Dickesbach – Am 9. Januar endet eine Ära: Zum Sekt- und Neujahrsempfang mit Brunch und anschließender großer Tombola lädt der Gemischte Chor „Sängerlust“ Dickesbach alle Vereinsmitglieder, die örtlichen Vereine und Bürger ins Dorfgemeinschaftshaus ein. Und danach folgt der große Abriss...
Wehmut und ein hauch von Traurigkeit werden diesen Neujahrsempfang begleiten. Denn es ist die letzte Veranstaltung in dem nur 50 Jahre alt gewordenen ehemaligen Schulgebäude, das nun einem Millionenprojekt, dem, Neubau eines Gemeindezentrums, weichen muss. 1960 als zweiklassige Schule neu gebaut, diente das schöne Gebäude lange Jahre als die „Schule im Dorf“. Darüber hinaus beheimatete das Haus den legendären, weithin bekannten Schulkinderchor „Dickesbacher Spaßvögel“ unter der Leitung von Schullehrerin Dorothee Weiß.
1981 wurde dann unter großer Bürgerbeteiligung mit enormer Eigenleistung das Schulgebäude in das jetzige schmucke Dorfgemeinschaftshaus umgebaut. Viele schöne Vereinsfeiern, erfolgreiche Veranstaltungen, Jubiläumsfeiern, Familienfeste, aber auch das Kaffeetrinken nach einer Beerdigung beinhalten eine epochemachende, erinnerungswürdige schöne Zeit, die am Sonntag mit dem Neujahrsempfang und dem Tag später beginnendem Gebäudeabreißen jäh zu Ende geht, bedauern einige Dickesbacher.
Ortschef Knut Wichter erläutert die Hintergründe: „Rund eine Million Euro kostet der Neubau. 520 000 Euro fließen als Zuschuss über drei Jahre verteilt. Ein Umbau hätte aus energetischen Gesichtspunkten keinen Sinn mehr gemacht.Der Neubau bietet uns alle Möglichkeiten.“
Die Halle wird multifunktional und bietet alle Möglichkeiten, die im rahmen von Bürgerbeteiligen ausgelotet wurden: Ein Jugendtreff wird integriert, eine Garage für gemeindeeigne Fahrzeuge, eine Bühne, abtrennbare Bereiche, Platz für die Vereine, Veranstaltungen, sportliche Aktivitäten, private Feiern... Die Dickesbacher steigen zudem in die Dorferneuerung ein, die die die Gemeinde zukunftssicher und attraktiver machen soll. Gut besucht war die Auftaktveranstaltung. Der Prozess wird vom Bopparder Planungsbüro „Stadt-Land-Plus“ begleitet. Eine erste Analyse von Stärken und Schwächen der Ortsgemeinde brachte einige Erkenntnisse, die bei den Treffen der neu gebildeten Arbeitskreis ab Mitte Januar intensiver erörtert werden sollen. (vm)