Erstmals trug Marleen Eickhoff die Rahmendaten des Forstetats in der Sitzung des Gemeinderats in Rückweiler vor. Eickhoff, als Försterin for future noch in der Ausbildung, hat die Betreuung der Reviere in der VG Baumholder übernommen, und sie stellte den Ratsmitgliedern im Feuerwehrgerätehaus in Rückweiler nun in einer umfassenden Präsentation die anstehenden Maßnahmen im 60 Hektar großen Gemeindewald vor.
Eickhoff erläuterte, dass der Waldumbau und auch steigende Kosten für den Arbeitsschutz sich auf den Ergebnishaushalt auswirkten. So sollen unterhalb des Rückweilerer Sportplatzes rund 80 Festmeter im Harvestereinsatz gefällt werden. Weitere 30 Festmeter habe südlich der Ortslage für Selbstwerber vorgesehen. Hier werde man mit den eigenen Forstwirten die Stämme an einem Tag fällen und dann das Holz aufsetzen lassen. Diese Maßnahme sei auch als eine Pflege des Bestands vorgesehen, um Zukunftsbäume – astfreies Starkholz – durch eine sogenannte Dimensionierung freizustellen. Insgesamt rechnete die Försterin vor, bleibe man beim Einschlag aber rund 1,5 Festmeter unter dem natürlichen Zuwachs.
Aufforstung im Rückewald
Im Rückwewald gegenüber des Rückweiler Friedhofs soll eine Kulturfläche von rund 40 Ar mit Traubeneichen, Winterlinden, Douglasien, Elsbeeren oder Bergahorn durch Klumpensetzungen aufgeforstet werden. Für sieben Klumpen mit Setzlingen plant Eickhoff mit Ausgaben in Höhe von 250 Euro. Weitere 1000 Euro werden für den Wegeunterhalt vorgesehen, sodass unterm Strich ein Zwischenergebnis von gut 1200 Euro verbliebt.
Allerdings möchte das Forstamt vom Berglangenbacher Sportplatz aus über knapp 1,7 Kilometer einen Maschinenweg durch den Haderwald bis „In der Muhl“ für den Schwerlastverkehr herrichten und mehrere Holzlagerplätze anlagen, um die Altholzbestände oberhalb des Eiselbachs zu erschließen. „Der Rückeweg ist total verschlammt und nur mit geländegängigen Fahrzeugen und Quads zu befahren“, berichtete Ortsbürgermeister Lutz Altekrüger.

Nach einem Ausbau könnte man gezielt in die 170 Jahre alten Buchenbestände gehen, um diese einzuschlagen und zu vermarkten, erläuterte Eickhoff. Die Gesamtkosten für die Ortsgemeinden Berglangenbach (1,1 Kilometer), Rückweiler (440 Meter) und Rohrbach (rund 200 Meter) bezifferte die Försterin auf rund 90.000 Euro. Man plane mit einer 70-prozentigen Förderung, sodass von dem Anteil für Rückweiler in Höhe von 21.500 Euro schlussendlich 6450 Euro zu finanzieren seien.
Damit verbunden werde nicht nur der Ausbau des Wegs für den Schwerlastverkehr mit Holztransportern, sondern auch der Bau Furten, Rigolen und hangseitige Abschläge, um das Oberflächenwasser besser abzuleiten, erklärte Eickhoff. „Im Tal läuft das ganze Wasser von der Deponie zusammen, da ist es immer nass“, erklärte Altekrüger, der anhand einiger Bilder von einer Begehung des Areals die Situation verdeutlichte. Diese Investition werde das Forstergebnis belasten und für einen negativen Abschluss von rund 5200 Euro sorgen. Diesem Wirtschaftsplan stimmten die Ratsmitglieder einstimmig zu.
Verkehrssicherung am Ammewäldchen
Doch dies sind nicht die einzigen Belastungen, die auf die Ortsgemeinde zukommen, wie Altekrüger im Anschluss erläuterte. Zwei unplanmäßige Sicherungsmaßnahmen werden zusätzliche Kosten verursachen, deren Höhe man noch nicht endgültig absehen kann. So sind am Ammewäldchen gegenüber des Hahnweilerer Friedhofs Verkehrssicherungsmaßnahmen fällig. Altekrüger informierte die Ratsmitglieder, dass nach einem Sturm vor knapp vier Wochen Anfang Januar mehrere Bäume in Richtung der Kreisstraße 61 umgefallen seien. „Der Landesbetrieb Mobilität hat uns als Eigentümer angeschrieben und aufgefordert, die Verkehrssicherung sicherzustellen“, erklärte der Ortschef. Nach einer Begehung mit Eickhoff habe man kurzerhand einen Forstunternehmer damit beauftragt, die Bäume entlang der K61 auf einer Tiefe von acht bis zehn Metern von der Straße entfernt zu fällen und so einen Sicherheitsstreifen anzulegen. „Es sind in erster Linie Pappeln, die innen faul sind und in den Ästen und Kronen bei der kleinsten Belastung abbrechen“, schilderte Altekrüger. Dies möge auf den ersten Blick etwas radikal wirken, sei aber unvermeidbar, sagte der Ortsbürgermeister weiter.
Etwas weiter südlich, in der Nähe der Photovoltaikanlage, stehe zudem eine weitere Sicherungsmaßnahme aus. Die Autobahn GmbH habe sich bei Altekrüger gemeldet und angekündigt, dass sie in 14 Tagen mit der Reparatur beziehungsweise dem Neuaufbau der Wildschutzzäune beiderseits der A 62 beginnen werden. Dies betreffe auch die ehemalige Weihnachtsbaumschonung, die inzwischen ausgewachsen sei. Die Fichten und Tannen seien in einem schlechten Zustand und vom Borkenkäfer befallen, berichtete er weiter. Auch hier müsse man eine Schneise schlagen lassen, nur ging dies nicht so schnell, wie die Autobahn GmbH das wünsche. „Wir haben zwar ein Angebot in Höhe von 4000 Euro von der Firma, die den Zaun für die GmbH bauen wird, aber das können wir nicht einfach so durchwinken“, sagte Altekrüger.