Nahe-Zeitung
Kommentar: Die Messe braucht jetzt Hilfe
Stefan Conradt
Jens Weber. MRV

Die Absage der Intergem muss bei den Verantwortlichen der Messe Idar-Oberstein – und damit auch bei der Politik – die Alarmglocken schrillen lassen: Das fragile Gebilde braucht jetzt dringend Hilfe. Die Intergem war ja überhaupt erst der Grund, weshalb man eine Messehalle installiert hat. Wenige Wochen nach der Eröffnung im Sommer 2009 wurden 175 Aussteller bei der Intergem gezählt. Von solchen Zahlen kann man heute nur noch träumen. Allen Initiatoren damals war klar, dass eine derart kleine Messe abseits der großen Verkehrs- und Wirtschaftsströme nur überleben kann, wenn sie den Rückhalt der heimischen Wirtschaft und der Bevölkerung genießt. Beides lässt spätestens seit Corona zu wünschen übrig. Allen war vor der Gründung auch klar: Ohne die Intergem, die für viele Jahre für ein finanzielles Polster bei der Ausfinanzierung der MIO sorgte, wird die Messegesellschaft kaum überlebensfähig sein.

Mittlerweile hat sich die Messe zu einem der wichtigsten Veranstaltungsorte weit über die Region hinaus gemaustert, nicht nur als Schaufenster der Wirtschaft, sondern auch als Ort für Kultur, Musik und politischen Austausch. Auch für Tagungen, Betriebs-, Familien- und Abifeiern wird sie gerne gebucht. So kommen im Jahresverlauf bis zu 60 Veranstaltungen zusammen - nicht auszudenken, wenn diese Veranstaltungshalle aufgrund einer Insolvenz wegfallen würde. Neue, attraktive Veranstaltungsformate wie „Rock & Riesling“ oder das Krimi-Dinner sind da, zeigen aber erst langsam bilanzielle Erfolge. Gut, dass sich am Montag der Kreistag einstimmig dafür ausgesprochen hat, die MIO weiter finanziell zu stützen – auch ohne die Intergem. Deren Durchführung hatte der Beschluss im November noch als Voraussetzung angeführt. Das wurde nun geändert.

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