VG Birkenfeld
Kreisjägerschaft warnt: Füchse nur anschauen - nicht streicheln

Fuchs

Claudia Benzel

VG Birkenfeld. Vermehrt sind in jüngster Vergangenheit Füchse in Wohngebieten gesichtet worden. Besonders junge Tiere tauchen derzeit in verschiedenen Orten der Verbandsgemeinde Birkenfeld auf. Auch mitten in der Stadt Birkenfeld ist Meister Reineke bereits mehrere Male aufgetaucht.

Lesezeit 2 Minuten

Doch so niedlich die Vierbeiner auch anzuschauen sind, generell gilt: Nur gucken, nicht anfassen. Die NZ sprach mit Kirsten Beetz, der Vorsitzenden der Kreisjägerschaft Birkenfeld, über dieses Thema.

Frau Beetz, was tun mit einem Fuchs – töten oder leben lassen?

Man kann Füchse nicht generell zum Sterben verurteilen. Momentan ziehen die Füchse die Jungtiere groß, und insofern sollten keine Füchse geschossen werden.

Was sollte man unterlassen, wenn man einem Fuchs begegnet?

Wie bei allem Wild sollte man die direkte Konfrontation meiden. Üblicherweise aber bemerkt der Fuchs, wie alles Wild, den Mensch zuerst – und wird sich entfernen.

Wie gefährlich ist der Fuchsbandwurm für den Menschen?

Der Fuchsbandwurm ist natürlich sehr gefährlich für den Menschen. Man darf aber nicht in Panik geraten. Wenn man also Früchte aus dem Wald mitnimmt, sollte man sie gründlich waschen, besser aber auf jeden Fall kochen.

Was tun die Behörden?

Was sollen die Behörden gegen den Fuchs machen? Ausgehverbote erteilen? Gott sei Dank haben wir dank der Jäger mit den entsprechenden Abschüssen die Tollwutgefahr gebannt, sodass derzeit keine unmittelbare Gefahr von der Fuchspopulation ausgeht. Daher haben die Behörden auch derzeit nichts zu veranlassen.

Was ist das Besonders an Füchsen – im Positiven wie im Negativen?

Füchse gehören zum Raubwild, genauso wie der Luchs und der Wolf – halt nur kleiner. Wenn sich die Menschen für Luchse und Wölfe einsetzen, sollten sie das auch für Füchse tun. Sie gehören zu unserem Bestand. Insofern stellt sich die Frage nach positiv und negativ nicht. Sie sind da, und sie gehören in unsere Strukturen.

Woran erkennt man, dass es sich um eine Fähe, also einen trächtigen weiblichen Fuchs, handelt?

Wie bei allen weiblichen Lebewesen – am Bauch. Außerdem sind die Fähen sehr angestrengt durch die Aufzucht der Welpen, sodass sie oft sehr geschwächt, fast krank oder wie der Jäger sagt: abgekommen aussehen.

Wie viele Füchse gibt es in unseren heimischen Wäldern, kann man von einer Überpopulation sprechen?

Diese Frage ist so allgemein nicht zu beantworten. Es gibt im Kreis Birkenfeld bestimmt einzelne Reviere, die eine Überpopulation an Füchsen haben. Aber Sie können sich sicher sein, dass jeder Jäger in seinem Revier darauf achtet, dass sich keine Überpopulation entwickelt, zum Beispiel um den Hasenbestand im Revier nicht zu gefährden. Gerade auch beim Fuchs zeigt sich, wie wichtig die Hege der Jäger ist.

Die Fragen stellte Andreas Nitsch

Top-News aus der Region