutschen Startup-Szene ausgezeichnet. Kristina Nikolaus ist CEO und CO-Founder des Space-Tech-Startups „Okapi Orbits“. Seit sechs Jahren bietet ihr Unternehmen eine KI-basierte Software zur automatisierten Kollisionsvermeidung zwischen Satellitenkonstellationen, Raketen und mehr als 2 Millionen Weltraumschrottteilchen. Aktuell repräsentiert sie den Startup-Verband als Landessprecherin in Niedersachsen und setzt sich in mehrere Initiativen für ein diverses Start-up Ökosystem ein.

Die NZ berichtete bereits im November 2020 über die mittlerweile 30-Jährige: Im berühmten „Forbes“-Magazin war sie als eine der erfolgreichsten 30 unter 30-Jährigen in Deutschland ausgezeichnet worden. Sie sagte damals: „Lange Zeit wollte ich Medizin studieren, zum Glück hat damals eine Lehrerin einen Ausflug im Rahmen der Berufsfindung zur medizinischen Fakultät der Uni Mainz organisiert, bei der ich rausgefunden habe, dass ich mir das etwas anders vorgestellt habe ...“

Danach hat sie ein duales Studium bei der Daimler AG in Ulm im Fach BWL begonnen: „Ich habe mein Studium sehr international ausgerichtet und an verschiedenen Standorten gearbeitet und studiert, darunter auch in Malaysia und Russland. Während des Studiums habe ich mein Interesse für Technik und vor allem Informatik entdeckt. 2016 habe ich dann ein Masterstudium an der TU Braunschweig angefangen und mich im Bereich Wirtschaftsinformatik spezialisiert und programmieren gelernt. Daneben habe ich bei der Siemens AG gearbeitet. Ich habe das Studium an der Uni genutzt, um mir verschieden Bereiche anzuschauen, darunter auch die Luft- und Raumfahrtbereiche. Durch Zufall habe ich dabei meine jetzigen Mitgründer kennengelernt, die als Doktoranden im Bereich Weltraumschrott geforscht haben.“

Anfang 2018 entwickelten die jungen Gründer gemeinsam erste Ideen, wie man die innovativen Forschungsergebnisse kommerzialisieren kann. Im November 2018 wurde die Firma gegründet. Von Anfang an war Nikolaus Geschäftsführerin.

Ihre Vision ist es, die Raumfahrt nachhaltiger zu machen und sie als zukünftige Infrastruktur für innovative Entwicklungen und Geschäftsmodelle zu bewahren: „Damit uns keine Klimakatstrophe im Weltraum droht. Daneben möchte ich mein Unternehmen expandieren und weiter aufbauen.“ Froh sei sie, in Idar-Oberstein aufgewachsen und dort immer noch stark verwurzelt zu sein. In Ihrer Freizeit ist sie passionierte Seglerin und Malerin.

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