Jeder Pfahl wird Teil eines „Denk-Mals“ in Form eines Schriftzuges, das am Samstag, 2. Dezember, ab 11 Uhr gut sichtbar auf einer Wiese in Höhe der Brücke zwischen Hottenbach und Weiden installiert werden soll.
Hintergrund: Anfang November hatte die Bürgerinitiative zu einer Informationsveranstaltung zum Thema Windkraft nach Bruchweiler eingeladen. Konkret wurde über die fünf geplanten Windkraftanlagen – jede mit einer Gesamthöhe von 217 Metern – im Vierherrenwald bei Hellertshausen, Schauren und Hottenbach berichtet. Im Gedächtnis blieb den meisten der 250 Besucher vor allem der Tatsachenbericht von Dagmar Pera, der Ortsvorsteherin der Gemeinde Bentheim-Schnellbach im Hunsrück. Sie schilderte sehr anschaulich die konkreten Auswirkungen der 23 um Schnellbach stehenden Windräder auf die Menschen und die Gemeinde. Die Bürger seien permanent dem Lärm der Windräder ausgesetzt, und in den vergangenen zehn Jahren habe die Gemeinde kein einziges Grundstück mehr verkaufen können.
Diese sehr eindrucksvolle Schilderung war für viele Anwesende ein Augenöffner und Anlass, Position zu beziehen und aktiv zu werden. Erste Gelegenheit, aktiv zu werden, bot die Aktion „Mahnpfähle/Widerstandspfähle“. Jeder Besucher hatte die Gelegenheit, seinen Namen auf einen orange lackierten Pfahl zu schreiben, um seinen persönlichen Protest auszudrücken. Wie angekündigt werden diese Pfähle nun im Rahmen eines kleinen Fests auf einer Wiese zwischen Hottenbach und Weiden als „Denk-Mal“ eingeschlagen.
Interessierte Bürger können sich an Ort und Stelle über die Situation informieren, weitere Pfähle beschriften sowie beim Aufstellen mitmachen. Bei dieser Veranstaltung wird es auch Glühwein, Punsch und Würstchen geben.
Wie BI-Sprecher Reiner Bleisinger mitteilt, soll es aber keineswegs bei dieser einmalig stattfindenden Aufstellung der mehr als 300 Pfähle bleiben, denn die Aktion mit den unterschriebenen orange lackierten Pfählen soll als eine Art „Petition in Holz“ zeigen, dass die Windkraftkritiker nicht die lärmende Minderheit sind, sondern dass viele besorgte Bürger nicht mit den Windkraftplänen im Idarwald einverstanden sind. In den nächsten Wochen und Monaten sollen daher weitere beschriftete Pfähle hinzukommen.
Die Initiative hatte sich im Fe-bruar 2015 gegründet. Kurz darauf wurde die Petition mit dem Leitsatz „Windkraft ja – aber mit Maß und Ziel und an geeigneten Standorten“ gestartet. „Wir sind für eine nachhaltige Entwicklung des Naturparks Saar-Hunsrück als Erholungsgebiet und lehnen daher die Errichtung von Windkraftanlagen im gesamten Idarwald ab“, heißt es in dem Text zur Petition, die binnen sechs Monaten 2790 Unterstützer fand. Es dauerte jedoch mehr als zwei Jahre, bis diese Unterschriften Umweltministerin Ulrike Höfken in Mainz übergeben werden konnten.
Nach wie vor fordert die BI, dass der Idarwald als Landmarke erhalten und daher komplett windkraftfrei bleibt. Nicht nachvollziehbar sei es, dass der Idarwald in der VG Herrstein aus Naturschutzgründen für Windkraft ausgespart, in der VG Rhaunen aber im Flächennutzungsplan als windkrafttauglich ausgewiesen wird. Die Gemeinden der VG Rhaunen locke man mit ein paar wenigen Tausend Euro Anteil an den Pachteinnahmen, den großen Reibach machten andere, argumentieren die BI-Anhänger. Der Idarwald als Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrück und seine Bedeutung als Naherholungsgebiet stehen auf dem Spiel.
Weitere Informationen sind unter www.windkraftfreier-idarwald.de erhältlich.