Geißenwanderung in Stipshausen
Mit Ziegen auf den Spuren eines historischen Ortsteils
Über 60 Teilnehmer nahmen das Angebot des Geißenvereins an und umrundeten die ehemalige Grenze des früheren Ortsteils Schmerlebach
Hermann Mosel

Wurde in Schmerlebach einmal Wein angebaut und wie entstand eigentlich Stipshausen? Diese Fragen kamen bei der Wanderung zum 700. Jubiläum des Geißenvereins auf. 

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Schon seit einigen Jahren gehört eine Ziegenwanderung an Christi Himmelfahrt zu den jährlichen Höhepunkten im Vereinsprogramm des Geißenvereins. Ausgesucht werden entweder landschaftlich reizvolle Abschnitte rund um das Dorf oder historisch bedeutsame Strecken. So wie in diesem Jahr: Aus Anlass des 700-jährigen Jubiläums der Ersterwähnung des ehemaligen Ortsteils Schmerlebach führte die siebte Geißenwanderung entlang der einstigen Grenze des früheren Ortes.

Über sechzig Interessierte nahmen die rund sechs Kilometer lange Wanderstrecke auf sich. An einigen ausgewählten Punkten wurde die historische Entwicklung des früheren Ingerichtes Schmerlebach nachgezeichnet und das Zusammenwachsen zum heutigen Stipshausen in französischer Zeit unter die Lupe genommen. So gab es etwa Informationen rund um die Gerwertsmühle, eine der beiden ehemaligen Ingerichts-Bannmühlen. An dem im 16. Jahrhundert erwähnten Grenzpunkt Rebenhell, wurde die Frage diskutiert, ob hier damals wirklich einmal Weinreben gewachsen sind. Selbst wenn es sich heute schwer vorstellen lässt, unmöglich scheint das nicht zu sein.

Die Ziegenwanderung an Christi Himmelfahrt gehört zu den Höhepunkten im Jahresprogramm des Geißenvereins
Hermann Mosel

Auch alte Flurnamen in den Nachbarorten Rhaunen, Hausen und Bundenbach weisen auf früheren Weinbau hin. An zwei Haltepunkten standen Mitglieder des Geißenvereins bereit, um die Wanderer mit frischen Getränken wieder auf Vordermann zu bringen. Meistens eilten die vier Ziegen des Vereins mit flotten Schritten vorneweg. Nur wenn leckere Kräuter am Wegrand lockten, zeigten die Meckerlieschen schon mal, was für sie im Leben wirklich wichtig ist.

Nach der rund dreistündigen Tour hatten Vereinsmitglieder am Festplatz bereits das Mittagessen mit Gegrilltem und Pommes vorbereitet. Am Nachmittag gab es Kaffee und Kuchen und für die Kleinen war eine Hüpfburg aufgebaut worden. Das Resümee der Teilnehmer war einhellig: Der Geißenverein hatte auch in diesem Jahr wieder eine gelungene Ziegenwanderung ausgerichtet.

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