Die Verbandsgemeinde würde mit dieser Umlagensenkung auf knapp 260.000 Euro verzichten, die den insgesamt 50 Ortsgemeinden zugutekommen würden. Im Schnitt hätte jedes Dorf rein rechnerisch 5000 Euro mehr zur Verfügung – die eine Ortsgemeinde mehr, die andere weniger. Abhängig ist dies von der Steuerkraft und den eigenen Einnahmen. Rhaunen beispielsweise würde von der Umlagensenkung in hohem Maße profitieren, das kleine Oberhosenbach hingegen kaum.
Der Vorschlag, die Umlage zu reduzieren, kam in der jüngsten HFA-Sitzung am Montagabend im Herrsteiner Wappensaal von der SPD-Fraktion. Bürgermeister Weber hatte zu Beginn der Sitzung gefragt, wie weit die Haushaltsberatungen in den Fraktionen gediehen sind. Katharina Reis machte bei der Beantwortung den Anfang für die SPD. Sie begründete ihren Vorschlag mit der guten Kassenlage der Verbandsgemeinde.
Stephan Dreher (CDU), Joachim Mix (FDP) und Margot Klaar (Pro Region) erklärten, dass auch ihre Fraktionen diesen Schritt gehen wollen, während sich Uwe Anhäuser (LUB) bei der Beurteilung des Haushaltsentwurfs zu diesem Punkt nicht äußerte. Nicole Vogel (Grüne) gab zu, dass es in ihrer Fraktion auf diese Frage noch keine Antwort gebe. Lediglich Alfons Klingels (Pro Hunsrück) sprach sich gegen die Umlagensenkung aus. Er regte an, stattdessen die Höhe der geplanten Kredite zu minimieren.
Pro-Hunsrück-Sprecher Klingels war auch dagegen, für den Tourismusbereich der VG-Verwaltung eine weitere Stelle zu schaffen. „Wir geben 475.000 Euro im Jahr für Tourismusförderung aus. Was bringt uns das?“, fragte er. Für ihn sei eine weitere Stelle in diesem Sektor nicht erforderlich, betonte Klingels. Die restlichen Fraktionssprecher sahen dies anders und stimmten dem Vorschlag der VG-Verwaltung zu.
Weitgehend Einigkeit herrschte indes darüber, dass die in dem Haushaltsentwurf vorgesehenen 25.000 Euro, mit denen die Ortsgemeinden Fischbach und Bundenbach bei der Finanzierung des Kupferbergwerks beziehungsweise der Grube Herrenberg unterstützt werden sollen, einen Sperrvermerk erhalten sollen. Das heißt, dieses Geld soll erst dann ausgezahlt werden, wenn auch entsprechende Verwendungsverweise vorgelegt worden sind. In diesem Zusammenhang kam die Frage auf, ob die Grube Herrenberg überhaupt unterstützt werden soll. Schließlich sei die Besucherattraktion derzeit geschlossen.
Letztlich empfiehlt der Haupt- und Finanzausschuss dem VG-Rat, die erste Nachtragshaushaltssatzung mit Haushaltsplan und Stellenplan der VG Herrstein-Rhaunen mit den genannten Änderungen zu beschließen. Elf Mandatsträger votierten dafür, einer dagegen.