Die Entscheidung ist gefallen: Die Jury des „55. Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreises Idar-Oberstein 2025“ und des „36. Deutschen Nachwuchswettbewerb für Edelstein- und Schmuckgestaltung Idar-Oberstein 2025“ hat in den Räumen der Industrie- und Handelskammer zu Koblenz in Idar-Oberstein getagt und dabei die Gewinner gekürt. Thema des „55. Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreises Idar-Oberstein 2025“ war „Die Kraft der Elemente“. Es waren sowohl die Edelsteingestaltung als auch die Gestaltung eines Schmuckstücks aus Edelmetall und Edelsteinen erlaubt. Somit waren ungefasste Edelsteine, der Edelstein im Schmuckstück (hier durften nur Edelmetalle verwendet werden), das Edelsteinobjekt und die Edelsteinskulptur zugelassen. Die Verwendung von Synthesen war nicht erlaubt. Perlen durften nur in Verbindung mit Edelsteinen verwendet werden. Thema des „36. Deutschen Nachwuchswettbewerbes für Edelstein- und Schmuckgestaltung Idar-Oberstein 2025“ war „Reise um die Welt“.

Beim Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreis wurden 35 Arbeiten von 29 Teilnehmern eingereicht. Beim Nachwuchswettbewerb waren 16 Arbeiten von 15 Einsendern zu bewerten. Die Teilnehmer der Wettbewerbe kamen aus Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Kanada, Niederlande, Österreich, Schweiz und Südkorea. Die Jury hat sich aufgrund des hohen Niveaus der eingereichten Arbeiten dazu entschlossen, bei beiden Wettbewerben zusätzlich zu den vergebenen Preisen Belobigungen auszusprechen.
Hauptwettbewerb 1. Preis: Llyn L. Strelau (Calgary, Kanada), eine Urkunde und 4000 Euro. Er reichte ein Collier ein, bestehend aus Gold in vier Farben, Diamanten – vorwiegend Brillanten, Tansanit, Spessartin, grünem Turmalin, pinkfarbenen Spinell, Opal, blauen, pinkfarbenen und orangen Saphiren und Tsavoriten. Nach einhelliger Auffassung der Jury handelt es sich bei diesem aufwendigen und prachtvollen Collier um die beste Arbeit des diesjährigen Hauptwettbewerbs. Der Preisträger hat seine Arbeit „Elementalis“ genannt. Maja DuBrul lobte, dass in der Geschichte des Schmucks – insbesondere im 19. Jahrhundert – oftmals der Fokus der Juwelierkunst darauf lag, etwas zu schaffen, dass viele Formen annehmen kann. Dies sei bei dieser goldschmiedetechnisch perfekten Wettbewerbsarbeit durch die Möglichkeit, das Schmuckstück aufzufächern, in großartiger Weise gelungen. Die Jury entschied mehrstimmig. 2. Preis: Denys Shvets (Gröbenzell) – eine Urkunde und 2500 Euro; Ring aus Silber, Palladiumweißgold, Gelbgold, Onyx, Saphiren, Topasen, Diamanten sowie Emaille-Miniatur. Der Preisträger erläutert seine kreative und handwerklich durchweg überzeugende Arbeit mit dem „ewigen Streben des Menschen, Harmonie zwischen Natur, Vernunft und dem eigenen Sein zu finden“. Jurymitglied Maja DuBrul honorierte insbesondere die Vielschichtigkeit dieser aufwendig gefertigten Wettbewerbsarbeit. Die Jury entschied mehrstimmig. 3. Preis: Manfred Wild (Kirschweiler); Urkunde und 1500 Euro. Edelsteindose aus Bergkristall mit Rutileinschlüssen sowie Gelbgold. „Dose Idarbach“ hat der Preisträger seine Arbeit genannt, bei der gestalterisch überzeugend die natürliche Beschaffenheit des Edelsteins ausgenutzt wurde. So erinnert der natürliche Bergkristall an ein steiniges schnell fließendes Bachbett, in welches der Betrachter eintaucht. Von hinten eingraviert wurden zwei Forellen, die sich filigran ausgemalt in ihrem Element, dem Wasser tummeln. Für Jurymitglied Luis Alberto Quispe Aparicio vereint dieses handwerklich perfekte Stück die komplexesten Techniken der Edelsteinbearbeitung. Die Jury entschied mehrstimmig.

Belobigung: Marie-Therese Sophie Hahn (Sensweiler); Urkunde und 500 Euro. Edelsteinobjekte aus Bergkristall, Citrin und Rauchquarz, teilweise mit Einschlüssen, präsentiert auf einer runden schwarzen Glasplatte. Die Jury entschied mehrstimmig. Belobigung: Martin Alt (Idar-Oberstein); Urkunde und 500 Euro; Edelsteinobjekt aus Achat und Bergkristall. Der Preisträger hat seine Wettbewerbsarbeit mit „Steter Tropfen höhlt den Stein“ betitelt. Die Jury entschied auch hier mehrstimmig. Belobigung: Franziska Schlag (Idar-Oberstein); Urkunde und 500 Euro; Anhängerschmuck aus Achat, Topas, Silber, Cordband und Magnet. „Ode an das Wasser“ hat die Preisträgerin ihre Arbeit überschrieben. Die Jury entschied mehrstimmig.








