„Wir nutzen dafür unseren jährlichen Bürgerfrühschoppen und werden bei dieser Gelegenheit im festlichen Rahmen auch verdiente Ratsmitglieder sowie unseren ehemaligen Bürgermeister Dieter Storr offiziell verabschieden“, sagt der im Sommer neu gewählte Gemeindechef Klaus Mildenberger.
Mit vielfältiger Unterstützung seitens des Landes, der Kreis- und Verbandsgemeindeverwaltung sowie in enger Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Hicking aus Altenahr, der beauftragten Tiefbaufirma Jahn aus Dienstweiler und den freiwilligen Helfern aus dem 380-Einwohner-Ort habe man ein ansehnliches „Tor zum Nationalpark“ – so der Projekttitel – geschaffen, betont Mildenberger.
Typisch für die Region
Nach der Umgestaltung des Areals rund um das Gemeinschaftshaus, wo unter dem Arbeitstitel „Treffpunkt der Generationen“ unter anderem der Spielplatz modernisiert, eine Boulebahn angelegt und eine Grillbackeshütte errichtet wurde, hatten sich die vom Land als Schwerpunktgemeinde für Dorferneuerung anerkannten Siesbacher der Restaurierung ihres Dorfbrunnens zugewandt. Dieser steht an der Ecke der Hauptstraße und der Straße „Im Hof“, er stammt aus dem Ende des 19. Jahrhunderts und hat mit seinen gusseisernen Platten ein Aussehen, das auch für viele andere Dorfbrunnen aus dieser Zeit in der Region typisch ist, so der Hinweis von Herbert Leyser, der bei der Birkenfelder VG-Verwaltung für den Bereich der Dorferneuerung zuständig ist. Beispiele für optisch vergleichbare Wasserstellen gibt es etwa in Dienstweiler, Rinzenberg oder der sogenannte Apothekerbrunnen in Birkenfeld.
Die Fachleute der Kunstgießerei Plein aus Speicher (Eifelkreis Bitburg-Prüm) hatten den Siesbacher Brunnen wieder auf Vordermann gebracht. Bei diesem rund 32.000 Euro teuren Bestandteil des Gesamtprojekts floss ein besonders üppiger Zuschuss des Mainzer Umweltministeriums in Höhe von 29.000 Euro, also einer Quote von 90 Prozent, ins Nationalparkdorf. Auch die Installation der Wasserzuleitungen gehörte zu diesem Baustein des Vorhabens. Der Standort des Brunnens wurde übrigens etwas nach oben versetzt, damit er von der Hauptstraße aus besser sichtbar ist.
Für die Umgestaltung des Brunnenvorplatzes stellte das Innenministerium eine Förderung aus dem Topf für Dorferneuerungsprojekte zur Verfügung. Sie belief sich auf circa 68.000 Euro bei Gesamtkosten von etwa 113.000 Euro. Aus dem Zuschusstopf des vom Mainzer Innenministeriums verwalteten Dorferneuerungsprogramms fließt ebenfalls Geld für den zweiten Baustein beim Vorhaben in der Siesbacher Hauptstraße. Denn der Platz um den bald frisch restaurierten Brunnen soll nicht so bleiben, wie er ist. Neben einer neuen Pflasterung des Platzes wurde ein Überlauf mit Steinen angelegt, damit Kinder dort im Sommer am Wasser spielen können. Zudem wurden Tisch und Bänke auf dem Vorplatz aufgestellt.
Zwei neue Buswartehäuschen
In direkter Nachbarschaft des Brunnens hat die Gemeinde zudem die beiden neuen Buswartehäuschen in der Hauptstraße errichten lassen. Die bisher an dieser Stelle bestehenden Haltebuchten wurden dabei zurückgebaut. Der Kostenpunkt für diesen Teil des Vorhabens lag bei etwa 46.000 Euro, wobei das Land einen Zuschuss in Höhe von rund 21.000 Euro gab.
Im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Areals wurde dank des tatkräftigen Einsatzes der Bürger auch ein hohes Maß an Eigenleistungen gebracht. Zum Abschluss fand beispielsweise am Wochenende noch eine Pflanzaktion in diesem Bereich statt, um das nun deutlich attraktivere Bild am Dorfbrunnen rechtzeitig vor der Einweihungsfeier am Sonntag abzurunden.
Die Gemeinde macht sich aber auch schon länger Gedanken über diesen Zeitpunkt hinaus. Denn den Status als Schwerpunktgemeinde, der gleichbedeutend mit einer bevorzugten Projektförderung des Landes ist, hat Siesbach nach Auskunft von Mildenberger nur noch bis 2021 inne. Deshalb wurden schon unter seinem Vorgänger Dieter Storr und ebenfalls unter Einbindung des Büros Hicking die Weichen für ein weiteres Vorhaben gestellt, das unter dem Motto „Allee der Lebensalter“ steht.
Gemeint ist damit der Bau eines direkten Verbindungswegs zwischen der Kirche und dem Friedhof. Aktuell ist es noch so, dass bei Beerdigungen die Trauergäste entlang der Landesstraße zum Friedhof entlanggehen müssen. Diese potenzielle Gefahrenstelle kann mit dem alleeartigen Verbindungsweg, an dessen Rand unter anderem auch Ruhebänke aufgestellt werden sollen, entschärft werden. Dafür ist aber ein Durchbruch der Friedhofsmauer nötig, wobei dort dann auch eine entsprechende Gestaltung fällig ist, weil dieser Durchbruch künftig die Qualität eines Haupteingangs zur letzten Ruhestätte der Siesbacher haben wird. Die Kosten für dieses Projekt beziffern Ortschef Klaus Mildenberger und VG-Sachbearbeiter Herbert Leyser auf rund 75.000 Euro, wobei ein Landeszuschuss in Höhe von 45.000 Euro schon garantiert ist. Es soll alsbald in Angriff genommen und 2020 abgeschlossen werden.
Barrierefreier Zugang geplant
Perspektivisch sei zudem, so Mildenberger, auch noch ein abschließendes Vorhaben am Gemeinschaftshaus angedacht. An der rückwärtigen, in Richtung Spielplatz gelegenen Front des früheren Schulgebäudes soll ein zusätzlicher Ausgang geschaffen werden, damit es künftig barrierefrei erreichbar ist.