In zehn Disziplinen (unter anderem Garden, Solistinnen, Tanzpaare, Schautanz oder Schaudarbietung) werden in drei Altersklassen über das gesamte Jahr rund 20 Turniere ausgetragen: zuerst Qualifikationsturniere, dann Landesmeisterschaften und zum Schluss das Finale für die Deutsche Meisterschaft. Zum ersten Mal entschieden mit Andre Dalheimer und Sandra Pape zwei Idar-Obersteiner mit darüber, wer den Titel mit nach Hause nehmen durfte.
Pape und Dalheimer sind seit 2018 im Verband tätig und haben 2019 ihre entsprechenden Prüfungen absolviert. „Dann kam Corona, was zur Folge hatte, dass zwei Jahre kein Turnier stattfinden konnte. Umso größer war die Ehre, direkt im ersten Jahr danach als Jurymitglied eingesetzt zu werden. Mit Jenny Gehrmann kam 2022 eine weitere junge Frau aus Idar-Oberstein hinzu und begann mit ihrer Ausbildung. Innerhalb eines halben Jahres hat sie es geschafft und konnte im November ihre Prüfung absolvieren. Bei den Meisterschaften in Lohmar wurde sie im Rahmen der Siegerehrung zur Wertungsrichterin ernannt.
„2023 greifen wir dann zu dritt an und werden auf den Turnieren über die künftigen Meister entscheiden“, freut sich Dalheimer. Sandra Pape tanzte jahrelang in Uckerath und später in Gisingen auf den Turnieren der RKK-Gardetanz und war Solomariechen. Sie ist Trainerin der Tanzgarden der Idarer Karneval-Gesellschaft. Jenny Gehrmann ist mit ihren 22 Jahren das Küken in der Runde, begann aber schon mit sechs Jahren, aktiv Garde zu tanzen, und tat dies länger als zwölf Jahre in Fischbach. Seit dem Jahr 2019 ist sie in Simmertal bei der Showtanzgruppe Secret Motion aktiv und ist mit dieser Gruppe auf den Freundschaftsturnieren der Region eine erfolgreiche Tänzerin.
Wie die Jungfrau zum Kind
Dalheimer kam zum Tanzsport wie die Jungfrau zum Kind, wie er selbst sagt, und wurde als Begleiter in Papes Solistinnenzeit vom Verband angesprochen, ob er nicht Interesse hätte, die Ausbildung zum Wertungsrichter zu absolvieren: „Da auch ich schon immer eine große Sympathie zum Gardetanzsport hatte, aber aus dem Redner-Genre kam, fiel mir die Entscheidung schwer, da ich nicht so tief in der Materie war. Ich habe mich aber dann dennoch dazu entschlossen, es zu wagen, und ich bin darauf sehr stolz.“
An einem Turniertag werden etwa 90 bis 100 Tänze in den verschiedenen Alterskategorien und Disziplinen von der Jury begutachtet. Die abzuarbeitende Liste ist lang. „Wir achten dabei auf verschiedenste Aspekte wie Exaktheit der Schritte, die Vielfalt der Choreografie, Temperament, Ausstrahlung, Uniform, Kostüm und noch viele weitere Dinge. Am Ende kann eine Tänzerin oder eine Formation maximal eine 10 pro Juror ertanzen. Das Schwierige an der Arbeit ist, dass jeder Juror – wir werten mit sieben – einen anderen Blickwinkel auf die Bühne hat und somit jedes Mal andere Fehler entdecken kann oder eine andere Ansicht auf den Tanz hat.“
Das familiäre Verhältnis innerhalb des Verbandes, ein wunderbares Kollegium und die Liebe zum Gardetanzsport lassen den Spaß an der Sache nicht verlieren: „Auch wenn so ein Turniertag schon mal zehn bis zwölf Stunden dauert.“