Nachwuchswettbewerb 1. Preis: Nelle Brackeva (Assebroek/Brügge, Belgien); Urkunde und 1500 Euro; Edelsteinobjekt „Kaugummis“, bestehend aus Silber, Pavé-Fassung mit synthetischen Diamanten mit Rhodium überzogen, PVC und digital bedruckter Papierverpackung. Eine überaus originelle und pfiffige Umsetzung des gestellten Wettbewerbsthemas steht im Mittelpunkt dieser Arbeit, die nach einstimmigem Votum der Jury die beste Arbeit des diesjährigen Nachwuchswettbewerbes ist. Es handelt sich – wie die Preisträgerin erläutert – um eine Kaugummipackung, die bei der Reise um die Welt für die Preisträgerin eine wichtige Rolle spielt. Jurymitglied Pierre Koukjian zeigte sich von dieser Arbeit überzeugt: „Ich mag dieses Stück – für mich ist es zeitgenössische Kunst, es ist mehr ein Kunstobjekt. Es könnte der Beginn einer neuen avantgardistischen und durchaus tragbaren Schmucklinie sein, und in ihm steckt ein immenses Entwicklungspotenzial.“ Die Jury entschied einstimmig. 2. Preis: Franziska Kleinbauer (Schiffweiler); Auszubildende bei der Firma Herbert Stephan KG in Frauenberg; Urkunde und 1000 Euro. Edelsteinobjekt aus Blaufluss, blau-weißem Lagenstein, Brillanten, Saphiren, Bergkristall, Weißachat, Silizium, Platin, Silber. „Among the stars“ hat die Preisträgerin ihre sehr originelle Wettbewerbsarbeit, mit der das Thema überaus fantasievoll und jugendlich frisch umgesetzt wurde, bezeichnet. „Ein Astronaut sitzt am Fenster seines Raumschiffes und erblickt die Weiten des Weltalls, darunter den Planeten Erde. Er befindet sich somit auf einer Reise um die Welt aus einer besonderen Perspektive.“ Jurymitglied Maja DuBrul zeigte sich begeistert: „Die Proportionen, die Harmonie der verwendeten Materialien und die handwerkliche Qualität sind vortrefflich. Der Astronaut ist wunderschön graviert, und das Ganze ist wie eine kleine Tür in eine andere Welt.“ Die Jury entschied einstimmig. 3. Preis: Franziska Schlag (Idar-Oberstein); Urkunde und 500 Euro; Edelsteinring aus Achat, Bergkristall, Lapislazuli, Silber sowie Holz. „Was ich hier beschreibe und mit meinem Ring darstelle, würde ich als Weltenbummler-Gefühl bezeichnen. Der Drang, in die Welt zu wollen, alles zu sehen, zu erleben, ist mir wie vielen anderen sehr nahe. Fremdes Essen auf der Zunge, unverständliche Sprachen in den Ohren und doch das tiefe Gefühl von Verbundenheit. Ich als Teil der Welt“, beschreibt die Preisträgerin ihren Ring. Für Louis Alberto Quispe Aparicio gehörte diese Wettbewerbsarbeit zu seinen Favoriten, da sich die Preisträgerin sehr viele Gedanken über die „Reise um die Welt“ gemacht hat. Zudem war er begeistert von der minimalistischen Formensprache und der im Mittelpunkt stehenden großen Lapislazuli-Kugel, die mit ihren eingravierten Kontinenten die Welt symbolisiert. Die Jury entschied auch hier einstimmig. Belobigung: Katrin Czotscher (Dielheim); Auszubildende bei der Firma Hans D. Krieger KG in Idar-Oberstein; Urkunde und 250 Euro; Edelsteinobjekt aus Silber, Bernstein, Citrinen und Kork. „Die Flaschenpost der verlorenen Liebe“ hat die Preisträgerin ihre Arbeit philosophisch umschrieben. Die Jury entschied einstimmig. Belobigung: Aline Stanek (Nohfelden); Urkunde und 250 Euro; Anhängerschmuck aus dreilagigem schwarz-weißem Lagenachat, Diamanten und Gold. Die Preisträgerin hat eine Kette mit einem Kompass, der vollständig aus einem einzigen, dreilagigen schwarz-weißem Lagenachat graviert wurde, gefertigt. Die Jury entschied einstimmig. Belobigung: Lena Zwingenberger (Idar-Oberstein); Auszubildende bei der Herbert Stephan KG in Frauenberg; Urkunde und 250 Euro; Edelsteinobjekt aus versteinertem Holz, Silber, Bergkristall, Larimar und Glas. „Odyssee im Kristallmeer“ hat die Preisträgerin ihre Wettbewerbsarbeit genannt. Die Jury entschied einstimmig. Die preisgekrönten Arbeiten werden voraussichtlich vom 1. Dezember bis zum 14. Januar als „Objekt des Monats“ im Deutschen Edelsteinmuseum in Idar-Oberstein sowie vom 20. bis zum 23. Februar 2026 auf der Inhorgenta Munich präsentiert.
Alle zum „55. Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreis Idar-Oberstein 2025“ und zum „36. Deutschen Nachwuchswettbewerb für Edelstein- und Schmuckgestaltung Idar-Oberstein 2025“ eingereichten Arbeiten werden voraussichtlich am Sonntag, 18. Januar 2026, im Gebäude der IHK (Untergeschoss), Hauptstraße 161, 55743 Idar-Oberstein, ausgestellt.
Die Jury
Viola Bergmann, Juwelierin (Hamburg), Maja DuBrul, Juwelierin & Schmuckdesignerin (New York City); Frank Frühauf, Oberbürgermeister (Idar-Oberstein); Pierre Koukjian, Konzeptkünstler und Designer (Genf); Luis Alberto Quispe Aparicio, Kreateur von Edelsteinobjekten (Lima/Peru); Katharina Sturzeis, Juwelierin (Wien)
