Baumholder. Der Name Kohl Brot wird aus der Bäckereilandschaft verschwinden – damit endet eine fast 120-jährige Geschichte. Diese traurige Wahrheit ist ein Teil der Lösung, die ausgearbeitet wurde, nachdem die Firma im März den schweren Gang in die Insolvenz antreten musste. Ein anderer Teil klingt positiver: 100 Mitarbeiter können nach dem Verkauf von 18 Filialen ihren Job behalten (die NZ berichtete). Für die rund 50 Angestellten der restlichen zwölf Filialen, die derzeit geschlossen sind, gibt es noch Hoffnung. Mit der NZ sprachen Geschäftsführer Steffen Kohl und die Generalbevollmächtigte Annemarie Dhonau nun über das Traditionsunternehmen, einen immer komplexer werdenden Markt, die wachsende Konkurrenz seitens der Discounter, Unwägbarkeiten im Tagesgeschäft und den letzten großen Erfolg.
Hinter die Fassade eines Menschen zu schauen, das ist nicht immer einfach. Zumindest nach außen wirkt Steffen Kohl beim Pressegespräch sehr gefasst, beinahe gelöst, als er die Entscheidungsprozesse im Insolvenzverfahren schildert und nüchtern von den unleugbaren Gründen für das Aus des Unternehmens erzählt.