Dem Anlass entsprechend ist dennoch eine Chronik über die 50-jährige Vereinsgeschichte erstellt worden. Die ersten beiden Exemplare sind den Ehefrauen der beiden bereits verstorbenen früheren Vorsitzenden überreicht worden.
Rückblick: Am 19. Oktober 1972 fanden sich auf Initiative des damaligen VG-Bürgermeisters Heinz Vesper und des späteren Vorsitzenden Manfred Weber interessierte Münz- und Briefmarkensammler zusammen, um die Gründung eines Vereins Gleichgesinnter vorzubereiten. In der Gründungsversammlung am 22. November 1972 wurde Manfred Weber zum Vorsitzenden gewählt. Zwei Jahre später kam das Sammelgebiet Antiquitäten hinzu. Nachdem sich schon bald ein heimatkundlicher Arbeitskreis gebildet hatte, erhielt der Klub mit der Sparte Regionalgeschichte – nun wurden auch alte Ansichtskarten und Fotos gesammelt – einen weiteren Schwerpunkt.
Manfred Weber gab den Vorsitz 1997 an Karl Wolfgang Dauphin ab und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Seit 2019 leitet Jürgen Vesper die Vereinsgeschäfte. Einmal im Monat treffen sich die Sammler zum Tausch- und Informationsabend, an dem auch Fachvorträge von Mitgliedern und Gästen gehalten werden.
Seit Jahren gehören Exkursionen zu Museen und Sehenswürdigkeiten der Region am „Wannerschdaach“ (27. Dezember) zur Tradition. Auch Ausstellungen zu verschiedenen Themen wurden von den Vereinsmitgliedern veranstaltet. Manch einer wird sich noch an die Ausstellung 1975 in der Sporthalle Niederwörresbach erinnern. Die Halle war gefüllt mit Antiquitäten wie Spinnräder und Öllampen, bäuerlichen Handwerksgeräten, alten Waffen, Münzen und Briefmarken.
In den ersten Jahren ersetzte zur Fastnachtszeit eine Kappensitzung mit Büttenreden und einer Zweimannkapelle den monatlichen Tauschabend. Bei der 700-Jahr-Feier von Herrstein beteiligte sich der Verein sogar mit einem Wagen am Festumzug. Mitglieder halfen zudem bei der Einrichtung des Schinderhannesturms, dokumentierten die Herstellung von Eichenlohe und gaben einen Kalender mit Bildern alter Wasserwerke sowie Hochbehälter heraus. Faltblätter mit Kurzinfos zu heimat- und volkskundlichen Themen sind im Herrsteiner Museum und unter https://muenzverein-herrstein.de erhältlich.
Durch Vermittlung eines Vereinsmitglieds konnte die im Krieg verschollene Amtskette des Simmerner Bürgermeisters auf einer Antiquitätenmesse in Stuttgart für die Stadt Simmern erworben werden. Sie befindet sich heute im dortigen Museum. Und anlässlich der Erstellung einer Bilderchronik für Niederhosenbach durch den heimatkundlichen Arbeitskreis wurde die Urkunde der ersten Erwähnung des Ortes aus dem Jahr 961 im Nationalarchiv in der französischen Hauptstadt Paris ausfindig gemacht und eine Kopie beschafft.
Als während der Covid-19-Pandemie 2020 und 2021 keine Treffen stattfinden konnten, wurde der Kontakt unter den Mitgliedern durch eine monatlich herausgegebene Vereinszeitung aufrechterhalten. Am 2. Oktober fand eine Exkursion ins Freilichtmuseum Bad Sobernheim statt. Allerdings war der Ausflug wegen des schlechten Wetters nur mäßig besucht. red
Die Mitglieder treffen sich jeden ersten Freitag im Monat um 18 Uhr im Café Zehntscheune in Herrstein. Gäste sind willkommen.