50 Jahre später stand Deynet in der Stadthalle am Mikrophon, erzählte als aktueller Präsident des Lions-Clubs Birkenfeld bei der Begrüßung der Gäste an diesem Jubiläumsabend vom legendären WM-Finale, ebenso vom nicht weniger berühmten Boxkampf zwischen George Foreman und Cassius Clay aus dem gleichen Jahr, dem „Rumble in the Jungle“ in Kinshasa und vom Lions-Club Birkenfeld, der sich den Ruhm erst noch erarbeiten muss.
Aber für die „Lions“, auch die in Birkenfeld, ist ohnehin anderes wichtig: Sich um soziale Projekte zu kümmern, um den blinden Jungen aus Hattgenstein, zum Beispiel, dem die Birkenfelder eine Lehre finanzierten. Mit dem Engagement für den jungen Mann aus Hattgenstein fing vor 50 Jahren in der Kreisstadt alles an. Landrat Miroslaw Kowalski erinnerte an die Startphase des Birkenfelder Lions Clubs und an die WM 1974, an die er als neunjähriger Pole vor allem die Wasserschlacht von Frankfurt zwischen seinem damaligen Heimatland und Deutschland im Kopf hat. Der soziale Hintergrund ist natürlich auch heute noch Leitfaden für den Lions Club, doch die Sorgen haben sich verlagert.
Die örtliche Tafel, das Hilfswerk für die Lebensmittelversorgung von bedürftigen Menschen, brauche einen neuen Kühlwagen, der alte ist kaputt, erzählte Deynet. „Wir sind jetzt dabei, die nötigen Gelder zu requirieren. Wir, das sind neben dem Lions-Club auch andere Institutionen.“ Auch beim Festakt in der Stadthalle mit Buffet, Unterhaltung vom MM Birkenfeld, dem Duo „Die Zwei“ und den „Vorstadtphilosophen“, wurde Geld für den neuen Kühlwagen gesammelt. Das vom Birkenfelder Club gesammelte Geld werde dem HDL, das Hilfswerk der Deutschen Lions, geschickt, das HDL verdoppele diese Summe, informierte Deynet.
Der Lions Club Birkenfeld, in dem auch Baumholderer Bürger vertreten sind, unter anderem waren Stadtbürgermeister Günther Jung und seine Frau sowie Timo Schahn unter den Gästen der Jubiläumsfeier, unterstützt die Tafeln in den beiden Städten auch abseits vom Kühlwagenproblem immer wieder finanziell. Aktuell hat der Lions Club etwa 35 Mitglieder, darunter auch eine wachsende Zahl von Frauen. Dafür hatte der Verein vor einigen Jahren die Satzung geändert, informierte Landrat Kowalski. 1974, als der Lions-Club in Birkenfeld an den Start ging, waren die „Lions“ aus Idar-Oberstein die Ideengeber – sie gelten als Patenclub für die Birkenfelder „Löwen“. Marko Schwarz, der aktuelle Präsident der Schmuckstädter, überreichte ebenso wie Landrat Kowalski dem Birkenfelder Club 1000 Euro. Adolf Grub war damals,1974, zusammen mit seinem Clubkollegen Presser die wohl wichtigste Starthilfe für den Birkenfelder Club.
Grub ist heute 90 Jahre alt, kam ebenso wie Klaus Helling, Dekan und Nachhaltigkeitsbeauftragter des Umweltcampus in Neubrücke, als Ehrengast auf die Bühne und erzählte von der Gründerzeit. Als erste Vereinigung hatten die Idar-Obersteiner den Lions-Club in Kirn gegründet und bald danach den in Birkenfeld. Helling sprach über die Entwicklung des Umwelt-Campus Birkenfeld im benachbarten Neubrücke und über den Deutschen Nachhaltigkeitspreis, der am 29. November im Maritim-Hotel in Düsseldorf verliehen wird.
Der Campus Birkenfeld sei einer von drei Top-Hochschulen in Deutschland, die als Finalisten in dieser Sparte ins Rennen gehen. Insgesamt werden bei diesem Kongress Vorreiter aus einhundert Branchen mit Preisen gewürdigt.