Auf die Schnelle wurde direkt nach dem Leichenfund am Samstagmorgen in einer Böschung an der Preußischen Brücke eine Sonderermittlungsgruppe der Kriminalpolizei gebildet. Der junge Mann, den man direkt im sozialen Umfeld der getöteten Frau ausgemacht hatte, habe sich zunehmend in Widersprüche verwickelt und dann eingeräumt, dass er die Frau getötet habe, heißt es vonseiten der Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach.
Tatwaffe noch nicht gefunden
Todesursache ist nach ersten Erkenntnissen scharfe Gewalt: in diesem Fall Stichverletzungen, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch auf Nachfrage unserer Zeitung informierte. Eine Tatwaffe konnte noch nicht gefunden werden. Untersucht wurde die Wohnung der jungen Frau, der dringend Tatverdächtige wohnte in unmittelbarer Nachbarschaft.
Man gehe von Streitigkeiten aus. Inwieweit Eifersucht oder Trennungsabsichten der Getöteten zur Eskalation der Situation führten, ist bislang unklar. Der 32-Jährige habe sich seit dem Geständnis nicht weiter zum Tatgeschehen und einem Motiv geäußert.
Er habe sich allerdings bei der ersten Vernehmung recht kooperativ gezeigt und vor allem immer wieder ausdrücklich betont, dass man sich gut um seinen fünfjährigen Sohn (aus einer vorherigen Beziehung) kümmern solle. Strafrechtlich ist der Mann bislang nie in Erscheinung getreten, auch Hinweise auf exzessiven Alkohol- oder Drogenkonsum gebe es bislang nicht.
Keine Abwehrverletzungen
Nach jetzigem Stand sei zudem auszuschließen, dass es vor der Tat zu heftigen körperlichen Auseinandersetzungen gekommen sei: Weder der dringend Tatverdächtige noch die Tote wiesen Abwehrverletzungen oder Ähnliches auf. Dass die Frau gefesselt gewesen sei, sei wohl damit zu erklären, dass der Idar-Obersteiner die Leiche so besser transportieren und den Abhang hinunterschieben konnte.
Fest steht offenbar: Die Leiche lag dort bis zu ihrer Entdeckung durch einen Spaziergänger am Samstagvormittag nicht länger als einen halben bis einen Tag. Nun stehen weitere Vernehmungen von Zeugen im Umfeld an, die womöglich zur Vorgeschichte Hintergründe liefern könnten. Auch die kriminaltechnischen Untersuchungen werden fortgesetzt. Ein abschließendes Obduktionsergebnis liegt ebenfalls noch nicht vor. Dann wird es zur Anklage kommen.