Jazztage Idar-Oberstein
Musiker aus aller Welt bringen Idar zum Beben
Die Jazztage in Idar sind alljährlich ein Publikumsmagnet. Hoffentlich spielt das Wetter mit.
Michael Anton

Am Wochenende bebt Idar: Die 28. Jazztage stehen an. Für viele eine der schönsten Veranstaltungen der Stadt. Und traditionell ein beliebter Treffpunkt der Generationen.  

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In anderen Städten bezahlt man für Jazz der Extraklasse eine Menge Geld, in Idar-Oberstein bittet man lediglich um den Kauf eines günstigen Förderbuttons: drei Tage, vier Bühnen und mehr als 20 Bands für nur 10 Euro. „Während sich am Wochenende die sommerlichen Temperaturen langsam zurückziehen und der Himmel erste Anzeichen von Frühsommermelancholie zeigt, so sagen es die Wetterexperten, beginnt in Idar-Oberstein die eigentliche Wärme aufzublühen – jene, die aus Tönen, Stimmen und Rhythmen besteht“, wird Maximilian Haupert, Kulturamtsmitarbeiter und mittendrin in den Jazztage-Vorbereitungen, nahezu poetisch.

Am Freitagabend geht es los: Vom 23. bis 25. Mai verwandeln die Jazztage zum 28. Mal die Innenstadt wieder in einen Ort, in dem Jazz in all seinen Facetten gefeiert wird. „Für alle, die dem Jazz bislang lieber aus sicherer Distanz begegnet sind: Der Besuch an der Marktplatzbühne ist die perfekte Einstiegsdroge in die Welt dieses einzigartigen Festivals. Wer glaubt, Jazz sei nur etwas für Feingeister, wird hier eines Besseren belehrt – drei Tage lang treffen sich hier Musiker aus aller Welt, die alles andere als leise Töne anschlagen – mit fetten Brass-Sounds, treibenden Funkbeats und einer Stimmung, die selbst eingefleischte Rockfans zum Mitwippen bringt“, freut sich Haupert, der ein paar Highlights nennt.

Spielfreude im Fokus

Mit Marshall Cooper, die als erster Act die Marktplatzbühne entern, erwartet die Besucher ein dreckiger Brass-Sound, der so viel Energie durch ihre Trompeten und Posaunen schießt wie kaum eine andere Formation in dieser Branche. Später am Abend dann ein echter Kultmoment: Tribute to the Blues Brothers. „Die legendären Songs des weltbekannten Filmduos werden mit so viel Spielfreude und Groove auf die Bühne gebracht, dass spätestens bei ,Everybody Needs Somebody’ auch der letzte Gast tanzt“, ist Haupert überzeugt.

Das Programm

Freitag, Schleiferplatz: 19.30 Uhr Golden Swing Big Band, 21.50 Uhr Absinto Orchestra feat. Lukas Oravec; Marktplatz: 20 Uhr Marshall Cooper, 22 Uhr Tribute Blues Brothers; Maler-Wild-Platz: 20.15 Uhr Alma Naidu, 22.15 Uhr Louis Matute; Obere Fußgängerzone: 20.15 Uhr Woman in Boogie and Blues – Anja Tschenisch

Samstag, Schleiferplatz: 19.30 Uhr Bluesmafia, 21.30 Uhr Fola Dada; Marktplatz: 20 Uhr Morgane Ji, 22 Uhr Federkeil Music Allstars; Maler-Wild-Platz: 20 Uhr Shalosh, 22 Uhr Norlyz; Obere Fußgängerzone: 20.15 Simon & Simon, 22.15 Uhr The Big Groove

Sonntag, Schleiferplatz: 11 Uhr Gospel Soul Notes, 12.45 Uhr Jazz con Voice, 15.15 Uhr Nina’s Rusty Horns, 17.15 Uhr Les Chlöchards; Obere Fußgängerzone: 14.30 Uhr Stefan Ulbricht Boogie Duo, 17 Uhr Die Katzen; Maler-Wild-Platz: 14.45 Uhr Clemens Christian Poetzsch & Reentko Dirks, 16.45 Uhr Alexandra Lehmler & Frank Tortiller; Marktplatz: 19 Uhr Fatcat

Am Samstag werde es wild und genreübergreifend, wenn Morgane Ji die Bühne betritt: „Die französische Ausnahmekünstlerin ist ein musikalischer Wirbelsturm: Mit schweren E-Gitarrenriffs, elektronischen Beats und ihrer kraftvollen, rauen Stimme sprengt sie jedes Genre-Korsett. Ihre Musik ist eine explosive Mischung aus Rock, Electro, kreolischen Einflüssen und einer Portion unbändiger Energie. Und dann kommt der Moment, an dem der Platz zur Tanzfläche wird: Die Federkeil Music Allstar Band – eine Truppe, die mit Jazz, Funk, Soul und purer Spielfreude das Publikum von den Bänken reißt. Hier wird nicht gelauscht, hier wird gefeiert.“

Gute Laune ist garantiert

Am Sonntagabend schließlich übernehmen Fatcat aus Mainz das Kommando – und entlassen das Festival mit einem letzten kollektiven Tanzrausch in den Sommer. Ihr Sound: Funk, Soul, Groove und gute Laune pur. „Und während man sich unbeschwert den Beats des Funk hingibt, klopft schon die Vorfreude aufs nächste Jahr an“, blickt Haupert in die Zukunft. Dann allerdings werden die Jazztage erst im Juni stattfinden, um eine Terminkollision mit dem Symphonischen Blasorchester Obere Nahe zu vermeiden.

Zur Unterstützung des Festivals bietet das Kulturamt an den Festivaltagen einen Förderbutton für 10 Euro an. Im Vorverkauf ist dieser für 8 Euro bei den bekannten Vorverkaufsstellen zu erwerben.

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