Die Brandbaustelle der BBS Idar-Oberstein wird neu abgedichtet. Der Kreistag hat in seiner letzten Sitzung der laufenden Legislaturperiode den Rückbau des durch Brand zerstörten Obergeschosses der Harald-Fissler-Schule beschlossen. Das sei zur Abdichtung und damit Sicherung des unteren, verbliebenen Gebäudetraktes vor weiteren Schäden unumgänglich. Es bestehe dringender Handlungsbedarf, sagte Landrat Miroslaw Kowalski: Es gebe schon die ersten Feuchtigkeitsschäden am Gebäude, die nach dem Großbrand im Juli 2022 provisorisch errichtete Abdeckung sei nicht mehr funktionstüchtig.
Dem folgte der Kreistag bei zwei Neinstimmen und zwei Enthaltungen, nachdem Kowalski beteuert hatte, mit dem Teilabriss sei keine endgültige Entscheidung verbunden, ob das Obergeschoss künftig noch benötigt werde oder nicht. Kowalski unterstrich, dass die Versicherung für Schäden, die wegen mangelhafter Abdeckung entstehen, nicht aufkomme.
In die Schule investieren
Dass in der Vollmersbachstraße noch nichts passiert ist, hat weniger mit Versicherungsfragen als mit einem Streit zu tun, ob das vom Feuer zerstörte Obergeschoss künftig noch gebraucht wird oder nicht. Ein vom Kreis beauftragter Gutachter hatte empfohlen, es nicht mehr aufzubauen und das eingesparte Geld lieber in die Schule zu investieren. Dass der Edelstein-Campus der Fachhochschule Trier, der zwischenzeitlich ein neues Domizil in der ehemaligen Lederfabrik Zerfass in Idar gefunden hat, definitiv nicht mehr in die Vollmersbach zurückkehren möchte, schien diese Lösung zu untermauern. Dem stellten sich aber Kollegium und Schulleitung der BBS entgegen, die argumentierten, dass die Schule, an der gerade der zukunftsträchtige Bildungsgang Biotechnologie etabliert wurde, in Zukunft stark wachsen werde und daher mehr Platzbedarf habe.
Eine Entscheidung der Aufsichtsbehörde ADD über das vorgelegte Nutzungskonzept der Schule steht noch aus. Der jetzige Schritt greife dem auch nicht vor, unterstrich Kowalski. Der Abriss werde so erfolgen, dass ein neuerlicher Aufbau eines Geschosses möglich ist. In der Beschlussvorlage heißt es: Für die neue Abdichtung „müssen die Aufbauten entfernt werden. Insbesondere die Stahlskelett-Konstruktion dient derzeit nur noch der Stabilisierung der vorhandenen Gebäudeverkleidung. Bei einem möglichen Wiederaufbau des Stockwerks würde diese nach aktuellen planerischen Gesichtspunkten nicht wiederverwendet.“
Baubeginn frühestens ab Frühjahr 2026
Die Kosten des vollständigen Rückbaus des brandgeschädigten Obergeschosses und die dauerhafte Abdichtung des Erdgeschosses werden als „erforderliche Aufwendungen in Folge des Brandes“ laut Kreisverwaltung durch die Feuerversicherung getragen. Ein Baubeginn sei nach erfolgter Ausschreibung frühestens ab Frühjahr 2026 wahrscheinlich, sodass die neue Abdeckung zwei weitere Winter überstehen muss.