Mit einem symbolischen Übergabetermin wurde die Betriebsträgerschaft des Birkenfelder Stadions „Am Berg“, das inzwischen saniert wurde und nun wieder von Schulen und Vereinen genutzt werden kann, an den Nationalparklandkreis übergeben. Teilnehmer an diesem Termin waren Landrat Miroslaw Kowalski, die Bürgermeister Matthias König (Verbandsgemeinde) und Hans-Peter Lampel (Stadt) sowie Mark Hartenberger, der stellvertretende Leiter der Bauabteilung in der Kreisverwaltung.
Mit den weiteren Beteiligten – der Stadt und der VG – hat der Kreis eine Zweckvereinbarung geschlossen, die noch bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier zur Genehmigung vorliegt. Mit der Zweckvereinbarung soll die Zukunft des Birkenfelder Stadions gesichert werden. Dieses war vom Sportclub Birkenfeld (SCB) gebaut und im Juli 1986 eingeweiht worden, zehn Jahre später wurde die VG Eigentümerin des Stadions und übernahm die Zuständigkeit für dessen Betrieb. Grundstücksbesitzerin des Geländes ist die Stadt.
An den Eigentumsverhältnissen ändert sich durch die von Kreis, VG und Stadt unterzeichnete Zweckvereinbarung nichts. Sie beinhaltet aber vor allem eine entscheidende Neuregelung. Denn der Landkreis, der sich bereits seit 2017 maßgeblich an den laufenden Unterhaltungskosten und anfallenden Investitionen im Birkenfelder Stadion finanziell beteiligt hatte, übernimmt seit Jahresbeginn den Betrieb.
Nutzbarkeit für Schulen soll sichergestellt sein
Als Hausherr des Stadions ist der Landkreis damit für Unterhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen verantwortlich und organisiert den Betrieb, womit insbesondere die dauernde Nutzbarkeit des Stadions für die Schulen sichergestellt werden soll. Die Kosten dafür werden auf die Schultern der drei Partner verteilt – und zwar im Verhältnis 75 Prozent Kreis, 15 Prozent VG und 10 Prozent Stadt. Diese Quoten gelten auch für Kosten, die durch künftige Investitionen ins Birkenfelder Stadion entstehen werden.
Dieses wird nicht nur für den Sportunterricht der drei nahe gelegenen Schulen (Gymnasium, Realschule plus/Fachoberschule und der Förderschule), sondern auch von Vereinen wie den Fußballern des SCB genutzt. Ein Alleinstellungsmerkmal im Landkreis hat das Birkenfelder Stadion wegen seiner 400-Meter-Tartanlaufbahn. Die Sportanlage ist deshalb von überregionaler Bedeutung und hat insbesondere für den Leistungskurs Sport am Birkenfelder Gymnasium und für das Leichtathletikzentrum (LAZ) Birkenfeld einen sehr hohen Stellenwert.
Nachdem die VG Birkenfeld unter dem damaligen Bürgermeister Bernhard Alscher im Sommer 2023 die vorsorgliche Sperrung des Stadions wegen Sicherheitsbedenken anordnete, brachte sie zugleich die Sanierung der Sportanlage auf den Weg. „Für uns war es wichtig, dass wir das Stadion in einem hervorragenden Zustand an den Kreis übergeben“, betonte VG-Chef Matthias König am Dienstag.
Er erinnerte daran, dass die VG in den vergangenen Jahren umfangreich in die Modernisierung und Instandhaltung des Stadions investiert hat. Bereits 2019/ 2020 wurde die Beregnungsanlage, der Außenzaun und die Rinnenanlage für rund 200.000 Euro erneuert. 2021 folgten der Abbau des Sichtschutzes und alternativ dafür der Einbau eines neuen Zauns für 20.000 Euro. Im Jahr 2022 wurde die Beschallungsanlage ebenfalls für 20.000 Euro erneuert. 2023 stand die Modernisierung der Flutlichtanlage an, deren Gesamtkosten von 40.000 Euro durch eine Bundesförderung in Höhe von 15.000 Euro sowie einer 12.300-Euro-Spende aus dem sogenannten Landratstopf der Kreissparkasse unterstützt wurden. Von diesen genannten Maßnahmen unter der Regie der VG hat der Kreis in seiner Verantwortung für die Schulen einen Anteil von insgesamt rund 110.400 Euro getragen.
Rasenplatz wieder gut bespielbar
In den Jahren 2024/2025 investierte die Verbandsgemeinde nochmals rund 250.000 Euro in die Erneuerung der Barrieren, die Pflasterung um den Tartanbereich und die Laufbahnbegrenzung. Das Start- und Zielhäuschen wurde für 8000 Euro saniert und ein Blitzschutzsystem eingebracht. Zusätzlich erhielt das Stadiongebäude ein neues Pultdach, das mit etwa 100.000 Euro zu Buche schlug. An diesen Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 358.000 Euro wird sich der Kreis vor dem Hintergrund der bereits getroffenen Vereinbarungen zur Hälfte beteiligen.
Auf Veranlassung des Kreises erfolgte zudem die umfassende Pflege des Rasenplatzes, sodass das grüne Geläuf nun nach Auskunft von Mark Hartenberger wieder sehr gut bespielbar ist. Der SCB plane deshalb auch, die letzten Heimspiele der ersten und zweiten Mannschaft im Saisonendspurt im Stadion auszutragen. „Wir sind natürlich froh, dass die Schulen, aber insbesondere auch unsere heimischen Vereine die Sportanlage nun wieder nutzen können“, betonte Stadtbürgermeister Hans-Peter Lampel, der zugleich Vorsitzender des Turnvereins Birkenfeld (TVB) ist.
Für den Sportunterricht steht das frisch sanierte Stadion bereits seit März wieder zur Verfügung. Über die Bedingungen dort ist Jan Morsch, Lehrer eines Sportleistungskurses am Gymnasium, voll des Lobes. „Alles tipp-topp“, lautete am Dienstag sein kurzer, aber prägnanter Kommentar am Rande des Übergabetermins.
Landrat freut sich über positives Feedback
Dieses positive Feedback nahm auch Miroslaw Kowalski erfreut zur Kenntnis. „Als Träger der drei weiterführenden Schulen im Birkenfelder Schulzentrum wollen wir bestmögliche Bildungsbedingungen bieten. Das gilt selbstverständlich auch für den Sportunterricht“, betonte der Landrat. Indem der Kreis nun als beauftragter Beteiligter den Betrieb und die Unterhaltung des Stadions ,Am Berg‘ hauptverantwortlich übernimmt, seien dafür die entscheidenden Weichen für die Zukunft gestellt, so der Landrat weiter. „Natürlich ist es auch für die Vereine aus der Stadt und dem Umland sehr wichtig, dass sie nach der längeren Zeit der Sperrung und der Sanierungsarbeiten nun wieder im Stadion trainieren, spielen und Wettkämpfe ausrichten können. Der Rasenplatz und die Leichtathletikanlage präsentieren sich jedenfalls für alle Nutzer in einem prima Zustand“, freute sich Miroslaw Kowalski beim Vororttermin.
Ähnlich äußerte sich VG-Chef Matthias König, der zudem eine Anregung machte. Aus seiner Sicht sollte die Wiedereröffnung des sanierten Stadions mit einem „größeren Sportevent“ kombiniert werden. Er kam mit Kowalski und Lampel überein, dass sich die drei Zweckvereinbarungspartner nun Gedanken über ein dafür möglicherweise geeignetes Veranstaltungsformat machen werden.