Die Kreismusikschule Birkenfeld hat im Stadttheater Idar-Oberstein ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert
Musik und mehr zum runden Geburtstag: Kreismusikschule feiert 40-Jähriges
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Auch das Percussion-Ensemble trug seinen Teil zur Jubiläumsfeier der Kreismusikschule bei. Foto: Thomas Germain
Thomas Germain

Idar-Oberstein/Kreis Birkenfeld. Was für ein Auftakt: Rund 50 Kinder aus den verschiedenen Bläserklassen des Landkreises Birkenfeld haben die Jubiläumsveranstaltung der Kreismusikschule anlässlich ihres 40-jährigen Bestehens im Stadttheater Idar-Oberstein eröffnet.

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Für viele der Kinder im Alter von neun und zehn Jahren war es der erste öffentliche Auftritt – und dann gleich vor etwa 500 Personen. „Eine Probe in dieser Besetzung war ausschließlich direkt vor Veranstaltungsbeginn möglich“, berichtet die Kreismusikschule. „Aber unter dem sicheren und ruhigen Dirigat von Malek Khalaf hatten sich die jungen Musikerinnen und Musiker schnell zusammengefunden. Es klappte alles hervorragend.“

Verdienste von Alois Herborn gewürdigt

In seiner Begrüßungsrede skizzierte der Vorstandsvorsitzende der Kreismusikschule Birkenfeld, Georg Dräger, deren Anfänge im Jahr 1984 und ging auf einige der wichtigsten Etappen der Geschichte der Schule ein. Ausdrücklich würdigte er die Verdienste von Alois Herborn, einem der Gründungsväter der Musikschule, der 34 Jahre lang deren Geschicke maßgeblich beeinflusst hatte, aus gesundheitlichen Gründen aber nicht anwesend sein konnte. Außerdem hob er die langjährige Leitung durch Rudolf Rissling und Anneliese Hanstein hervor, die sich über Jahrzehnte hinweg mit viel Engagement und Herzblut für ein geringes Entgelt um die Belange der Musikschule gekümmert hatten. Glücklicherweise, so Dräger, sei es in den vergangenen Jahren gelungen, die Zukunft der Musikschule durch eine hinreichende Finanzierung vorerst abzusichern.

In ihrer Moderation hob die aktuelle Schulleiterin Diana Germain die verschiedenen Aufgaben einer Musikschule hervor, insbesondere die Breiten- und Spitzenförderung. Nach dem fulminanten Beginn der Bläserklassen war Antonia Wild zu hören, erste Preisträgerin des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ und Schülerin von Anneliese Hanstein. Gemeinsam mit Johann Berend am Klavier spielte sie „Pan et les bergers“ aus der Suite „La Flûte de Pan“ von Jules Mouquet.

Als Schirmherr der Jubiläumsveranstaltung betonte Landrat Miroslaw Kowalski die Bedeutung der musikalischen Ausbildung der Kinder und äußerte seine Wertschätzung gegenüber der Kreismusikschule und ihren Lehrkräften.

Inzwischen hatte sich vor der Bühne eine „Riesenschlange“ gebildet, bestehend aus rund 40 Kindern der verschiedenen Gruppen der musikalischen Früherziehung. Angeführt von Maryna Bense und Rasha Gerasymenko sowie am Klavier begleitet von Johannes Rutz, kamen sie langsam singend auf die Bühne. Im Anschluss stellten die Kinder, als Bären verkleidet, zu dem Lied „Die stadtbekannte Bärenbigband“ noch einige Instrumente vor.

Beschäftigung mit analogen Dingen

Wie wichtig die musikalische Früherziehung ist, war auch das zentrale Thema des anschließenden Vortrags von Christa Schäfer. Sie überbrachte als Vizepräsidentin des Landesmusikrats und Vertreterin des Landesverbands deutscher Musikschulen Grüße und Glückwünsche der beiden Institutionen.

Angeführt von ihrem Schlagzeuglehrer Eberhard Schnur, kam nun die Schlagzeugtruppe, lautstark, mitreißend und souverän eine Samba spielend, auf die Bühne. Dass Schlagwerk aber nicht nur aus Drum-Set und verschiedenen Schlaginstrumenten besteht, zeigten sie in ihrem zweiten Song „We didn´t start the fire“ von Billy Elliott, für den extra zwei Marimbafone aufgebaut worden waren. „So abwechslungsreich können Klangwelten sein, und wie meisterhaft vorgetragen – ein echter Hörgenuss“, heißt es in dem Nachbericht.

Eigens angereist war neben Christa Schäfer auch Jörg Zintl von der Elternvertretung Rheinland-Pfalz. Er machte deutlich, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, wenn eine Musikschule ihr 40-jähriges Bestehen feiern kann, und wie wichtig diese Institution gerade in der heutigen Zeit ist. Neben der vielen Zeit, die Kinder an digitalen Geräten verbringen, brauchen sie auch die Beschäftigung mit analogen Dingen und die Möglichkeit, auf diese Weise kreativ tätig zu sein. Als Elternvertreter unterstrich er die Bedeutung, die dem Elternhaus zukommt, und warb für ein intensives Miteinander von Eltern und Musikschule.

Das Bubo-Trio der Musikschule, bestehend aus Hans Peter Bohrer (Klarinette), Irina Busneag (Violine) und Tiberius Busneag (Violoncello) musizierte anschließend professionell und wunderbar aufeinander eingespielt eine Burletta von Hans Gal – ein Stück mit viel Witz, das den Musikern einiges abverlangt. Mit einer Chronik der besonderen Art endete dieser sehr abwechslungsreiche Nachmittag. André Mertens, der stellvertretende Musikschulleiter, und Walter Krass an den Gitarren nahmen die Zuschauer mit auf eine „Musical journey through the decades“ – ein Medley, in dem sie mit bekannten Songs aus den vergangenen 40 Jahren immer wieder Bezug auf besondere Stationen der Musikschule nahmen.

Die Stimmung sei perfekt gewesen, heißt es abschließend im Veranstaltungsbericht der Kreismusikschule. So manche Stimme aus dem Publikum habe sich unter die der beiden Sänger auf der Bühne gemischt. red

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