Seil gespannt - Polizei ermittelt wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung
Mountainbikerfalle im Zauberwald: Polizei ermittelt wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung
Höchst gefährlich: Auf der Mountainbikestrecke im Zauberwald haben Unbekannte zwischen zwei Bäumen ein Seil gespannt.
TVB-Radpiraten

Hattgenstein/Oberhambach. Große Empörung bei den Radpiraten des TV Birkenfeld: Auf dem Mountainbiketrail im Zauberwald zwischen Hattgenstein und Oberhambach wurde eine zwischen zwei Bäumen gespannte Seilschnur auf Kniehöhe entdeckt. Die hinterhältige Falle wurde von den Radpiraten glücklicherweise rechtzeitig wahrgenommen. Dass niemand zu Schaden kam, war letztendlich den wachsamen Augen einer aufmerksamen Beobachterin zu verdanken. Die Polizei wurde über den Vorfall informiert und ermittelt. Erst im vergangenen Februar stand der Zauberwald wegen Vandalismus in den Schlagzeilen.

Lesezeit 3 Minuten

Das ging gerade noch mal gut: Die gespannte Seilschnur wurde rechtzeitig entdeckt und entfernt, bevor ein Radfahrer in die Falle geraten konnte. „Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was da hätte passieren können, wenn einer unserer jungen Nachwuchsfahrer da reingefahren wäre. Wir trainieren regelmäßig mit Erwachsenen und Kindern auf den Mountainbiketrails im Zauberwald“, schimpft Benjamin Thome, Abteilungsleiter und Trainer der Radpiraten des TV Birkenfeld.

Die Schnur, bei der es sich wohl um ein Seil für den landwirtschaftlichen Gebrauch handelt, war auf einem unübersichtlichen Abschnitt einer Downhillstrecke in der Nähe der Rothenburghütte montiert worden, berichtet Thome weiter.

Verständlicherweise groß war die Empörung bei den Radpiraten. Auf der Social-Media-Plattform Instagram postete ein Mitglied der Gruppe ein Foto von dem Seil und der Fundstelle mit folgendem Kommentar: „Lebensgefährliche Falle! Unbekannte haben im Bereich der offiziellen MTB-Strecke im Zauberwald ein Seil über einen Abfahrtstrail gespannt.

Glücklicherweise wurde es von einer Trainerin am Freitagabend (22. Mai) bemerkt, bevor eine Trainingsgruppe unserer Kinder die Strecke befuhr. Es war etwa in Höhe Oberkörper über den Weg gespannt, der in einem technischen Steilstück bergab führt. Wäre es unbemerkt geblieben, hätte es sicher zu einem schweren Sturz mit nicht absehbaren Folgen geführt.“ Anders als dort geschrieben, waren die Seilschnüre etwa auf Kniehöhe befestigt und wurden nicht von einem Trainer, sondern einer aufmerksamen Mutter entdeckt, stellte Thome im Gespräch mit der NZ richtig. Die Mountainbiketrails wurde von der Gruppe des TV Birkenfeld selbst angelegt und im vergangenen Jahr eröffnet, um Einsteigern und Profis ein abwechslungsreiches Fahrerlebnis anzubieten und gleichzeitig den Radverkehr auf den Wanderwegen im Zauberwald zu reduzieren.

Der Vorfall vom Wochenende wurde der Polizei gemeldet und am Samstagnachmittag von einer Streife aufgenommen. „Wir wollen Anzeige erstatten“, bekundete Thome. „Egal ob es sich hier um einen Dummenjungenstreich handelt oder jemand seiner Wut auf Mountainbiker Ausdruck verleihen wollte: Eine solche Falle ist lebensgefährlich“, fuhr der Übungsleiter fort. „Es handelt sich dabei nicht um ein Kavaliersdelikt. Die Kollegen ermitteln wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung“, berichtet Uwe Konz, Leiter der Polizeipressestelle in Trier.

„Ähnliche Fälle in der Umgebung sind uns derzeit nicht bekannt. Dennoch bitten wir Radfahrer und Spaziergänger, die in den Wäldern im Kreis unterwegs sind, die Augen aufzuhalten und eventuelle Beobachtungen der Polizei zu melden“, so der Beamte weiter.

Erst im vergangenen Februar war der Zauberwald wegen Vandalismus in die Schlagzeilen geraten. Unbekannte hatten in der Nähe von Schwollen einen Wegweiserpfosten aus der Verankerung gerissen. Außerdem wurden mehrfach Streckenschilder gestohlen, die den Mountainbikern im Wald Orientierung beim Befahren geben sollten, wie VG-Wirtschaftsförderer René Maudet der NZ mitteilte.

Maudet war maßgeblich an der Planung der im Oktober 2019 eröffneten Mountainbikestrecke „Waldmeister“ beteiligt, in die der Zauberwaldtrail integriert ist. Zum aktuellen Vorfall sagt er: „Das macht mich extrem betroffen. Wer so etwas macht, nimmt böse Stürze und Verletzungen von Bikern in Kauf.“ Es sei traurig, „dass es offenbar Menschen gibt, die nicht akzeptieren können, dass andere den Wald in ihrer Freizeit für diese sportliche Betätigung nutzen möchten“. Dabei habe die VG sich ganz bewusst dazu entschieden, dass rund um Hattgenstein und Oberhambach mit dem „Waldmeister“ nur ein offiziell ausgeschilderter Mountainbikekurs angeboten wird. „Damit wollen wir ja das das Thema Mountainbike in unserer VG kanalisieren und verhindern, dass überall kreuz und quer durch die Wälder gefahren wird“, so Maudet.

Von unserem Mitarbeiter Benjamin Werle

Top-News aus der Region