Ausstellung im Schwan
Kolonialer Kulturdiebstahl unter der Lupe
Poras Dhakan "Give It Back", Ringe aus Obsidian und Acrylfarbe. Sie, Julia Obermaier und Anvita Jain beleuchten mit ihren Arbeiten koloniale Verstrickungen und die Problematik gestohlener kultureller Artefakte.
Nima Ashrafi

Was bleibt zurück, wenn Kulturgüter aus ihrem Kontext gerissen, ihrer Geschichte beraubt und in westlichen Museen als „Geschenke“ ausgestellt werden?

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Die Ausstellung „A Gift or a Theft“ vereint künstlerische Positionen eines Studenten, einer Absolventin und einer ehemaligen Gasthörerin des Campus Edelstein und Schmuck, die sich mit kolonialen Verwerfungen, gestohlener Symbolik und kultureller Restitution auseinandersetzen. 

Poras Dhakan begegnet der kolonialen Vergangenheit mit Widerstand: Seine Werke reichen von symbolischen „Waffen“ gegen die Folgen kolonialer Gewalt bis hin zu fotografischen Arbeiten, die manipulierte Narrative sichtbar machen. Julia Obermaier thematisiert die Frage der Rückgabe direkt und konfrontiert die Betrachter:innen mit der Verantwortung für historisches Unrecht. Anvita Jain wiederum nimmt sich der kulturellen Symbole an, die den Kulturen entrissen und in andere Kontexte überführt wurden – kritisch, hinterfragend, künstlerisch vielschichtig.

Die Veranstaltung im Hotel „Zum Schwan“, Hauptstraße 25, beginnt am Mittwoch, 9. Juli, um 18 Uhr mit einem informellen Empfang bei Getränken. Im Anschluss wird ein Dokumentarfilm über koloniale Raubkunst gezeigt. Den Abschluss bildet eine Podiumsdiskussion mit den Künstler/innen, moderiert von Julia Wild, Dozentin des Campus, die den Kontext der Werke vertieft und zur offenen Auseinandersetzung mit dem Thema anregt. Die Veranstaltung findet auf Englisch statt. Der Eintritt ist frei.

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