Weil seine Liebe nicht erwidert wird, will er sich erschießen, verwirft diesen Plan dann aber doch.
Manfred Greber
Idar-Oberstein. Es ist feucht dort unten, von der Decke tropft es so sehr, dass sich ein unterirdischer See bildet, Ratten tummeln sich zu Hunderten – in den Katakomben der Pariser Oper ist es nicht gerade kuschelig. Doch sie sind das Zuhause von Erik, einem entstellten Mann – auch bekannt als das Phantom der Oper –, der sich vor der Verachtung der Menschen dorthin zurückgezogen hat. Am Sonntagabend war er jedoch nicht allein: Rund 400 Zuschauer leisteten ihm in der Idar-Obersteiner Messehalle Gesellschaft. Die Musicalstars Deborah Sasson und Jochen Sautter gastierten mit ihrer Version des berühmten Stücks „Phantom der Oper“ in der Edelsteinstadt und spielten auch gleich zwei der drei Hauptrollen selbst.
Um es gleich vorwegzunehmen: Das Stück hat wenig mit dem Musical von Andrew Lloyd Webber zu tun, sondern ist eine eigenständige Produktion, die sich stark an der literarischen Vorlage von Gaston Alfred Louis Leroux aus dem Jahr 1911 orientiert. Deborah Sasson, die aus Boston stammt, hatte das Buch als Kind gelesen, verrät sie der NZ-Reporterin hinter der Bühne.