Nahe-Zeitung
Nach Einbrüchen Feuer gelegt: Täter gefasst

Kreis Bad Kreuznach - Die beiden Großbrände, bei denen am ersten Juli-Wochenende innerhalb von 48 Stunden in Roxheim und in Hargesheim zwei Industriehallen fast völlig zerstört wurden, gehen auf das Konto von Brandstiftern. Das steht inzwischen zweifelsfrei fest.

Die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach bestätigte, dass in diesem Zusammenhang drei Personen – nach Erkenntnissen unserer Zeitung alle aus dem Raum Bad Kreuznach – vorläufig festgenommen wurden. Sie haben bereits Teilgeständnisse abgelegt. Gegen einen 19-jährigen und einen 27-jährigen Tatverdächtigen wurde durch den Haftrichter die Untersuchungshaft angeordnet.

Wie die Kriminalpolizei mitteilte, ging der Brandstiftung in der Nacht zum 5. Juli in Roxheim ein Einbruch voraus. Danach legten die Täter ein Feuer, bei dem die Halle eines Fahrzeugbauers fast komplett abbrannte. Dem Feuer zum Opfer fielen auch die gesamten Logistikunterlagen, Archivmaterial, Aufträge und Entwicklungspläne des mittelständischen Unternehmens, das deshalb kurzfristig sogar in Existenznöte geriet.

Zwei Nächte später wurde in Hargesheim ebenfalls in eine Industriehalle eingebrochen und ein Tresor sowie Werkzeuge entwendet. Auch hier setzten die Täter die Halle anschließend in Brand. In Hargesheim waren gleich drei Untermieter betroffen: ein Malerbetrieb, eine Fahrzeugaufbereitungsanlage und eine Oldtimergarage. Nach vorläufiger Gutachtererkenntnis entstand bei beiden Ereignissen ein Gesamtschaden von einer Million Euro.

Aufgrund der Tatausführung, des Zeitfaktors und der räumlichen Nähe ging die Kriminalpolizei Bad Kreuznach von Anfang an von einem Tatzusammenhang aus und installierte eine Arbeitsgruppe zur Tataufklärung, zumal nicht auszuschließen war, dass die beiden Brände möglicherweise nur der Anfang einer Serie sein könnten. In mühseliger Kleinarbeit wurden durch die eingesetzten Ermittler Indizien zusammengeführt, die dazu führten, dass gegen mehrere Personen ein Tatverdacht begründet werden konnte, heißt es in einer Pressemitteilung der Kripo.

In enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft wurden die Ermittlungen intensiviert und der Verdacht erhärtet. Darüber hinaus wurden weitere Straftaten (Handel mit Betäubungsmittel, Betrügereien und Verstöße gegen das Waffengesetz) offensichtlich, die durch die Tatverdächtigten verübt wurden. Mit Unterstützung durch die Bereitschaftspolizei, das SEK, die Diensthundestaffel und weitere Kräften des Polizeipräsidiums Mainz wurden am Mittwoch mehrere Objekte in der Stadt und im Kreis Bad Kreuznach durchsucht, weitere Beweismittel gesichert und drei Personen festgenommen. Außerdem wurden fünf illegale Schusswaffen, 260 Gramm Haschisch, 23 Gramm Amphetamin sowie eine größere Menge Bargeld, das vermutlich aus Drogengeschäften resultiert, sichergestellt. Gustl Stumpf

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