Nach Anwohnerbeteiligung
Konzept für die Saarstraße in Birkenfeld vorgestellt
Das städtebauliche Gestaltungskonzept für die Saarstraße soll im Juli 2025 fertiggestellt werden.
Niels Heudtlaß

Im Oktober hatten die Einwohner bei einer Ideenwerkstatt ihre Wünsche zur Neugestaltung eingebracht. Sie haben nun auch Eingang in das neue Konzept gefunden. Wie die Neugestaltung der Saarstraße jetzt geplant ist.

Das Planungsbüro WSW aus Kaiserslautern hat einen ersten Entwurf für das städtebauliche Gestaltungskonzept der Saarstraße in Birkenfeld vorgestellt. In den Entwurf seien vor allem die Wünsche und Vorschläge der Anwohner eingegangen, die im Rahmen der Ideenwerkstatt Saarstraße im Oktober des vergangenen Jahres gesammelt worden seien, teilt Ingrid Schwarz, geschäftsführende Gesellschafterin des Planungsbüros WSW, mit. Am 26. Juni dieses Jahres wollen die WSW-Verantwortlichen gemeinsam mit der Stadt Birkenfeld einen weiteren Workshop veranstalten, in dem das Planungsbüro auch diesen Entwurf den Saarstraßen-Anwohnern vorstellen und deren Meinung einholen wolle. Die Fertigstellung des Konzepts soll dem Planungsbüro zufolge bis Juli 2025 gelingen. Bei dem städtebaulichen Gestaltungskonzept werde nicht endgültig festgelegt, wie am Ende wirklich gebaut werde, sagt Schwarz. „Hier geht es darum, eine neue Förderung zu beantragen.“

Der Hintergrund: Das Förderprogramm des Landes Rheinland-Pfalz „Lebendige Zentren – Aktive Stadt“, unter das die Neugestaltung der Saarstraße zuerst fallen sollte, läuft noch in diesem Jahr aus. Eine vollendete Planung der Saarstraße in dieser Zeit ist nicht zu verwirklichen. So will die Stadt Birkenfeld sich mithilfe des städtebaulichen Gestaltungskonzepts, sobald es abgeschlossen ist, um eine neue Förderung bemühen.

Was das neue Konzept für die Saarstraße vorsieht

Den Anwohnern der Saarstraße ist seit langer Zeit unter anderem ein Dorn im Auge, dass Verkehrsteilnehmer sich nicht an das dort festgelegte Tempolimit von 30 km/h halten. Schilder allein würden nicht reichen, um Raser im Zaum zu halten, sagt Schwarz. „Tempo 30 wird nirgendwo in Deutschland eingehalten, wenn das Straßenbild nicht erkennen lässt, dass hier langsam gefahren werden muss“, ist die Planerin überzeugt. Schon an der Einmündung zur Saarstraße, von der B41 kommend auf Höhe des Dambacher Weges, müsse zu erkennen sein, dass die Saarstraße nicht mehr als Durchfahrtsstraße nach Birkenfeld genutzt werden solle, erklärt Marlene Schlösser vom Planungsbüro WSW. Die Erkennbarkeit dieser Straßenhierarchie solle durch Begrünung und einen übersichtlicheren Einmündungsbereich gewährleistet werden. In der Regel werde die Straße 5,50 Meter breit sein. Für den größeren Durchgangsverkehr wie zum Beispiel Busse soll die Straße an manchen Stellen auf sechs Meter verbreitert werden. An anderen Stellen hingegen sei geplant, die Fahrbahn auf vier Meter einzuengen, sodass keine zwei Autos aneinander vorbeifahren könnten, fügt Schlösser hinzu. Abwechselnd auf beiden Straßenseiten, in geringen Abständen angelegte, bepflanzte Parkplätze seien hier geplant, um das zu gewährleisten. Auf Wunsch der Saarstraßenbewohner habe das Planungsbüro bei dem Entwurf auf Grüninseln in der Saarstraße verzichtet, teilt Schlösser mit. Außerdem solle an verschiedenen Stellen die Farbe des Straßenbelags geändert werden, um auch optisch auf die Notwendigkeit der Geschwindigkeitsreduzierung aufmerksam zu machen.

Für den Vorplatz der Gastronomie Ei in der Saarstraße hat das Planungsbüro zwei Varianten angelegt. In der ersten Variante sollen dort fünf private und neun für die Öffentlichkeit zugängliche Parkplätze vorhanden sein. Zwei Zufahrten zum Ei sind in dieser Variante geplant. Der Gehweg vor der Gaststätte werde an der Straße entlangführen und durch Bepflanzung optisch von dem Vorplatz abgetrennt. Zusätzlich plane WSW dort Pflanzen, die auch versetzbar seien wie zum Beispiel Hochbeete. Zur Entsiegelung des Vorplatzes setzt das Planungsbüro auf Bäume und Hecken. In der zweiten Variante würde es nur eine Zufahrt zum Vorplatz der Gaststätte und statt neun öffentlicher Parkplätze 13 geben. Zudem soll die Bepflanzung nicht mobil, sondern dauerhaft installiert werden.

Saarstraßen-Anwohner müssen weiter warten

Bis eine Neugestaltung der Saarstraße umgesetzt werde, könnte es aber noch etwas dauern. „Wir sprechen da frühestens von 2028 bis 2029“, sagt Stadtbürgermeister Hans-Peter Lampel. Nachdem der Stadtrat einen Antrag der Anwohner über eine Sperrung der Saarstraße für den Durchgangsverkehr Anfang Februar abgelehnt hatte, versprach die Stadt Birkenfeld für den Übergang bis zur Neugestaltung Maßnahmen zu ergreifen, um sowohl das Lkw-Verbot in der Saarstraße als auch das Tempolimit durchzusetzen.

Zu diesem Zweck sollten unter anderem eine digitale Geschwindigkeitstafel sowie weitere Hinweisschilder an der B41 angebracht werden. Das ist zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht geschehen. „Beides ist bestellt worden, allerdings noch nicht angeliefert“, teilt Lampel mit.

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