VG-Rat entscheidet letztlich über Höhe der Kostensteigerung
Mittagsverpflegung für Kinder wird teurer – Elternbeitrag wird erhöht
Die Mahlzeiten in einigen Schulen und Kindertagesstätten in der VG Herrstein-Rhaunen werden künftig teurer. Derzeit beraten die Kommunalpolitiker, wie die Preissteigerung abgefangen werden kann. Eltern werden künftig mehr bezahlen müssen. Foto: dpa
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Niederwörresbach/VG Herrstein-Rhaunen. Die Mittagsverpflegung in einigen Schulen und Kindergärten der VG Herrstein-Rhaunen wird teurer. Das steht bereits fest. Unklar ist allerdings noch, wie hoch die Mehrkosten, die auf die Eltern zukommen, sind. Der VG-Haupt- und Finanzausschuss hat nach langer Diskussion vorgeschlagen, den Elternanteil pro Mahlzeit an Schulen von derzeit 2,75 auf 3,10 Euro und an Kindertagesstätten von 2,60 auf 2,90 Euro zu erhöhen. Analog dazu sollen künftig für jedes weitere Kind an Schulen 2,60 statt bisher 2,25 Euro und an Kindertagesstätten 2,40 statt 2,10 Euro fällig werden. Betroffen von dieser neuen Regelung sind die Kindertagesstätten in Bergen, Fischbach, Herrstein, Niederwörresbach und Herborn, die IGS in Herrstein und Rhaunen sowie die Grundschulen in Fischbach, Rhaunen (Idarwald) und Kempfeld (Wildenburg).

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Hintergrund: Der bis dato bestehende Vertrag zur Herstellung und Lieferung der Mittagsverpflegung für die genannten Schulen und Kindertagesstätten ist im November 2020 fristgerecht zum Ende des Schuljahres 2020/2021 gekündigt worden. Zudem ist der Lieferant der Verpflegung für die Kita Herborn abgesprungen. Und auch die Pausenverpflegung an den beiden IGS-Kiosken in Herrstein und Rhaunen musste neu geregelt werden. All diese Leistungen sind europaweit ausgeschrieben worden. Daraufhin hatte lediglich das Unternehmen DSG Service GmbH Kaiserslautern – diese Firma hatte die Belieferung bereits bis zum Schuljahr 2013/2014 übernommen – ein Angebot abgegeben. Dieser Bieter wurde von der VG-Verwaltung aus vergaberechtlicher Sicht als „geeignet und zuverlässig“ eingestuft. Der Haupt- und Finanzausschuss sprach sich denn auch einmütig dafür aus, das Angebot in Höhe von knapp 273.000 Euro (Verpflegung für ein Jahr) anzunehmen. Petra Jung von der Fachgruppe Soziales hatte zuvor die zugrunde liegenden Zahlen einander gegenübergestellt und erläutert. Sie kam zu dem Ergebnis, dass insgesamt eine Kostensteigerung von 13 Prozent vorliegt.

Nachdem die letzte Anhebung der Elternbeiträge im August 2014 stattgefunden hatte, waren sich die Ausschussmitglieder einig, dass nun eine neuerliche Anhebung unumgänglich sei. Die VG-Verwaltung schlug zunächst eine Erhöhung von 0,25 Euro pro Kind und Einrichtung vor. Damit würde die Hälfte der Mehrkosten auf die Eltern entfallen, die andere Hälfte würde die VG-Verwaltung finanzieren. Dem aber stimmten die Ausschussmitglieder nicht zu. Diverse Alternativvorschläge wurden gemacht. Sie reichten von einer sehr geringen Erhöhung der Elternbeiträge – Katharina Reis (SPD) schlug 15 Cent pro Mahlzeit an Schulen und 10 Cent in Kitas vor – bis hin zur von Alfons Klingels (Freie Wähler Pro Hunsrück) favorisierten kompletten Abwälzung der Mehrkosten in Höhe von 50 Cent pro Mahlzeit auf die Eltern. „Es handelt sich hier um eine freiwillige Ausgabe. Da sollten wir uns mit Subventionen zurückhalten“, erklärte Klingels.

Timo Stenzhorn (CDU) brachte es schließlich auf den Punkt. „Es ist unabdingbar, dass unsere Kinder überhaupt etwas zu essen bekommen. Das muss uns wichtig sein, auch wenn wir die Mahlzeiten subventionieren“, betonte der Christdemokrat. Letztlich wurde der eingangs genannte Zweitvorschlag der Verwaltung bei drei Gegenstimmen angenommen. Das letzte Wort indes hat der Verbandsgemeinderat.

Von unserem Redakteur

Andreas Nitsch

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